Samstag, Juni 02, 2018

Gegenwehr

Wir leben in einem Rechtsstaat und ich möchte auch, dass das so bleibt. Manche Zeitgenossen, und das ist hauptsächlich das Verkehrsverhalten, wo das auffällt, halten Vorschriften, die gegen ihre Bequemlichkeit  oder Vorteile gerichtet sind, für sie nicht bindend.
Weil wir alle, zumindest 90% der Bürger, uns mit den Verkehrsvorschriften auskennen, fällt das in diesem Bereich jedem auf. In anderen Bereichen, z.B. Finanzen/Steuern ist das nicht so, es fallen Missetäter dem Normalbürger nicht so auf. Obwohl die Schäden auf diesen Gebieten dadurch wahrscheinlich jeden gesetzestreuen Bürger noch mehr persönlich treffen würden.
In jedem Bereich fehlt es an Kontrolle, die unsere Behörden nicht leisten können oder wollen.
Zurück zum Straßenverkehr.
Wir alle wissen, was man hier nicht darf. Linksparken  z.B. in Normalstraßen, ist verboten, weiß jeder, genauso Abbiegen oder Spurwechsel ohne Zeichen vorher, Einfahren in Fußgängerzonen, Telefonieren beim Fahren, Fahren ohne Licht, und was der Straftaten und Ordnungswidrigkeiten mehr sind.

Warum lassen wir gesetzes-treuen Bürger uns das von den "freiheitsliebenden" Missetätern überhaupt gefallen? Weil wir auch nicht wirklich so gesetzeskonform sind? Wer im Glashaus sitzt, darf nicht mit Steinen werfen! Weil unsere Bequemlichkeit immer noch den Vorschriften vorgeht (egal wie wichtig oder richtig) sie sind. Dann sollten wir uns auch nicht aufregen, wenn andere sich falsch verhalten. Aber das ist der erste Schritt zum rechtsfreien Staat - das muss man wissen und der hat hat mit Freiheit überhaupt nichts mehr zu tun.  Vielleicht ist es doch angebracht, mal über diese Folgen nachzudenken.
Für alle Zeitgenossen,denen "Nachdenken mangels Gehirnmasse" schwer fällt:
Der gesetztestreue Bürger hat normalerweise ein Fotohandy in der Tasche. Das ist das ideale Beweismittel für Gesetzesüberschreitungen. Normalerweise ist das Auf gabe der Polizei. Aber wo ist diese? Jeder Bürger ist befugt, eine Gesetzesübertretung anzuzeigen. Machen wir es doch! Und wenn das Ordungsamt (oder andere Behörde)  darauf nicht reagiert: Dienstaufsichtsbeschwerde.
Übrigens: Wenn ich z.B jemand, der gegen § 315 STGB verstößt, anzeige, steht nicht "Aussage" gegen "Aussage" vor Gericht, sondern ich bin "Zeuge" und der Missetäter ist "Angeklagter". Der Angeklagte darf lügen, der Zeuge nicht.

Wenn ich diesen Text in facebook oder twitter veröffentliche, bekomme ich jede Menge Widerspruch. Das sei Sache der Polizei. Stimmt. Aber wo ist diese?
Oder so Sprüche, wie  "der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant". Antwort: "Wer im Glashaus sitzt...."

Wenn du dich in diesem Sinne, gegen Gesetzesübertreter wehrst, bist du bei den Behörden aber gar nicht angesehen. Denn die merken ja, was sie eigentlich selbst machen müssten, und wer das aufdeckt, ist ein "Querulant". Besser "Querulant", aber in einem Rechtsstaat.