Noch ist die Zeit der Reifenpannen nicht ganz vorüber. Und kein Naturgesetz beschränkt derartige "Plattfüße" nur auf die von Männern gesteuerten Autos.Gemeinerweise treten diese Tücken des Objektes auch regelmäßig am ungelegensten Ort, (vorzugsweise fern jeder Ansiedlung) und zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt (nachts um Eins bei strömendem Regen) auf.
Nun kann die kraftfahrende Dame mit technischer Unbekümmertheit den "Plattfuß" einfach ignorieren und versuchen, die nächste rettende Tankstelle dennoch zu erreichen.DiesesVorhaben wird sie aber spätestens dann aufgeben, wenn sich der leere Pneu soweit von der Felge heruntergewalkt hat, daß der Wagen auf Ebendieser laut scheppernd einherhinkt.
Kostet es auch Überwindung, der erste Schritt in Richtung Reserverad muß getan werden, will man nicht im Auto übernachten. Erwartet die Chauffeuse nun einen Andrang hilfsbereiter männlicher Automobilisten, so steht ihr insbesondere bei Regen oder Kälte eine herbe Enttäuschung bevor. Selbst durch die Feststellung, daß der letzte Kavalier wohl schon im ersten Weltkrieg gefallen sei, ist besagte Panne noch nicht behoben. Es empfiehlt sich also, die möglichst reparatur-behandschuhte Hand selbst anzulegen.Die Zeit, welche man zum Herauskramen des Ersatzrades benötigt, verfliegt schneller, wenn man sich dabei Gedanken über den Automobilkonstrukteur macht, der für die Unterbringung dieses Rades verantwortlich war. Zierlichere Persönchen können sich bei dieser Gelegenheit erstmals wundern, welches Gewicht ein simples Autorad hat. Vor das Aufbocken mittels Wagenheber haben aber die Autogötter das Lösen der Radmuttern gesetzt. Die Radmuttern ihrerseits verstecken sich oft unter der verchromten Radkappe, welche so ordentlich fest auf die Felge aufgeklemmt ist, daß sie einer unkundig werkelnden Damenhand mühelos widersteht.
Im Werkzeug findet sich zu diesem Zweck entweder ein eiserner Hebel mit abgekröpftem oder abgeflachtem Ende oder eine Art starker Draht mit zwei umgebogenen - Enden oder gar kein besonderes Werkzeug. (Da hat dann die Werksleitung gemeint, man könne den beiliegenden Billigschraubenzieher dafür benutzen.)
Ist dieser komische Draht beim Werkzeug, dann hat die Radkappe irgndwo zwei kleine Löcher, in welche man die Enden des Drahtes einsteckt und dann kräftig zieht. Die Betonung liegt auf "kräftig"und man achte auf ein richtig plaziertes Standbein. Hat man nur bewußten Schraubenzieher, so steckt man diesen zwischen Zierkappe und Rad und dann: d r e h e n. Machen die Handgelenke die Anstrengung nicht mit, dann den Schraubenzieher so in die Ritze zwischen Rad und Felge stecken, daß man ihn mit einem Fußtritt gut erreichen kann.Diese Behandlung überzeugt meist alle Radkappen, daß sie ihren Platz verlassen müssen.
Jetzt blicken Ihnen die Radmuttern erwartungsvoll entgegen und wir hoffen, dass Sie einen ordentlichen Radmutternschlüssel (ohne eingerissenes Maul!) oder ein stabiles Radkreuz besitzen. Radmuttern gehen linksrum auf! Manche Eva wird jetzt aber die betrübliche Feststellung machen, daß die Radmuttern trotz gutem Werkzeug aber doch nicht aufgehen. Die machen sozusagen überhaupt keinen Muckser! Das liegt an Herrn Korbinian Fuchslechner, Autoschlosser seines Zeichens, welcher Radmuttern verantwortungsbewusst nur mittels Schlagschrauber elektrisch festzieht.
