Sind Sie Vertreter? Außendienst-Mitarbeiter? Hausarzt?
Dann brauchen Sie hier nicht weiter zu lesen, denn Sie können auf Ihr Auto keineswegs verzichten. Wenn Sie aber einen ortsfesten Job haben oder gar Rentner sind, sollten Sie sich ernsthaft überlegen, ob Sie wirklich ein eigenes Auto brauchen. Denn als Großstädter kann man auch anders mobil sein.
Für gutes Wetter bietet sich zunächst der Motorroller an. Das ist das ideale Stadtfahrzeug schlechthin. Denn jeder Motorroller hat einen eingebauten Parkplatz. Den kann man buchstäblich überall vor der Haustüre parken. Wenn Sie einen Maxiroller haben (z.B. eine Vespa) sind Sie an der Ampel fast immer der Schnellste, man kann im Straßenanzug fahren – natürlich mit Helm und auch schon mal jemanden mitnehmen. (Zweithelm!)
Ansonsten: Busse und Bahnen kommen durch den üblichen Stau besser durch wie Sie, und wenn Sie einen Ferrari hätten.
Ob ein wenig laufen bis zur Haltestelle wirklich schadet?
Trotzdem, gelegentlich braucht man ein Auto. Bei Licht betrachtet braucht man eigentlich fast immer einen anderen Autotyp, als den, welchen man gerade hat. Es lebe der Kompromiss. Warum Kompromiss und warum überhaupt eigenes Auto? Aus Statusgründen? Seit Ihrem 21. Lebensjahr sind Sie doch aus dem Selbstdarstellungstrip raus – oder doch nicht? Also, wenn Sie nicht mit Ihrer Karre angeben wollen: werden Sie Mitglied bei der örtlichen Carsharing-Gesellschaft. Denn dann können Sie sich unter den verfügbaren Autos den im Moment richtigen Typ aussuchen.
Meine Frau und ich nutzen schon seit Jahren die Stadtmobil-Gesellschaft von Mannheim, obwohl wir in einer Nachbarstadt wohnen. Wir sind Rentner und haben eine Jahresnetzkarte der Region und besonders günstige Konditionen bei Stadtmobil. Was wir noch nicht gemacht haben, aber möglich wäre: Wir könnten uns auch in vielen andern Städten zu gleichen Bedingungen ein Auto ausleihen.
Damit man mal sieht, wie es kostenmäßig aussieht: wenn Sie einen Kühlschrank transportieren wollen, braucht man einen Caravan: Opel Astra Kombi zum Beispiel. Sagt der ADAC, dieses Gerät kostet Sie bei üblicher Privat-km-Leistung pro km 42,2 ct. Holen Sie sich dieses Auto bei Stadtmobil, kostet es die ersten 100 km 25 ct danach 21 ct und zwar inklusive Sprit jedoch zuzüglich 2,20 pro Stunde. Wenn Sie also Ihren Kühlschrank vom Laden nach Hause fahren, insgesamt sagen wir mal 10 km und Sie haben 2 Stunden gebraucht, dann kommt am Monatsende dafür eine Rechnung über 4,40 + 2,50 = 6,90 €
Sie können mit einem Stadtmobilauto auch in den Urlaub fahren – vielleicht mit einem schicken Cabrio, das kostet dann keinen Stundenpreis, sondern eine Pauschale.
Und wenn so ein Auto dann mal unterwegs den Geist aufgibt, (unwahrscheinlich, die Autos sind nicht so alt) dann lassen Sie die Kiste einfach am Straßenrand stehen, rufen die 24 Stunden erreichbare Zentrale, die schickt einen Abschlepper und Sie dürfen mit der Eisenbahn kostenfrei heimfahren. Ist auch nicht so toll, aber überlegen Sie mal, wie das mit einem eigenen Auto wäre.
Ach ja, noch was. Das Carsharing-Auto muss man wieder dahin zurückbringen, wo man es geholt hat und außerdem kostet es einen kleinen Mitgliedsbeitrag. (2-5 € mtl)
Duell oder Duett?
vor 7 Jahren