Montag, Mai 25, 2009
Nur Weltmeister!
Wissen Sie wirklich genau, wie das geht? So:
1. Abbremsen auf passendes Tempo für den kleineren Gang,
2. Auskuppeln und Gang auf Leerlauf
3. Kupplung loslassen und – passendes – Zwischengas geben.
4. Auskuppeln und kleineren Gang einlegen
5. Einkuppeln
Und dieses Manöver ist angesagt, wenn man sich zum Beispiel einer Kreuzung nähert, wo man (langsamer) abbiegen muss. Empfehlung: Rechtzeitig damit beginnen!
Das soll ich als Anfänger in nur 3 Fahrstunden gelernt haben? Unmöglich.
Ist es auch. Ich habe nämlich vorher mal mindestens 100 Stunden Schwarzfahrt geübt mit dem Familienauto. Das hatte sich mein Vater zugelegt, ein Mercedes 6 Zylinder Kabriolett Baujahr 1935 und war, durch den 2. Weltkrieg leicht gebraucht, 1951 zu uns gekommen.
Führerschein hatte mein Vater damals auch noch keinen, ich aber, Klasse 4 für Kraftfahrzeuge bis 250 ccm Hubraum. (Prüffrage: Was ist der Hubraum? Der Raum soweit die Hupe reicht! ). Mein alter Herr hat sich nie getraut, schwarz zu fahren, ich hatte aber immerhin ja schon eine Fahrerlaubnis, besser als nichts. Also rechnen wir mal zusammen: 103 Stunden Übung bis zur Prüfung. Muss doch klappen, oder? Und Vorkenntnisse mit Traktor und Motorrad.
So wie ich sind sicherlich sehr viele Kraftfahrer zu ihrer Lizenz gekommen. Denn es ist nach meiner vielleicht doch maßgebenden Erfahrung nach mehreren Tausend ausgebildeten Fahrschülern, kaum möglich, einen so komplexen Vorgang, wie Auto fahren, in 10 oder 12 Übungsfahrten a 45 Minuten zu erlernen. Selbst heute, da die Fahrzeuge ja wesentlich einfacher zu handhaben sind, sind 30 Übungsfahrten durchaus die Regel.
Natürlich wird oft ein (begabter) Schüler auch mit weniger Fahrzeit zur Prüfung vorgestellt, aber ob er das dann wirklich ausreichend kann, ist eine andere Frage. Für die Prüfung kann es schon reichen.
Ja so ist es: Kaum einer will zugeben, sich beim Fahren lernen dusselig angestellt zu haben. Es ist eben eine Prestigefrage für den Deutschen, das gute Fahren und Fahrtalent sozusagen mit der Muttermilch eingesaugt zu haben.
Das wirkt sich natürlich auf die Neuschüler aus, wenn sie mehrfach so was hören. Das Fahren, meinen diese, lernt man dann irgendwann später, so vom Freund oder vom Vater oder durch Intuition oder durch Praxis – aber auf keinen Fall vom Fahrlehrer. Den braucht man halt notgedrungen, um zur Prüfung zu kommen.
Das ist vielleicht ein Mumpitz!
Die „gute“ Fahrschule erkennt man also daran, dass ihre Schüler mit möglichst wenig Fahrstunden zur Prüfung vorgestellt werden – und sogar auch durchkommen.
Das ist eine wichtige Grundforderung, liebe Mitautofahrer: Gebt endlich zu, wie viele Fahrstunden ihr wirklich gebraucht habt, um zum Führerschein zu gelangen und wie viele Schwarzfahrten und Vorübungen dabei waren und was dann eben doch noch nicht richtig beherrscht wurde, und wie viele Augen der Prüfer doch noch zugedrückt hat. Erst wenn das Fahrtalent nicht mehr den Grundwert eines Menschen bestimmt, ist mit Akzeptanz einer gediegenen Ausbildung zu rechnen.
Welche Tragödien haben sich deshalb schon abgespielt, wenn jemand durch die Prüfung gefallen war – womöglich gar durch die Wiederholungsprüfung. Ich erinnere mich an Ehefrauen, die mir gesagt haben: „Mein Alter schlägt mich tot, wenn ich wieder durchgefallen bin! Dann gehe nicht mehr nach Hause!“
Das ist die Folge von sozialer Überbewertung der Fahrkünste. Das muss aufhören! Ich kenne sehr anständige, wertvolle Menschen in guten sozialen Positionen, die zeitlebens überhaupt keinen Führerschein besaßen und solche, die unumwunden zugeben, dass sie miserabel Auto fahren.
Also: Es ist prima, wenn jemand technisch gut Autofahren kann, Ein Maßstab für menschliche Größe ist das jedoch nicht. Etwas Anderes ist das soziale Verhalten als Kraftfahrer gegenüber seinen Mitmenschen, speziell den Schwächeren. Da ist Niveau durchaus ein Thema.
Dies ist ein Auzug aus meinem Buch "Führerschein? Keiner ist zu blöd!" ISBN 978-3-8370-0645-2 im Buchhandel für 9,90 €
Freitag, Mai 08, 2009
Per Anhalter
Eigentlich bin ich auf diesem Gebiet vorbelastet. Denn früher, als die Abstände zwischen den Autos auf unseren Straßen noch deutlich größer waren - (manchmal kam eine halbe Stunde lang gar keines!) bin ich selbst auf diese Art kreuz und quer durch Deutschland gereist. Wie gesagt, hin und wieder nehme ich jemanden mit. Und zwar nicht etwa "Damen", die mit dem Strumpfhalter winken. Schließlich bin ich glücklich mit meiner Frau. Überhaupt sei vor Abenteuern dieser Art gewarnt, denn oft haben solche Mädchen noch ein paar liebe Freunde hinter dem nächsten Busch stehen, die dringend gerade ein Auto brauchen, Ihres! Auch Ihre Reisekasse wird dankbar begrüßt. Und wenn Sie dann Ihre Weiterreise zu Fuß anstatt im Krankenwagen antreten können, haben Sie noch Glück gehabt.
Auch das Establishment verachtende Protestjünger mit gut wärmendem Haarschmuck, Guitarre, Rucksack und malerisch ausgefransten Hosen müssen Ihren Weg zur nächsten Demo ohne mich machen. Weil ich nicht weiß, wo der nächste Kammerjäger wohnt.
Der Anhalter, den ich mitnehme, ist im Grund ein cleverer Bursche. Der ist zweckmäßig, aber sichtlich ordentlich gekleidet, steht alleine und nur mit einer kleinen Reisetasche, die bequem auf den Rücksitz passt an einer Stelle, wo ich nicht auf die Idee kommen kann: hier lauern noch ein paar Gestalten. Zudem hat er sich einen Ort herausgesucht, an dem ich nicht gerade bei 95 auf den 4.Gang schalte. Nein, er steht da, wo ich ihn schon von weitem sehe, Zeit zum Überlegen habe und wo auch recht schön Platz ist zum Halten , ohne dass mir gleich der nächste Wagen ins Kreuz rast. Vielleicht hat er auch ein Schild gemalt: "Soldat nach Ulm. Bitte." Wenn er das Wort bitte nicht vergessen hat, halte ich bestimmt. Ich habe in so einem Fall auch nicht Angst, dass ich nun einem entsprungenen Zuchthäusler weiterhelfe, denn das ist doch relativ selten. Die meisten Leute winken doch deshalb einem Auto, weil sie vielleicht gerade knapp bei Kasse sind (Bundeswehr) oder der eigene Wagen ist kaputt (kommt auch bei mir vor) oder der nächste Bus geht erst in 3 Stunden.
Und wenn ein Unfall passiert? Bei dem der Anhalter womöglich verletzt wird? Zugegeben, das ist natürlich unschön, aber so schlimm wie die meisten meinen, ist es auch wieder nicht. Das sieht rechtlich so aus: War ein anderer Verkehrsteilnehmer an dem Unfall schuld, zahlt der Andere, (bzw. zahlt dessen Versicherung) . Waren Sie selbst schuld, zahlt Ihre Haftpflichtversicherung. Sollten Sie dabei grobfahrlässig gehandelt haben zB. betrunken gewesen sein, wird's allerdings teuer. Ist der Anhalter in gemeiner Kerl, dann zeigt er Sie an wegen Körperverletzung. Das gibt dann einen hübschen Strafzettel. Ist der Unfall jedoch auf höhere Gewalt zurückzuführen, zB. wenn ein Alleebaum auf Ihr Auto fällt, dann zahlt überhaupt niemand. Auch Sie nicht. Noch ein Wort zu den sogenannten Haftungsausschluß-Erklärungen: Mündlich haben sie keinen Wert und schriftlich auch nicht viel mehr. Bei Jugendlichen sind solche Schriftstücke sowieso ungültig. Sollte man nun einen Anhalter überhaupt nicht mitnehmen? Ich meine: warum nicht? Es kommt dabei doch immer auf die jeweiligen Umstände an. Und auch die Pfadfinder müssen jeden Tag eine gute Tat tun. Steht aber so ein Kerl an einer Stelle, wo Sie einen Unfall riskieren, wenn Sie anhalten, dann lassen Sie ihn stehen. Auch wenn der Kerl ein Mädchen ist.
