Dienstag, September 23, 2008

Wir müssen uns gegen Ölmulti-Abzocke wehren!

Als ob es nicht alle schon gewusst hätten: mit der Anpassung nach oben auf Grund gestiegener Rohölpreise, sind die Treibstoffmultis ganz besonders schnell. Fällt aber der Preis an den Rohstoffbörsen, dann setzt sich das erstaunlicherweise nur ganz ganz langsam an den Tankstellenpreisen durch, wenn überhaupt.

Mit anderen Worten: es ist ganz klar, dass die Treibstoffgesellschaften ihr Marktmonopol schamlos ausnutzen. Eine Preisregulierung durch den Markt kann nur erfolgen, wenn es auch Wettbewerber gibt. Die dafür allein in Frage kommenden freien Tankstellen sind leider zum größten Teil verschwundenen, was wir Kraftfahrer nicht zuletzt auch selbst schuld sind. Hätten wir einfach mehr bei den Freien getankt.

Wie können wir uns nun wehren gegen diese konzertierte Abzocke der Multis?
ich hätte da eine Idee: sind nicht mehr als 10 Millionen von uns Mitglied beim ADAC? Da sollten wir doch unseren Vorstand mal gehörig unter Druck setzen, dass wir unsere geballte Kundenmacht endlich mal einsetzen. Zum Beispiel sollte der ADAC sagen: weil die Gesellschaft Aral den gesunkenen Ölpreis nicht an uns weiter gibt, werden alle ADAC Mitglieder in der 39. Woche nicht bei Aral tanken. Und in der nächsten Wochen machen wir dasselbe mit Esso. Und dieser Boykott muss natürlich auch vom ADAC veröffentlicht werden.

Da wollen wir doch mal sehen, ob das nicht wirkt. Sind wir nur alle im ADAC um eine Landkarte als Jahresgabe zu bekommen oder im Notfall mal abgeschleppt zu werden? Ich meine wir sind in einem Verein, um unsere Interessen durchzusetzen! Setzen Sie sich also mal kurz hin und schreiben dem ADAC eine E-Mail - von mir aus kopieren Sie diesen Blog-Beitrag, ich schicke ihn auch gleich anschließend weg.

Fahrofix

Samstag, Juli 26, 2008

Antwort vom Verkehrsminister

Man sollte als Bürger öfter an seine Regierung schreiben. Die antworten sogar!

Hier die Antwort:

Betreff: Reg. Nr. HE 560 - Schilderwald - Vorschläge


Sehr geehrter Herr ,

ich bestätige den Eingang Ihrer Mail zu o.g. Thema. Gern möchte ich darauf antworten.

Zahlreiche Hinweise, Vorschläge, Meinungen und auch Kritiken erreichten das BMVBS zum beabsichtigten Vorhaben, den "Schilderwald" abzubauen. Ich kann Ihnen versichern, dass ich Ihre Mail, auch mit den Vorschlägen zur Treibstoffeinsparung an die infragekommenden Fachreferate weiterleite.

Die Stellungnahmen der Länder für die beabsichtigte Maßnahme liegen uns vor. Die Vorschläge sind derzeit in der Anhörungsphase.

Gestatten Sie mir noch eine Ergänzung: Das Hauptziel des Bundes ist es, Verwaltungsvorschriften zu vereinfachen und "abzuspecken". Diese vorgesehene Maßnahme ist dabei eine von vielen.

Wir freuen uns, dass dieses Vorhaben so viel Resonanz in den Medien und bei den Bürgern gefunden und einen Impuls zum politischen Dialog ausgelöst hat.

In der Anlage füge ich Ihnen zur Kenntnis die Liste der betroffenen Verkehrszeichen bei.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Gordon Heiser


Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung
Referat Bürgerservice, Besucherdienst, IFG buergerinfo@bmvbs.bund.de


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Soweit so gut. Hier kommen jetzt die ministeriellen Vorhaben. Habe ich nochmal kommentiert. Die grafische Darstellung der Zeichen habe ich nicht mitübernommen, ergeben sich aus dem Text.

Mein Kommentar: Manche dieser Verkehrszeichen sind wirklich entbehrlich. Andere aber nicht. Entbehrlich ist die unbedarfte Aufstellung durch übereifrige Behörden.

Verkehrszeichen:

Zeichen 113 Schnee- oder Eisglätte

Vorschlag zur Abschaffung: Bei entsprechender Witterung (Schneefall, niedrige Temperatur) ist grundsätzlich mit Schnee- und Eisglätte auf der Fahrbahn zu rechnen. Mein Kommentar:: Bei trockener Straße im Winter vor Brücken und Baumschatten wegen Schneeresten sinnvoll. Sollte bleiben.

Zeichen 115 Steinschlag
Vorschlag zur Abschaffung, da irreführend. Auf Straßen mit Steilhängen müssen Fahrzeugführer stets mit Steinen auf der Fahrbahn rechnen. Das Zeichen vermittelt durch die Symbolik den falschen Eindruck, als ob mit Steinen "von oben" zu rechnen ist.
Mein Kommentar: Es steht 150m vor einem solchen Hang, den man dort evtl. noch gar nicht erkennen kann. Sollte bleiben.