Zum Öffnen hilft nur rohe Kraft, und ein hilfsbereiter, trainierter Athlet steht ja leider nicht zur Verfügung. Findige Damen erinnern sich in solchen Fällen an das beliebte Schulfach Physik und den Begriff "Kraft mal Hebelarm". Jede Menge Kraft hat man mit dem Wagenheber und weil dieser ja noch nicht am Auto angesetzt ist, wirkt er hier als Problemlöser. Man steckt nun nämlich den Radschlüssel einfach so auf die Muttern, dass er waagrecht steht. Dann dreht man den Wagenheber soweit herauf, bis er gerade unter dem Handgriff festklemmt. Wenn man nun etwas weiterdreht am Wagenheber, bricht entweder der Schlüssel ab oder die Mutter ist offen. Ein etwas umständliches Verfahren, Radmuttern zu lösen, zugegeben, aber die einzig wirksame Methode, wenn es am Bizeps fehlt. (Man muss dabei übrigens sehr vorsichtig sein: unbedingt den Kopf weit vom Geschehen weghalten, falls der Schlüssel unter dem großen Druck wirklich bricht, springt er nach oben davon.
Wie und wo Wagenheber angesetzt werden müssen steht in der Betriebsanleitung. Zur Beachtung: fast immer werden sie schräg angesetzt. Setzt man ihn senkrecht an, drückt er sich beim Hochkurbeln gerne seitlich in die Karosserie ein - und das kommt teuer! Eine sehr interessante Erfahrung macht die Kraft-Fahrerin dann noch, wenn bei abgenommenem Rad das Auto mit den übrigen drei Füßen einen kleinen Schritt macht, weil die Handbremse nicht richtig angezogen oder kein Keil vor den Rädern war - und vom Wagenheber herunterplumpst. Schon klingelt beim nächsten Abschleppdienst die Registrierkasse.
Lustig ist auch, wenn auf weichem Boden der Wagenheber allmählich in der Erde verschwindet, während das Auto ruhig stehen bleibt. Ein unterlegtes Brettchen verhindert solches zuverlässig. Der Wagen sollte übrigens nicht zu hoch geliftet werden, sondern nur soweit, bis das Reserverad gerade auf die Schrauben aufgeschoben werden kann. Dadurch vermeidet man das sehr anstrengende Heben des Ersatzrades, was umso unangenehmer ist, weil man dabei in die Hocke gehen und das Rad mit ausgestrecktem Arm stemmen muss. Wenn am Schluss die Radmuttern auch nur mit "Fraueskraft" wieder angezogen werden, kann sich das Rad dennoch nicht lösen. Es sollte wirklich "gezogen" und nicht am Hebel gedrückt werden, sonst läuft man Gefahr, sich das Handgelenk zu brechen, wenn der Schlüssel einmal abrutscht. Die Radkappe lässt eine Frau zweckmäßigerweise vorerst im Kofferraum, weil sie mit sehr kräftigem Schlag aufgepresst werden muss. Das kann man, ebenso wie das Nachziehen der Radmuttern, später einem Reifenwart überlassen. Abschließend ein Tipp: es ist viel leichter, diesen Vorgang bei schönem Wetter erst einmal auf dem Hof zu üben, als ihn bei Nacht und Regen gleich können zu müssen.
In meinen verschiedenen blogs schreibe ich meine Erfahrungen, Ideen, Vorschläge, Kritiken zu verschiedenen Themen, meistens Soziales, sehr oft Verkehr.
In der Regel ist das der Straßenverkehr, zu welchem Thema meine Kompetenz mit ca. 3,5 Mio km Fahrpraxis vermutlich ausreicht. Als Fahrlehrer habe ich auch alle Führerscheine.
Zum Luftverkehr kann ich mit 40 Jahren Flugpraxis auf Motorflugzeugen auch was sagen und auf dem Wasser darf ich Motor- und Segelboote bewegen, auch auf dem Bodensee aber nicht auf dem Meer, obwohl ich das Meer sehr liebe.
Dennoch fahre ich viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln und erlaube mir auch dazu eine Meinung.
Ich bin zwar in Rente aber nicht in Ruhe. Also aktiver Kleinrentner mit vielen Interessen außer Fußball. Ich benutze hier in manchen Bloggs das Pseudonym "fahrofix" in Anlehnung an Asterix, der war doch auch ganz pfiffig, gell?
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