Mittwoch, Februar 18, 2009
Vernebelt.
Ich fahre gerne nachts, besonders wenn ich eine lange Überlandtour vor mir habe. Dann ist der Verkehr nicht so dicht, man bleibt nicht so sehr in den Ortschaften hängen, überhaupt gibt' s weniger Ärger und man kommt schneller voran. Den Start lege ich dann so auf 5 Uhr morgens. Aber dann bei Nebel fahren? Nein, danke.
Kann man nun abends schon feststellen, ob es in der Nacht auf der vorgesehenen Strecke Nebel geben wird? Jawohl, man kann. Dazu muß man nicht einmal unbedingt die Wetterkarte gesehen haben. Schauen Sie abends zum Himmel. Ist dieser klar und führt Ihre Strecke hauptsächlich durch Täler (auch Hochtäler), so bleiben Sie besser zuhause. Das gilt auch dann, wenn der Wetterbericht den Durchzug einer Warmfront ansagt, denn da gibt es diesiges Wetter mit Nieselregen. im Winter Schneetreiben. Bemerken Sie jedoch eine hochliegende, geschlossene Wolkendecke, so wird es auch nachts keinen Nebel geben. Meistens fahre ich natürlich nicht so weit fort, daß ich einen Generalstabsplan ausarbeite.
Dann erwischt mich der Nebel einfach irgendwo. Ganz plötzlich. Selbstverständlich fahre ich weiter, stelle aber augenblicklich meine Fahrtechnik um. Das Allerwichtigste: ich tue alles, damit mich die anderen sehen. Also Licht einschalten, und zwar das richtige, das Abblendlicht, auch am Tage. Man sollte es nicht glauben, aber es gibt noch immer Autofahrer, die nur das Standlicht oder gar kein Licht einschalten, wenn es neblig ist. Wollen die eigentlich Strom sparen oder ist das nur Gedankenlosigkeit? Wer bei Nebel nur sein Standlicht einschaltet, sollte doch besser eine Stalllaterne vorne anbringen. Die braucht überhaupt keinen Strom und in der Wirkung ist sie auch nicht schlechter. Weil die STVO zwingend vorschreibt,daß bei Nebel, starkem Regen oder Schneefall das Abblendlicht einzuschalten ist, erhebt sich die Frage, was ist eigentlich Nebel, bei welcher Sichtweite fängt der Dunst an, Nebel zu werden?
Im Gesetz findet der wissbegierige Kraftfahrer hier lediglich die Zahl "50m" Sichtweite und zwar im Zusammenhang mit der Benutzungserlaubnis für die Nebelschlußleuchte. Aber beginnt da wirklich erst der Nebel? In der Innenstadt kann man mit 50m Sicht noch gut fahren. Aber was sind selbst hundert Meter auf einer Schnellstraße oder einer Autobahn? Gar nichts.
Auf solchen Straßen benutze ich schon das Abblendlicht, wenn die Konturen eines Entgegenkommenden über eine Strecke von 500 Metern nicht mehr mehr klar zu erkennen sind. Denken Sie nur einmal daran, wieviel Weg man braucht, um bei hoher Geschwindigkeit einen Überholvorgang durchzuführen. Das kann übel werden, wenn ein Überholer nicht rechtzeitig gesehen hat, dass Sie entgegenkommen! Besonders wenn Ihr Auto eine Tarnfarbe hat: hellgrün,beige, grau, hellbraun oder braun.
Bei Tagnebel gibt es nur: machen Sie soviel Licht wie möglich. aber blenden Sie den Gegenverkehr nicht. Bei Nacht wird es gemein. Man wird nicht gesehen und sieht selbst nicht, wo die Straße weiterführt. Vater Staat sagt, man darf nur so schnell fahren, dass auf der übersehbaren Strecke noch gehalten werden kann. Um ehrlich zu sein: auch ich bin in solchen Fällen einmal zu schnell und rechne nicht mit einem Anhänger, der quer im Weg steht. Aber recht wohl ist mir dabei nicht. Wie findet man nun in einer derartigen Waschküche seinen Weg? Ist eine Mittellinie vorhanden. kann man ca. einen halben Meter rechts davon entlang fahren. So sieht man relativ gut und hat dabei den Vorteil, etwas Abstand von eventuellen Hindernissen am Strassenrand zu haben (Radfahrer!). Sollten Sie die Mittellinie zwlscben die Räder nehmen wollen: es gibt bessere Arten des Selbstmordes! Ohne Mittelstreifen und bei besonders dichtem Nebel bleibt natürlich nur der rechte Rand als Orientierungshilfe. so zum Beispiel bei Nacht mit Schneefall und Nebel, dem wohl ekligsten aller denkbaren Wetter. Zwar ist das Abbblendlicht unter diesen Bedingungen die richtige Beleuchtung, besser wären aber Standlicht plus tiefliegende und richtig eingestellte Nebelscheinwerfer. Doch empfiehlt es sich, hin und wieder auf Fernlicht (Lichthupe!) umzuschalten, da man dann die Dichte des Nebels besser beurteilen kann. Zudem bringt gelegentliches Aufblenden einen weiteren wichtigen Vorteil: rückstrahlnde Gegenstände reflektieren das Fernlicht früher, sodaß man mittels der bekannten schwarz-weißen Begrenzungspfosten den Straßenverlauf besser erkennen kann. Übrigens ist mancher Nebel gar nicht so dick. wie Sie glauben: Lassen Sie doch mal die Scheibenwischer laufen!
Haben Sie in so einem Wetter eine Panne, sind Sie wahrlich nicht zu beneiden. Erstes Gebot: Nutzen Sie jede Möglichkeit, das Auto aus der Fahrbahn zu entfernen! Fahren Sie ruhig auf dem platten Reifen noch die hundert Meter bis zur nächsten Ausweichmöglichkeit. Gibt es keine, dann: Abblendlicht eingeschaltet lassen, Warnblinkanlage ein, Mitfahrer aus dem Auto heraus und seitlich in Sicherheit bringen, auch bei Kälte! Alle leuchtenden und reflektierenden Gegenstände in ausreichendem Abstand hinter dem Auto aufbauen und sich dabei nicht überfahren lassen! Wohl dem, der eine kräftige Warnlampe hat. Ich habe eine und obendrein noch eine spezielle Magnesiumfackel, welche einen roten Glutball erzeugt, so hell wie ein Waldbrand. Das übersieht niemand. (Die Fackeln gibt's beim Sportbootzubehör als Notsignal)
Noch ein Wort zu oft geübter Nebelfahr-Praxis: Das an-die-Rücklichter-Hängen. Das ist verführerisch, wenn vor mir ein Auto fährt, dessen Fahrer sich offensichtlich in der Gegend auskennt - oder vielleicht auch nur leichtsinnig ist. Wer sich da vom Vordermann "die Kastanien aus dem Feuer holen" lassen will, muß wirklich Experte im Abschätzen des notwendigen Haltewegs sein. Sonst holt man sich (mindestens) eine blutige Nase, wenn der Vordermann plötzlich auf einen unbeleuchtet auf der Straße stehenden Heuwagen aufprallen sollte. Nebenbei: Manchmal hält der Vordermann auch an, weil er in seiner Garage ist.
Montag, Februar 02, 2009
Verschrottung mit Prämie läuft doch?
War ich da mit meinen Überlegungen so ganz daneben? Ich glaube es eigentlich nicht.
Was ich jedoch glaube ist, dass man als Staat da sehr genau hinsehen sollte, was mit den angeblich verschrotteten Fahrzeugen passiert. Wie ich ja in meinem letzten Posting schon angedeutet habe - jetzt hat das Fernsehen sogar auch noch genau gezeigt, wie das mit dem Besch.... geht.
Das Schöne ist: Man braucht den Fahrzeugbrief gar nicht abzugeben, beziehungsweise wird darin kein Vermerk der Verschrottung angebracht.
Na dann auf zum fröhlichen Schrotten!
Wer's immer noch nicht kapiert hat (Politiker vielleicht) : In München bei 'nem guten Spezi, der eine Schrottpresse hat, "verschrotten" . Dann ne' Überführungsnummer beim Amt holen und zu einem anderen guten Spezi in Hamburg fahren und die Karre dort einfach wieder zulassen. Oder natürlich gerne: Problemlos verkaufen im Osten.
Honorar: € 2.500,-- für die Verschrottungsbescheinigung.
Montag, Januar 19, 2009
Verschrottungsbonus - ach so realitätsnah!
Jetzt haben sie - um der gebeutelten Autoindustrie wieder auf die Beine zu helfen - für jeden Altwagen, der verschrottet wird, 2,500.- € ausgelobt.
Leute, welche ein 9 Jahre oder älteres Auto fahren, machen das vermutlich nur deshalb, um über die langen Jahre das Geld anzusparen, das für einen Neuwagen hinzublättern ist. Da sind bei ca. 20.000 € (das ist ja wohl immer noch kein Luxusauto) ja dann nur noch schlappe 17.500 zu finanzieren. Na, wenn das dem Kleinverdiener nicht wirklich hilft, endlich mal einen Neuwagen anschaffen zu können und nicht immer nur Gebrauchtautos fahren zu müssen - nicht wahr?
Das ist doch endlich mal eine soziale Wohltat, die nur für die unteren Einkommensschichten gedacht ist. Denn Geschäftsleute, die ihre Autos 9 Jahre und länger fahren, sind wohl eher die Ausnahme. Wäre geschäftlich auch Schwachsinn, weil Neuautos schließlich Garantie haben und keine Reparaturen kosten. Allerdings: einen Porsche fährt man als Kultauto vielleicht sogar länger. Dann sind die 2.500 auch nicht wirklich hilfreich, weil sich der Altporsche in Moskau allemal für das Doppelte verkaufen lässt. Wobei ich sogar fürchte, dass dieses Fahrzeug offiziell (auf dem Papier) in der Schrottpresse gelandet ist - wer kontrolliert schon die Schrottpakete, was da wirklich drin ist.
Das Dumme ist auch: Die Banken haben gerade gar keine Lust, Kredite zu vergeben. Und wenn sie es doch tun, haben sie inzwischen wie zum Beispiel die Postbank, ihren Kontokorrentzins von 12 auf 13 % angehoben, wahrscheinlich deshalb, weil die EZB den Leitzins gerade deutlich gesenkt hat. Geld einkaufen für 2 % und verleihen für 13%. Die Gier der Banken ist ungebrochen.
Merke: Geld verdirbt den Charakter.
Mittwoch, Januar 14, 2009
Kleine "Schleuder-Schule"
Wenn ein Auto ausrutscht, dann weiß man meist nie, wie eine solche Rutschpartie endet. Deshalb sollte ein Kraftfahrer die Voraussetzungen schaffen, welche die Wahrscheinlichkeit, ins Rutschen zu kommen, so gering wie möglich halten. Diese Voraussetzungen sind
1.Technischer Art: Tadellose, griffige Bereifung, möglichst auf allen Rädern Reifen gleicher Art (Nein, ungleiche Reifen sind nicht verboten, solange es sich dabei um das Profil handelt, nur ungleicher Grundaufbau: also Gürtelreifen und Diagonalreifen dürfen nicht gemischt werden.) Optimal wären 4 Wintergürtelreifen mit mindestens noch 4 mm tiefem Profil. Gleichmäßig ziehende Betriebsbremse, dito Handbremse (welche sehr oft ungleichmäßig greifen!) Alle haben heute natürlich ein ABS, das Anti-Blockier-System. Wirksame, nicht ausgeleierte Stoßdämpfer. Zusätzliche Belastung des Kofferraumes, wenn dadurch auch der Benzinverbrauch geringfügig steigt. Geeignet dafür sind Sandsäcke, aber auch Kartons mit Altpapier (womit man aber im Notfall nicht streuen kann), welche möglichst genau auf der Achse liegen sollten.
2. Die genaue Fahrbahnbeobachtung: es darf gar nicht passieren, dass man sich "unverhofft" auf Glätte befindet. Das lässt sich vermeiden, indem man jede Veränderung im Aussehen der Fahrbahndecke beachtet (dunklere oder glitzernde Stellen etc.) Bei Nässe kann man das linke Fenster ein wenig öffnen: wenn die Reifen nicht mehr zischen, sind Sie auf Eis.(Merke:Eis läuft leis!)
3. Mitdenken: Wo ist Schatten, wo hat es tagsüber getaut und ist bei Nacht wieder festgefroren, wo bläst der Wind besonders gut hin, wo sind Brücken?
4. Die angepasste Fahrtechnik: auf Glätte entweder bremsen oder lenken – ohne ABS sowieso - wenn’s richtig glatt ist, auch mit ABS, viel größere Abstände zum Vordermann, nicht mit zu großer Geschwindigkeit in unübersichtliche Stellen hineinfahren (Klassische Situation: Vor der Kurve trockene Fahrbahn, in der Kurve Glatteis und dann Gegenverkehr!!) Äußerste Vorsicht im Gefälle! Vorher zurückschalten! Manche Gefälle werden bei Glätte unbefahrbar, was man aber vorher wissen muss! Wenn das dennoch einmal geschehen sollte: Ist der Auslauf des Gefälles frei, kann es noch gut gehen ist er nicht frei oder nicht einsehbar dann hilft nur noch die Karosseriebremse: mit der (möglichst) rechten Seite flach ran an den Berg, dass die Funken stieben. Klar wird das teuer, aber Sie wollen doch weiterleben? Und wenn's rechts keinen Berg gibt? Beten.
Trotz aller Vorsicht und bestens für den Winterbetrieb hergerichtetem Auto kann man ins Schleudern geraten. Wie kommt es nun dazu? Obwohl viele Fahrer anderer Meinung sind: durch Bremsen auf glatter Fahrbahn gerät man fast nie ins Schleudern, immer jedoch ins Rutschen. Das ist ein Unterschied. Ein rutschendes Auto bewegt sich nämlich gradlinig in der bisherigen Richtung weiter, wenn man Pech hat, bis zum leider nicht zur Seite springenden Alleebaum. Das ist begründet in der "Trägheit der Masse", wie der Physiker sagt. Ein schleuderndes Auto jedoch fährt erst Zick-Zack und dann Karussell. Und das wird hervorgerufen durch mehr Gas als die Antriebsräder vertragen (beim Hinterradantrieb) oder durch plötzliche Lenkeinschläge. Solche Lenkeinschläge sind auch erforderlich, wenn die Straße gewölbt ist oder - besonders berüchtigt - vereiste Längsrillen aufweist.
Wer das nicht glaubt, kann sich leicht von der Richtigkeit überzeugen: Er suche sich einen großen leeren (!) Parkplatz, der schön schneeglatt ist. Sanft Anfahren und allmählich auf ca. 30 km/h beschleunigen. Dann auf den 3. Gang schalten, schnell einkuppeln und Vollgas geben, dazu noch die Lenkung leicht einschlagen. Es gibt kein Auto mit Hinterradantrieb, das dann nicht hinten wegwischt. Übertragen auf normale Straßenverhältnisse bedeutet das: Mit dem Gas auf glatter Straße noch viel vorsichtiger umgehen, wie mit der Bremse! Gas zurücknehmen, sobald die Antriebsräder durchdrehen, denn das ist die erste Phase des Schleuderns. Nur mit Fingerspitzengefühl lenken. Es ist jedem zu empfehlen, so das Winterverhalten seines Wagens kennen zu lernen. Auf leerem Parkplatz gefahrlos, aber es sollten sich unter dem Schnee keine Randsteine oder andere Erhebungen verstecken. Denn wenn man da seitlich dran rutscht besteht Überschlaggefahr oder das Fahrwerk wird beschädigt. Die Übung hat den Zweck, einmal zu sehen, wie das ist, wenn das Auto Karussell fährt.
Weil es auf der Straße gar nicht soweit kommen darf, übe man, wie das Schleudern zu verhindern ist. Das geht so: man fahre einen Kreis von ca. 40 m Durchmesser und versuche, allmählich auf immer höhere Geschwindigkeiten zu kommen, bis das Auto "weggeht". Dann kommt es darauf an, bei dieser Grenzgeschwindigkeit den Wagen mit vorsichtigen Gegenlenkbewegungen doch in diesem Kreisbogen weiterzufahren, ohne dass er vollends ausbricht. Denn genau das ist es, was man auf der glatten öffentlichen Straße können muss, wenn man versehentlich zu schnell in eine Kurve hineingeraten ist.
Nun haben viele Autos heute Vorderradantrieb. Zunächst ist das ein Vorteil, denn die Schleudereinleitung durch durchdrehende Antriebsräder wie beim Heckantrieb entfällt. Das Auto zieht also immer hübsch hinter den angetriebenen Lenkrädern her. Sollte man meinen. Ist auch so, bis diese Räder den Halt verlieren. Wenn man dann das Gas stehen lässt, wird das Fahrzeug unlenkbar und verlässt voraussichtlich auf geradem Wege die Kurve! Wenn man daran geglaubt hat, dass der Wagen durch eben diese Kurve dank Vorderradantrieb hindurch gezogen wird, ist die Überraschung komplett. Auch hier gibt's noch Abhilfe durch bewusstes Einleiten einer Schleuderbewegung per Handbremse und Lenkeinschlag. Aber das ist wirklich etwas für Profis der Rallye Monte Carlo.
In der Praxis wird jedoch der Kraftfahrer von seinem schleudernden Auto so überrascht, dass er die notwendigen Korrekturen am Lenkrad zu spät und vor allem viel zu heftig ausführt. Das Resultat ist ein wild von einer Seite auf die andere schleuderndes Auto und das bittere Ende ist oft in Form eines Entgegenkommenden fast unausweichlich. Hier kann manchmal die Rettung sein, wenn man den Wagen bewusst weiterdrehen lässt. Denn dabei bleibt er doch etwa in der Fahrtrichtung (Trägheit!) und verliert auch sehr schnell an Geschwindigkeit. Das erreicht man so: Räder voll in Schleuderrichtung einschlagen und Vollbremsung.
Niemandem ist zu wünschen, je in eine solch haarsträubende Situation hineinzugeraten und das ist auch recht unwahrscheinlich, wenn man sich an die anfangs erwähnten Voraussetzungen für die winterliche Fahrweise hält.
Samstag, Januar 10, 2009
Gute Autofahrer lässt der Winter kalt.
Weil Dumm- und Faulheit grundsätzlich bestraft wird, reißt er jetzt mit dem Eiskratzer auch noch die festgefrorenen Scheibenwischer vom Glas, anstatt sie mit dem Türschlossenteiser aufzutauen und braucht sich auch nicht zu wundern, wie teuer doch ein Satz Scheibenwischer ist.
Aber vermutlich muss er doch mit der Straßenbahn zum Autoteilehändler fahren. Denn selbst wenn er mangels Türschlossenteiser das zugefrorene Türschlosses doch auf bekommen hat (wahrscheinlich ist er auch Raucher und hat ein Feuerzeug dabei, zum Schlüssel heizen) und es dann mit kräftigem Ruck auch geschafft hat, die Gummidichtungen aus der Türe zu reißen, hatte er doch nicht damit gerechnet, dass die eiskalte Batterie den Anlasser nicht schafft.
Er hätte zwar abends die Batterie mal eben ausbauen (erst Minus-Pol lösen!) und daheim neben die warme Heizung stellen können - aber wie gesagt: die Bequemlichkeit.
Dussel kommt aber trotz laufendem Motor nicht weg, weil ein Antriebsrad in einem Eisloch steht und lustig durchdreht, während das andere Rad still steht. (Wer hat auch schon eine Differenzialsperre?)
Die darunter gelegte Fußmatte fliegt mindestens 5 m weit. Ein Karton mit Streusand kommt schließlich auch nicht von alleine in den Kofferraum. Mit einer Schneekette wollte sich Dussel noch nie anfreunden, denn da hätte man erst einmal lernen müssen, wie man sie anwendet.
Dafür steht er jetzt am ersten glatten Berg und ruft kläglich nach Leuten, die schieben helfen sollen - weil nämlich erstaunlicherweise der Vorderradantrieb am Berg nicht so besonders gut ist. Auf die Idee, das Auto rückwärts herauf zu fahren, kommt der sowieso nicht.
Aber wie gesagt, vermutlich fährt Dussel mit der Straßenbahn, besonders wenn sein Auto einen Dieselmotor hat. Denn wenn es richtig kalt wird, so 20 Grad Minus oder so, wird selbst der Tankstellen-Winterdiesel dick und dass man bei einer Tankfüllung auch 5 l Benzin dazu gießen kann, hat er natürlich gar nicht gewusst.
So ist es halt - nur gute Autofahrer lässt der Winter kalt.
Mittwoch, Dezember 17, 2008
Führerprüfung nur in Deutsch. Antwort vom Minister
Gemäß Abschnitt 4.7 der Prüfungsrichtlinie für die Prüfung der Bewerber um eine Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen ist die theoretische Prüfung für die Fahrerlaubnisbewerber grundsätzlich in deutscher Sprache abzulegen. Die zuständigen obersten Landesbehörden können zulassen, dass die Fragen in anderen Sprachen geprüft werden. Nähere Informationen erteilt das zuständige Landesverkehrsministerium.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Beate Thielecke
Was lernen wir daraus?
Ausländer, welche hier eine Fahrerlaubnis erwerben wollen, haben keinen Rechtsanspruch auf eine Theorieprüfung in ihrer Heimatsprache.
Die Landesbehörden sind zuständig und könnten die Verwendung von Fragebogen in anderen Sprachen sehr restriktiv anwenden, also nur auf begründeten Antrag zulassen.
Das sollten sie auch tun. Dann würde sich das Erlernen unserer Sprache für Einwanderer größeren Zuspruchs erfreuen.
Donnerstag, Dezember 11, 2008
Fahrerlaubnisprüfung nur in deutscher Sprache
Gute Lösung zur Integration von Ausländern
Gestern wurde bei der TV-Sendung „Hart aber Fair“ von einem Zuhörer namens Stoll oder so ähnlich, eine fabelhafte Idee zur besseren sprachlichen Integration von Ausländern eingebracht, nämlich diese:
Es darf für Leute mit Migrationshintergrund, welche eine Fahrerlaubnis erwerben wollen, keine Theorie-Prüfung in ihrer Landessprache geben. Das betrifft alle Personen, die länger als 2 Jahre in Deutschland ansässig sind.
Das würde auf einfachste Weise erzwingen, sich mit unserer Sprache zu beschäftigen, denn Auto fahren will wohl jeder Einwanderer, unsere Sprache lernen aber eher weniger.
Wer als Betroffener dagegen protestieren will, sollte erst einmal versuchen, ob er in der Türkei oder in einem anderen beliebigen Land die Führerscheinprüfung in deutscher Sprache machen kann.
Ich halte das für eine ausgezeichnete Idee und werde es auch den zuständigen Politikern zur Kenntnis bringen.
fahrofix
Freitag, November 28, 2008
Ohne Kontrollen geht's einfach nicht.
Natürlich haben mich gestern 3 Radfahrer in gleicher Richtung überholt. Nein, natürlich nicht beim Schieben. Die sind ganz locker, teilweise auch noch ohne Licht, obwohl es Nacht war, auf der Fahrbahn geradelt. >
Ich frage mich, was geht in den Jungens heute so vor? Die wollen anscheinend alles nicht mehr so eng sehen, schon gar nicht gesetzliche Vorgaben, wenn sie denn persönlich gerade unbequem sind.
Ich sagte es schon früher: Das Schöne an der Straßenverkehrsordnung ist, dass sie nur für die Andern gilt.
Eigentlich bin ich nicht darauf aus, überall Polizei zu haben. Andererseits möchte ich nicht in einen Unfall verwickelt werden, weil irgendeine Dumpfbacke falschrum durch die Einbahnstraße gondelt.
Ist mit Einsicht etwas zu machen? Ich glaube nicht. Was hilft ist Kontrolle.
Kontrollen sehe ich öfters: Politessen, die Parkzeit-Überzieher auf Parkplätzen aufschreiben. Diesselben Damen des Kontrolldienstes sehen aber keinen Handlungsbedarf, wenn ihnen ein erwachsener Radfahrer auf dem Gehweg begegnet und ob der falsch rum durch die Einbahnstraße fährt, ist ihnen erst recht egal.
Polizei haben wir sowieso zu wenig. Denn je mehr der Staat an Lehrern spart, umso mehr muß er für die Polizei ausgeben.
Aber die wenige Polizei gehört effektiver auch gegen die Kleinsünder eingesetzt. Denn da fängt es an. Der an allgemein nötige und gültige Regeln unangepasste Bürger gehört wirkungsvoll zur Ordnung gerufen und das ist notwendig im Sinne des Gemeinwohles.
Wäre ich irgendwo, insbesondere in Heidelberg (einer Hochburg autonomer Radfahrer), Polizeipräsident, hätte ich eine dauernd im Stadtgebiet präsente Polizeiüberwachung. Nicht im warmen Streifenwagen, nein, auf dem geländegängigen Enduro-Motorrad. Denn dem entkommt auch der gewiefteste Fahrradautonome nicht.
Verkehrswidrig gefahren? Löhnen, aber richtig.
Dienstag, September 23, 2008
Wir müssen uns gegen Ölmulti-Abzocke wehren!
Mit anderen Worten: es ist ganz klar, dass die Treibstoffgesellschaften ihr Marktmonopol schamlos ausnutzen. Eine Preisregulierung durch den Markt kann nur erfolgen, wenn es auch Wettbewerber gibt. Die dafür allein in Frage kommenden freien Tankstellen sind leider zum größten Teil verschwundenen, was wir Kraftfahrer nicht zuletzt auch selbst schuld sind. Hätten wir einfach mehr bei den Freien getankt.
Wie können wir uns nun wehren gegen diese konzertierte Abzocke der Multis?
ich hätte da eine Idee: sind nicht mehr als 10 Millionen von uns Mitglied beim ADAC? Da sollten wir doch unseren Vorstand mal gehörig unter Druck setzen, dass wir unsere geballte Kundenmacht endlich mal einsetzen. Zum Beispiel sollte der ADAC sagen: weil die Gesellschaft Aral den gesunkenen Ölpreis nicht an uns weiter gibt, werden alle ADAC Mitglieder in der 39. Woche nicht bei Aral tanken. Und in der nächsten Wochen machen wir dasselbe mit Esso. Und dieser Boykott muss natürlich auch vom ADAC veröffentlicht werden.
Da wollen wir doch mal sehen, ob das nicht wirkt. Sind wir nur alle im ADAC um eine Landkarte als Jahresgabe zu bekommen oder im Notfall mal abgeschleppt zu werden? Ich meine wir sind in einem Verein, um unsere Interessen durchzusetzen! Setzen Sie sich also mal kurz hin und schreiben dem ADAC eine E-Mail - von mir aus kopieren Sie diesen Blog-Beitrag, ich schicke ihn auch gleich anschließend weg.
Fahrofix
Samstag, Juli 26, 2008
Antwort vom Verkehrsminister
Hier die Antwort:
Betreff: Reg. Nr. HE 560 - Schilderwald - Vorschläge
Sehr geehrter Herr ,
ich bestätige den Eingang Ihrer Mail zu o.g. Thema. Gern möchte ich darauf antworten.
Zahlreiche Hinweise, Vorschläge, Meinungen und auch Kritiken erreichten das BMVBS zum beabsichtigten Vorhaben, den "Schilderwald" abzubauen. Ich kann Ihnen versichern, dass ich Ihre Mail, auch mit den Vorschlägen zur Treibstoffeinsparung an die infragekommenden Fachreferate weiterleite.
Die Stellungnahmen der Länder für die beabsichtigte Maßnahme liegen uns vor. Die Vorschläge sind derzeit in der Anhörungsphase.
Gestatten Sie mir noch eine Ergänzung: Das Hauptziel des Bundes ist es, Verwaltungsvorschriften zu vereinfachen und "abzuspecken". Diese vorgesehene Maßnahme ist dabei eine von vielen.
Wir freuen uns, dass dieses Vorhaben so viel Resonanz in den Medien und bei den Bürgern gefunden und einen Impuls zum politischen Dialog ausgelöst hat.
In der Anlage füge ich Ihnen zur Kenntnis die Liste der betroffenen Verkehrszeichen bei.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Gordon Heiser
Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung
Referat Bürgerservice, Besucherdienst, IFG buergerinfo@bmvbs.bund.de
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Soweit so gut. Hier kommen jetzt die ministeriellen Vorhaben. Habe ich nochmal kommentiert. Die grafische Darstellung der Zeichen habe ich nicht mitübernommen, ergeben sich aus dem Text.
Mein Kommentar: Manche dieser Verkehrszeichen sind wirklich entbehrlich. Andere aber nicht. Entbehrlich ist die unbedarfte Aufstellung durch übereifrige Behörden.
Verkehrszeichen:
Zeichen 113 Schnee- oder Eisglätte
Vorschlag zur Abschaffung: Bei entsprechender Witterung (Schneefall, niedrige Temperatur) ist grundsätzlich mit Schnee- und Eisglätte auf der Fahrbahn zu rechnen. Mein Kommentar:: Bei trockener Straße im Winter vor Brücken und Baumschatten wegen Schneeresten sinnvoll. Sollte bleiben.
Zeichen 115 Steinschlag
Vorschlag zur Abschaffung, da irreführend. Auf Straßen mit Steilhängen müssen Fahrzeugführer stets mit Steinen auf der Fahrbahn rechnen. Das Zeichen vermittelt durch die Symbolik den falschen Eindruck, als ob mit Steinen "von oben" zu rechnen ist.
Mein Kommentar: Es steht 150m vor einem solchen Hang, den man dort evtl. noch gar nicht erkennen kann. Sollte bleiben.
Zeichen 116 Splitt, Schotter
Vorschlag zur Abschaffung, da schon vom Regelungsgehalt des Zeichens 114 (Schleuder- und Rutschgefahr) abgedeckt. (Die Hauptgefahr für den Kraftfahrzeugverkehr, insbesondere für Zweiradfahrer bei Splitt und Schotter besteht darin, bei unangepasster Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren und von der Fahrspur abzukommen). Mein Kommentar. Ok.
Zeichen 128 Bewegliche Brücke
Vorschlag zur Abschaffung, da auf das Zeichen ohne Sicherheitsverlust verzichtet werden kann. Denn: bewegliche Brücken sind stets technisch gesichert (Lichtzeichen, Schranken). Mein Kommentar: ok
Zeichen 129 Ufer
Vorschlag zur Abschaffung: Wegen der entsprechenden technischen Sicherung ( z. B. Lichtzeichenanlage, Schutzplanke, Absperrschranke etc.) ist das Zeichen 129 entbehrlich. Mein Kommentar: ok
Zeichen 134 Fußgängerüberweg
Vorschlag zur Abschaffung: Zeichen ist überflüssig, da nach den Richtlinien für die Anlage von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ) diese so angelegt werden müssen, dass sie rechtzeitig und deutlich erkannt werden müssen. Im Übrigen muss nach den R-FGÜ ein Fußgängerüberweg mit Zeichen 350, Zebrastreifen und für die Dunkelheit mit einer Lichtquelle ausgestattet sein. Zusätzlicher Hinweis: für ältere Fußgängerüberwege gilt eine 10- jährige Übergangsfrist zur Anpassung. Mein Kommentar: ok
Zeichen 144 Flugbetrieb
Vorschlag zur Abschaffung: Zwischen Verkehrsteilnehmer und Flugzeug besteht kein direktes Konfliktpotential. Mein Kommentar: Die Gefahr besteht durch Ablenkung durch rollende oder tief fliegende Flugzeuge. Sollte bleiben
Zeichen 150 Bahnübergang mit Schranken oder Halbschranken
Vorschlag zur Abschaffung: Regelungsgehalt wird künftig durch Zeichen 151 (neu, Bahnübergang) abgedeckt. Mein Kommentar: ok
Zeichen 153 dreistreifige Bake (links) vor beschranktem Bahnübergang
Vorschlag zur Abschaffung: Dies ist eine Folgeänderung der Streichung des Zeichens 150.
Zeichen 275 und 279 Vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit
Vorschlag zur Abschaffung, da in der Praxis kaum Verwendung findet. Mein Kommentar: ok
Zeichen 317 Wandererparkplatz
Als Variante des Zeichens 314 (Parken) wird dieses Zeichen in den Verkehrszeichenkatalog verschoben. Mein Kommentar:ok
Zeichen 353 Einbahnstraße
Vorschlag zur Abschaffung: Zeichen enthält den gleichen Sinngehalt wie Zeichen 220 (Einbahnstraße) Mein Kommentar: Steht als Erinnerung, dass Einbahnstr. noch andauert. Sollte bleiben
Zeichen 355 Fußgängerunter- oder -überführung
Wird in den Verkehrszeichenkatalog verschoben, da keine verbindliche Verhaltenanweisung für den Verkehrsteilnehmer . Mein Kommentar: ok.
Zeichen 375 . Autobahnhotel
Und Zeichen 376 Autobahngasthaus
und Zeichen 377 Autobahnkiosk
Zu Zeichen 375, 376, 377: Diese Zeichen sind schon als Varianten im Verkehrszeichenkata- log zugelassen und daher wird auf Abbildung in StVO verzichtet. Mein Kommentar: ok
Zeichen 380 und Richtgeschwindigkeit
Zeichen 381 Ende der Richtgeschwindigkeit
Vorschlag zur Abschaffung der Zeichen 380 und 381: kein Bedarf für ein spezielles Verkehrszeichen, da sie in der Praxis kaum Anwendung finden. Mein Kommentar: ok
Zeichen 388 unbefestigter Seitenstreifen
Vorschlag zur Abschaffung: die Optik des Zeichens 388 lässt auf ein Zusatzzeichen schließen und entspricht damit nicht der in der StVO üblichen Gestaltung eigenständiger Gefahrzeichen. Im Bedarfsfall kann anstelle dieses Zeichens mit einem verbal gestalteten Zusatzzeichen zu Zeichen 101 (allgemeines Gefahrenzeichen) auf einen nicht befahrbaren Seitenstreifen hingewiesen werden. Mein Kommentar : ok
Zeichen 435 und Zeichen 436
Beide Zeichen sind bereits Bestandteil des Zeichens 434 und dürfen nach dem Erläuterungstext zu Zeichen 434 neu auch einzeln aufgestellt werden. Mein Kommentar: ok
Samstag, Juli 19, 2008
Im Schilderwald. (Kopie an das Verkehrsministerium!)

Das Warnschild hier hätte man sich sparen können, denn diese Kurve sieht man ja rechtzeitig und wenn man sie nicht sehen würde, zum Beispiel im Nebel, dann darf man eben nicht so schnell fahren. Kurz nach der auch ohne Schild problemlos bewältigten Kurve kommt ein Geschwindigkeitstrichter

- 60 – 40km/h
darauf hin kommt eine Serie von Warntafeln




Der vorsichtige Autofahrer vermutet hier den Bau eines Großkraftwerkes, zu sehen ist allerdings nichts. Doch, nach 200 m sieht man 10 m rechts neben der Fahrbahn ein ausgehobenes Loch samt einer weggelegten Schaufel. Der dazugehörige Bauarbeiter ist aber seit 15:00 Uhr im verdienten Wochenende und kommt erst am Montag wieder.
Sehen Sie, Herr Verkehrsminister Tiefensee, das ist es doch wohl, was Sie als Auslichtung des Schilderwaldes erzielen wollen. Das geht aber nicht, indem man die Verkehrszeichen abschafft, sondern diejenigen zur Ordnung ruft, welche für sinnvolle Aufstellung verantwortlich sind. Selbst wenn man vor der oberen beschriebenen Kurve möglicherweise überhaupt kein Verkehrszeichen braucht, schließt das nicht aus, dass es Stellen gibt, wo ein solches Zeichen dringend erforderlich ist.
Das trifft sicherlich für die meisten der Zeichen zu, welche Sie abschaffen wollen.
Vielleicht nicht für das hier:

Da genügt das ,

weil es egal ist, ob man erst auf die Schranke und dann auf die Lokomotive oder gleich auf die Lok fährt.
Sagen Sie mal, Herr Verkehrsminister, haben Sie sonst nichts zu tun? Vielleicht lesen Sie mal mein letztes Posting über Änderungen der Straßenverkehrsordnung bezüglich des Verhaltens an Fußgängerampeln bzw. sonstiger Notwendigkeit von Verkehrsampeln. Gruß vom Fahrofix
Möglichkeiten zur Treibstoffeinsparung
Vor einer Rücknahme der Steuerlast schrecken sie offensichtlich zurück mit dem Argument, dass die Treibstoffkonzerne diese Lücke sofort wieder auffüllen würden. Ob dem wirklich so ist, mag dahingestellt sein, es gibt aber noch einige andere Möglichkeiten, den gebeutelten Autofahrer zu entlasten. Zum Beispiel diese:
1. Verpflichtung der Kommunen zur sofortigen und andauernden Überprüfungen a) der Notwendigkeit und b) der verkehrsgerechten Schaltung von Ampelanlagen.
2. Änderung der Straßenverkehrsordnung bezüglich Ampelanlagen an Fußgängerüberwegen: Erlaubnis der Weiterfahrt nach drei Sekunden Stopp, wenn kein Fußgänger im Umfeld mehr vorhanden ist. Ein Sicherheitsrisiko ist in diesen Vorschlägen nicht zu sehen.
Mit diesen Maßnahmen würde nachhaltig nicht nur eine gravierende Verringerung des CO²-Ausstoßes erzielt, sondern insgesamt eine erhebliche Einsparung von Treibstoffen. Außerdem würde der gesamte Verkehr flüssiger laufen.
Donnerstag, Mai 29, 2008
Unglaubliche Mobilitätsverteuerung
Mal abgesehen davon, dass es in anderen Ländern keine Garagen-Besteuerung für ein stehendes Kraftfahrzeug gibt ist dieser Ansatz nicht besonders intelligent dafür aber besonders unsozial - wer sich kein modernes Auto leisten kann, muss kräftig löhnen und braucht sich auch nicht einbilden, durch Verkauf seines noch so schönen Autos mit einem blauen Auge davon zu kommen. (Mir hat man auf diese Weise zweimal ein schönes Auto enteignet , hatte nur Euronorm 1)
Mein Vorschlag wäre dieser (obwohl die Steuer auf dem Sprit auch längst ausreichend wäre, quatsch ausreichend, die ist richtig unverfroren und betrifft auch Leute, die gar kein Auto mehr haben und den Bus benutzen, der seinerseits keineswegs steuerbefreit ist) , also hier der Vorschlag, wenns denn nicht anders geht:
geringe Steuer für Autos bis 100 PS (das reicht, um ordentlich fahren zu können und die Industrie könnte sich leichtere Bauweisen einfallen lassen, dann liefs schneller und weniger Sprit brauchen die auch)
Hohe Steuern von 101 - 200 PS
und richtig heftige Steuern über 200 PS. Wer das braucht, kann auch löhnen.
Was die unsägliche Steuerbelastung des Sprits angeht: Wo bleibt eigentlich eine wirklich wirksame Protestmaßnahme des ADAC? Da sind wir doch alle Mitglied!
Nicht am Stammtisch meckern, das bringt nichts. Sondern seinem oder anderen Abgeordneten schreiben was Sie gerne anders hätten. Hier die Adresse: http://abgeordnetenwatch.de
Manfredo
Montag, April 28, 2008
Fahrtipp der Woche: Insekten
Nun beeinträchtigen die Insektenleichen auf der Scheibe die Fahrsicherheit kaum - solange es nicht zu regnen beginnt. Dann aber wird es äußerst unangenehm, besonders bei Nacht. Schon mit ein paar zerquetschten Mücken erzeugt der Scheibenwischer eine derartige Schmiere, dass man schier nicht mehr hindurchsieht. Da hilft auch keine Scheibenwaschanlage, nicht einmal ein Platzregen bringt viel Sauberkeit. Was im Winter der Eiskratzer, ist im Sommer ein harter Fliegenschwamm! Damit sollte man die leicht angeregnete Scheibe säubern, und zwar bevor man den Wischer einschaltet. Das bringt nicht nur gute Sicht, sondern spart auch Geld. Weil die Wischerblätter länger leben.
Übrigens: Stechinsekten im Wagen sind ebenfalls ein Grund zum Halten. Immer.
Montag, März 17, 2008
Antwort des Verkehrsministeriums
Sehr geehrter Herr
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Fahrräder ist in der
Vergangenheit wiederholt gefordert worden. Bei Abwägung aller
Gesichtspunkte erscheint es jedoch nach wie vor nicht vertretbar,
Radfahrern die Kennzeichnungspflicht ihrer Fahrräder aufzuerlegen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gibt es derzeit rund 67
Millionen Fahrräder (mit steigender Tendenz). Wollte man alle Fahrräder
der Kennzeichnungspflicht unterwerfen, müsste hierfür ein erheblicher
Verwaltungsaufwand in Kauf genommen werden. Hinzu käme die zeitliche und
finanzielle Belastung der Fahrradhalter. Der Verwaltungsaufwand und die
Belastung der Fahrradhalter stünden jedoch in keinem angemessenen
Verhältnis zum angestrebten Nutzen. Da an einem Fahrrad lediglich
relativ kleine Kennzeichentafeln angebracht werden könnten, dürfte eine
rasche Lesbarkeit und optimale Identifizierbarkeit der Kennzeichen bei
einem schneller fahrenden Fahrrad nicht immer gegeben sein.
Im Übrigen würde mit einer Identifizierung des betreffenden
Fahrradhalters über das Kennzeichen noch nicht ohne weiteres der
Fahrradbenutzer ermittelt werden können. Eine Identifizierung von
Fahrradfahrern, die sich verkehrswidrig verhalten oder Unfallflucht
begehen, ist dadurch jedenfalls nicht zu gewährleisten. Diese muss aber
verlangt werden, weil nur derjenige zur Verantwortung gezogen werden
darf, der die Rechtsverletzung auch tatsächlich begangen hat.
Abhilfe können deshalb nur solche Verkehrskontrollen leisten, bei denen
die Fahrradfahrer angehalten und Verstöße mit Bußgeldern geahndet
werden. Nach hiesiger Kenntnis werden derartige Kontrollen von den
Polizeien der Länder im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten auch
durchgeführt.
Die Einführung einer Pflichtversicherung für Radfahrer wäre nur dann zu
rechtfertigen, wenn nachgewiesen wäre, dass durch Radfahrer im Verkehr
außergewöhnliche Gefahren für Dritte entstehen, und zwar außergewöhnlich
zu anderen nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmern, die ebenfalls nicht
haftpflichtversichert sein müssen, wie z. B. Fußgänger. Auch die
gegenwärtig bekannten Unfallstatistiken belegen keine
außergewöhnlichen, von Radfahrern verursachte Risiken für anderen
Verkehrteilnehmer.
Auch eine Einführung einer Pflichtversicherung für Fahrräder stellt
sich nur dann, wenn die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von
Radfahrern als Haftpflichtige besonders häufig zur Schadensregulierung
nicht ausreichen würde. Dies ist bisher nicht belegt.
Was die Überwachung der Ausrüstung von Fahrrädern gem. StVZO anbelangt,
so ist auf die nach dem Grundgesetz bestehende alleinige Zuständigkeit
der Bundesländer hinzuweisen.
Dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist in
diesem Zusammenhang bekannt, dass die Polizeien der Länder der
Bekämpfung des rechtswidrigen Verhaltens von Radfahrern sehr wohl -
insbesondere in einigen Großstädten, wo dem Vernehmen nach spezielle
Fahrradstaffeln der Polizei eingerichtet worden sind - einige Bedeutung
beimessen. Allerdings sind die Personalkapazitäten begrenzt und werden
deshalb vielfach auf die Hauptunfallursachen zu konzentrieren sein.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Bärbel Grabitzki
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Referat Bürgerservice und Besucherdienst, IFG
Invalidenstr. 44
10115 Berlin
www.bmvbs.de
buergerinfo@bmvbs.bund.de
Tel.: 030 18 - 300 - 3060
Liebe Blogleser, haben Sie es gemerkt?
Das Ministerium hat zwar meinen Brief bekommen, aber nur die ersten 4 Zeilen gelesen und darauf mit altbekanntem Blabla geantwortet, überwiegend wohl mit vorbereiteten Textbausteinen,
Das ist mal wieder typisch für unsere Regierenden! Sie sagen, dass sie dem Volk aufs Maul schauen, bekommen aber nicht mit, was gesagt wird!
Denn ich habe explizit geschrieben, dass man nicht die Fahrräder, sondern die Radfahrer kennzeichnen soll - mit irgendeinem klugen Codezeichen, was ja wohl überhaupt kein Problem ist.
Und außerdem werden nicht die 67 Mio Fahrräder mit Schildchen versehen - gell, schade, Ihr Schilderfabrikanten! - sondern der Radfahrer hängt sich seine Nummer meinetwegen auf einem Pappschild um den Hals, oder druckt sie aufs T-Shirt oder wie auch immer, Hauptsache sie ist lesbar und erkennbar. Das kostet den Staat und den Radfahrer gar nichts!
Einzig eine Datei muss geführt werden und jedem Radfahrer (ab Alter von 10 Jahren , denn ab da muss er auf der Fahrbahn fahren und ist Verkehrsteilnehmer.)seine einmalige, lebenslange Radfahrnummer zugeteilt werden. Ist zwar zunächst etliche Tipparbeit, aber dann nur bei Personenstandsänderungen (Todesfall, Auswanderung) oder Missetaten aufzurufen und zu bearbeiten. Dazu braucht man sicher ein paar Leute mehr im Bundesamt für Verkehr, das wäre es aber immer wert.
Als Beamter darf man ja nichts annehmen, Herr Verkehrsreferent, aber bei Vernunft sollte man mal eine Ausnahme machen. Und die Post komplett lesen, gell, Frau Grabitzki!
Manfredo
Sonntag, Dezember 09, 2007
Radfahrer endlich kennzeichnen!
Was meinen Sie denn dazu:
Nichtsahnend treten Sie aus Ihrer Haustüre, machen einen Schritt nach vorne und werden im gleichen Moment von einem (erwachsenen!) Radfahrer über den Haufen gerannt. Der fliegt zwar im hohen Bogen von seinem Mountainbike, kommt aber mit ein paar blauen Flecken davon, rappelt sich und seinen Drahtesel zusammen, schwingt sich drauf und ist weg. Sie sind aber noch da, und wundern sich, was im Bein so weh tut und warum Sie nicht wieder auf die Füße kommen. Natürlich geht das nicht – mit einem frischen Oberschenkelhalsbruch.
So, nun stehen Ihnen ein längerer Hospitalaufenthalt und monatelanges Krückenlaufen bevor und von Schadensersatz und gar Schmerzengeld ist keine Rede. Von wem soll das auch kommen. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass sich dieser Radler noch mal meldet.
Insbesondere Radfahrer halten von den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung wenig bis nichts. Disziplin ist ein Fremdwort und das Schöne an der STVO ist, dass sie nur für die Andern gilt.
Nun kann man aber mit einem Fahrrad nicht nur sich selbst umbringen, sondern auch Andere. Und angesichts des aktuellen Standes von Bürgersinn, Anstand und Moral in der Welt und auch in diesem Land kann man mit sozialem Verhalten nur in den wenigsten Fällen rechnen.
Deshalb muss man diejenigen, welche sich nach Übeltaten still klamm-heimlich verdrücken wollen, greifen können.
Und wie soll das gehen bei einem gut trainierten Radfahrer?
Da gibt’s nur einen Weg: die Radfahrer kennzeichnen. Alter Hut, meinen Sie, machen die Schweizer und Chinesen schon lange, dort haben Fahrräder Kennzeichen. (Das Unfall-Fahrrad war sowieso geklaut, der Fahrer ist weg. )
Genau das halte ich auch hier für erforderlich, um Outlaw-Biker wieder zu veranlassen, sich normgerecht zu verhalten. Und insbesondere Geschädigten die Möglichkeit zu geben, den Täter zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen.
Ja, eine Radfahrer-Kennzeichnung ist mit Kosten verbunden. So ist das nun mal – die Gesellschaft muss als Ganzes für die Missetaten Weniger leiden – das ist der Preis für schlechte Erziehung und miese Moral.
Also Kennzeichnung, auch wenn damit mal wieder Bürokratie verbunden ist. Nicht besonders klug ist es, am Fahrrad ein festes Kennzeichen wie beim Moped oder Auto anzubringen. Das Kennzeichen soll nicht auf das Gerät, sondern den Fahrer bezogen sein – egal mit welchem Rad er gerade fährt.
Dazu gäbe es mehrere Möglichkeiten. Der radfahrende Bürger – auch und gerade die Jugendlichen – bekommt ein lebenslang gültiges Radkennzeichen, welches in Flensburg registriert wird. Dieses Kennzeichen muss er beim Bewegen eines Rades sichtbar tragen oder am Fahrrad befestigen – wahlweise. Dafür gäbe es sehr schnell ganz praktische Lösungen, da bin ich mir sicher.
Was würde das Volk für diese neue Bürokratie und Überwachung bekommen?
viel weniger Unfallfluchten
viel weniger fahrradbezogene Unfälle
weniger Kleinkriminalität
bessere Verkehrsmoral
weniger unbeleuchtete Radfahrer bei Nacht
weniger gestohlene Fahrräder
keine geisterfahrenden Radfahrer in Einbahnstraßen
weniger Rotlichtsünder auf dem Fahrrad
sicherere Fußgängerzonen
Immer wenn Verkehrspolitikern nichts mehr einfällt, wollen sie das Tempo reduzieren und das Fahren verteuern. Dass es auf dem Verkehrssektor noch ganz andere ungelöste Probleme gibt, zeigt dieses Beispiel.
Deshalb werde ich diesen Artikel auch dem Bundesverkehrsminister zur Verfügung stellen.
Manfred
Montag, Juli 30, 2007
Die Frau am Ersatzrad
Noch ist die Zeit der Reifenpannen nicht ganz vorüber. Und kein Naturgesetz beschränkt derartige "Plattfüße" nur auf die von Männern gesteuerten Autos.Gemeinerweise treten diese Tücken des Objektes auch regelmäßig am ungelegensten Ort, (vorzugsweise fern jeder Ansiedlung) und zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt (nachts um Eins bei strömendem Regen) auf.
Nun kann die kraftfahrende Dame mit technischer Unbekümmertheit den "Plattfuß" einfach ignorieren und versuchen, die nächste rettende Tankstelle dennoch zu erreichen.DiesesVorhaben wird sie aber spätestens dann aufgeben, wenn sich der leere Pneu soweit von der Felge heruntergewalkt hat, daß der Wagen auf Ebendieser laut scheppernd einherhinkt.
Kostet es auch Überwindung, der erste Schritt in Richtung Reserverad muß getan werden, will man nicht im Auto übernachten.
Erwartet die Chauffeuse nun einen Andrang hilfsbereiter männlicher Automobilisten, so steht ihr insbesondere bei Regen oder Kälte eine herbe Enttäuschung bevor. Selbst durch die Feststellung, daß der letzte Kavalier wohl schon im ersten Weltkrieg gefallen sei, ist besagte Panne noch nicht behoben. Es empfiehlt sich also, die möglichst reparatur-behandschuhte Hand selbst anzulegen.Die Zeit, welche man zum Herauskramen des Ersatzrades benötigt, verfliegt schneller, wenn man sich dabei Gedanken über den Automobilkonstrukteur macht, der für die Unterbringung dieses Rades verantwortlich war. Zierlichere Persönchen können sich bei dieser Gelegenheit erstmals wundern, welches Gewicht ein simples Autorad hat. Vor das Aufbocken mittels Wagenheber haben aber die Autogötter das Lösen der Radmuttern gesetzt. Die Radmuttern ihrerseits verstecken sich oft unter der verchromten Radkappe, welche so ordentlich fest auf die Felge aufgeklemmt ist, daß sie einer unkundig werkelnden Damenhand mühelos widersteht.
Im Werkzeug findet sich zu diesem Zweck entweder ein eiserner Hebel mit abgekröpftem oder abgeflachtem Ende oder eine Art starker Draht mit zwei umgebogenen - Enden oder gar kein besonderes Werkzeug. (Da hat dann die Werksleitung gemeint, man könne den beiliegenden Billigschraubenzieher dafür benutzen.)
Ist dieser komische Draht beim Werkzeug, dann hat die Radkappe irgndwo zwei kleine Löcher, in welche man die Enden des Drahtes einsteckt und dann kräftig zieht. Die Betonung liegt auf "kräftig"und man achte auf ein richtig plaziertes Standbein. Hat man nur bewußten Schraubenzieher, so steckt man diesen zwischen Zierkappe und Rad und dann: d r e h e n. Machen die Handgelenke die Anstrengung nicht mit, dann den Schraubenzieher so in die Ritze zwischen Rad und Felge stecken, daß man ihn mit einem Fußtritt gut erreichen kann.Diese Behandlung überzeugt meist alle Radkappen, daß sie ihren Platz verlassen müssen.
Jetzt blicken Ihnen die Radmuttern erwartungsvoll entgegen und wir hoffen, dass Sie einen ordentlichen Radmutternschlüssel (ohne eingerissenes Maul!) oder ein stabiles Radkreuz besitzen. Radmuttern gehen linksrum auf! Manche Eva wird jetzt aber die betrübliche Feststellung machen, daß die Radmuttern trotz gutem Werkzeug aber doch nicht aufgehen. Die machen sozusagen überhaupt keinen Muckser! Das liegt an Herrn Korbinian Fuchslechner, Autoschlosser seines Zeichens, welcher Radmuttern verantwortungsbewusst nur mittels Schlagschrauber elektrisch festzieht.
Zum Öffnen hilft nur rohe Kraft, und ein hilfsbereiter, trainierter Athlet steht ja leider nicht zur Verfügung. Findige Damen erinnern sich in solchen Fällen an das beliebte Schulfach Physik und den Begriff "Kraft mal Hebelarm". Jede Menge Kraft hat man mit dem Wagenheber und weil dieser ja noch nicht am Auto angesetzt ist, wirkt er hier als Problemlöser. Man steckt nun nämlich den Radschlüssel einfach so auf die Muttern, dass er waagrecht steht. Dann dreht man den Wagenheber soweit herauf, bis er gerade unter dem Handgriff festklemmt. Wenn man nun etwas weiterdreht am Wagenheber, bricht entweder der Schlüssel ab oder die Mutter ist offen. Ein etwas umständliches Verfahren, Radmuttern zu lösen, zugegeben, aber die einzig wirksame Methode, wenn es am Bizeps fehlt. (Man muss dabei übrigens sehr vorsichtig sein: unbedingt den Kopf weit vom Geschehen weghalten, falls der Schlüssel unter dem großen Druck wirklich bricht, springt er nach oben davon.
Wie und wo Wagenheber angesetzt werden müssen steht in der Betriebsanleitung. Zur Beachtung: fast immer werden sie schräg angesetzt. Setzt man ihn senkrecht an, drückt er sich beim Hochkurbeln gerne seitlich in die Karosserie ein - und das kommt teuer! Eine sehr interessante Erfahrung macht die Kraft-Fahrerin dann noch, wenn bei abgenommenem Rad das Auto mit den übrigen drei Füßen einen kleinen Schritt macht, weil die Handbremse nicht richtig angezogen oder kein Keil vor den Rädern war - und vom Wagenheber herunterplumpst. Schon klingelt beim nächsten Abschleppdienst die Registrierkasse.
Lustig ist auch, wenn auf weichem Boden der Wagenheber allmählich in der Erde verschwindet, während das Auto ruhig stehen bleibt. Ein unterlegtes Brettchen verhindert solches zuverlässig. Der Wagen sollte übrigens nicht zu hoch geliftet werden, sondern nur soweit, bis das Reserverad gerade auf die Schrauben aufgeschoben werden kann. Dadurch vermeidet man das sehr anstrengende Heben des Ersatzrades, was umso unangenehmer ist, weil man dabei in die Hocke gehen und das Rad mit ausgestrecktem Arm stemmen muss. Wenn am Schluss die Radmuttern auch nur mit "Fraueskraft" wieder angezogen werden, kann sich das Rad dennoch nicht lösen. Es sollte wirklich "gezogen" und nicht am Hebel gedrückt werden, sonst läuft man Gefahr, sich das Handgelenk zu brechen, wenn der Schlüssel einmal abrutscht. Die Radkappe lässt eine Frau zweckmäßigerweise vorerst im Kofferraum, weil sie mit sehr kräftigem Schlag aufgepresst werden muss. Das kann man, ebenso wie das Nachziehen der Radmuttern, später einem Reifenwart überlassen. Abschließend ein Tipp: es ist viel leichter, diesen Vorgang bei schönem Wetter erst einmal auf dem Hof zu üben, als ihn bei Nacht und Regen gleich können zu müssen.
Sonntag, Juli 15, 2007
Fahrtipp: Verständigung
Erstaunlich, wie gut sich Autofahrer durch Zeichen verständigen können, wenn sie nur wollen. Hier ist ein kleines Zeichenbrevier:
Zuerst das Große "E", als wichtigstes internationales Zeichen für Entschuldigung, = Excuse me, dargestellt durch 3 ausgestreckte Finger.
"Danke sehr" zeigt man durch deutliches, freundliches Kopfnicken. Das ist besser, als durch einen Wink mit der ganzen Hand, damit nicht der Irrtum des Wiederwinkes entsteht. Das ist besonders gefährlich nach Verzicht auf die Vorfahrt. Wer aber durch einen Wink auf seine Vorfahrt verzichtet, muss definitiv stehenbleiben, auch wenn der andere wiederwinkt. Der Wartepflichtige kann übrigens in dieser Situation nicht winken, schließlich kann man nur verschenken, was man hat, aber: Schnelle Kopfbewegung von unten nach oben heisst "Losfahren".
Dem Entgegenkommenden gezeigte Hand mit allen gespreizten Fingern, heisst "Radarfalle"50 fahren und ist im Gegensatz zum Lichthupen-Blink nicht verboten. Dem Hintermann gezeigte ganze Hand ohne gespreizte Finger, heisst :"ich habe Ihre Überholabsicht erkannt, es geht aber noch nicht".
Kurzes Antippen der Bremse mit dem linken Fuß - also ohne das Gas wegzunehmen heisst: "Mehr Abstand bitte!"
Rhytmisches Öffnen und Schliessen der Faust bedeutet: "Blinker überprüfen"
Mehrmaliges Zudecken des Innenspiegels bei Nacht mit der Hand bittet um Abblenden.
Steht man als Linksabbieger auf der Kreuzung und der Gegenverkehr blinkt kurz mit der Lichthupe auf, bedeutet das: "Losfahren, ich warte"
Schaltet der Gegenverkehr nachts das Licht kurz aus und wieder an, so will er damit sagen: "Freund, Du hast vergessen Licht einzuschalten!"
Und der gestreckte Mittelfinger (Effenberg!) ist eine Beleidigung und kostet richtig Strafe. Ein Zeuge, der es bestätigen kann, genügt zur Verurteilung.