Zeichen 116 Splitt, Schotter
Vorschlag zur Abschaffung, da schon vom Regelungsgehalt des Zeichens 114 (Schleuder- und Rutschgefahr) abgedeckt. (Die Hauptgefahr für den Kraftfahrzeugverkehr, insbesondere für Zweiradfahrer bei Splitt und Schotter besteht darin, bei unangepasster Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren und von der Fahrspur abzukommen). Mein Kommentar. Ok.

Zeichen 128 Bewegliche Brücke
Vorschlag zur Abschaffung, da auf das Zeichen ohne Sicherheitsverlust verzichtet werden kann. Denn: bewegliche Brücken sind stets technisch gesichert (Lichtzeichen, Schranken). Mein Kommentar: ok

Zeichen 129 Ufer
Vorschlag zur Abschaffung: Wegen der entsprechenden technischen Sicherung ( z. B. Lichtzeichenanlage, Schutzplanke, Absperrschranke etc.) ist das Zeichen 129 entbehrlich. Mein Kommentar: ok

Zeichen 134 Fußgängerüberweg
Vorschlag zur Abschaffung: Zeichen ist überflüssig, da nach den Richtlinien für die Anlage von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ) diese so angelegt werden müssen, dass sie rechtzeitig und deutlich erkannt werden müssen. Im Übrigen muss nach den R-FGÜ ein Fußgängerüberweg mit Zeichen 350, Zebrastreifen und für die Dunkelheit mit einer Lichtquelle ausgestattet sein. Zusätzlicher Hinweis: für ältere Fußgängerüberwege gilt eine 10- jährige Übergangsfrist zur Anpassung. Mein Kommentar: ok

Zeichen 144 Flugbetrieb
Vorschlag zur Abschaffung: Zwischen Verkehrsteilnehmer und Flugzeug besteht kein direktes Konfliktpotential. Mein Kommentar: Die Gefahr besteht durch Ablenkung durch rollende oder tief fliegende Flugzeuge. Sollte bleiben

Zeichen 150 Bahnübergang mit Schranken oder Halbschranken
Vorschlag zur Abschaffung: Regelungsgehalt wird künftig durch Zeichen 151 (neu, Bahnübergang) abgedeckt. Mein Kommentar: ok

Zeichen 153 dreistreifige Bake (links) vor beschranktem Bahnübergang
Vorschlag zur Abschaffung: Dies ist eine Folgeänderung der Streichung des Zeichens 150.

Zeichen 275 und 279 Vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit
Vorschlag zur Abschaffung, da in der Praxis kaum Verwendung findet. Mein Kommentar: ok

Zeichen 317 Wandererparkplatz
Als Variante des Zeichens 314 (Parken) wird dieses Zeichen in den Verkehrszeichenkatalog verschoben. Mein Kommentar:ok

Zeichen 353 Einbahnstraße
Vorschlag zur Abschaffung: Zeichen enthält den gleichen Sinngehalt wie Zeichen 220 (Einbahnstraße) Mein Kommentar: Steht als Erinnerung, dass Einbahnstr. noch andauert. Sollte bleiben

Zeichen 355 Fußgängerunter- oder -überführung
Wird in den Verkehrszeichenkatalog verschoben, da keine verbindliche Verhaltenanweisung für den Verkehrsteilnehmer . Mein Kommentar: ok.

Zeichen 375 . Autobahnhotel
Und Zeichen 376 Autobahngasthaus
und Zeichen 377 Autobahnkiosk
Zu Zeichen 375, 376, 377: Diese Zeichen sind schon als Varianten im Verkehrszeichenkata- log zugelassen und daher wird auf Abbildung in StVO verzichtet. Mein Kommentar: ok

Zeichen 380 und Richtgeschwindigkeit
Zeichen 381 Ende der Richtgeschwindigkeit
Vorschlag zur Abschaffung der Zeichen 380 und 381: kein Bedarf für ein spezielles Verkehrszeichen, da sie in der Praxis kaum Anwendung finden. Mein Kommentar: ok

Zeichen 388 unbefestigter Seitenstreifen
Vorschlag zur Abschaffung: die Optik des Zeichens 388 lässt auf ein Zusatzzeichen schließen und entspricht damit nicht der in der StVO üblichen Gestaltung eigenständiger Gefahrzeichen. Im Bedarfsfall kann anstelle dieses Zeichens mit einem verbal gestalteten Zusatzzeichen zu Zeichen 101 (allgemeines Gefahrenzeichen) auf einen nicht befahrbaren Seitenstreifen hingewiesen werden. Mein Kommentar : ok

Zeichen 435 und Zeichen 436
Beide Zeichen sind bereits Bestandteil des Zeichens 434 und dürfen nach dem Erläuterungstext zu Zeichen 434 neu auch einzeln aufgestellt werden. Mein Kommentar: ok

Samstag, Juli 19, 2008

Im Schilderwald. (Kopie an das Verkehrsministerium!)

Fröhlich pfeifend fährt man mit den erlaubten 100 km/h auf eine laut Schild gefährliche Linkskurve zu.
Das Warnschild hier hätte man sich sparen können, denn diese Kurve sieht man ja rechtzeitig und wenn man sie nicht sehen würde, zum Beispiel im Nebel, dann darf man eben nicht so schnell fahren. Kurz nach der auch ohne Schild problemlos bewältigten Kurve kommt ein Geschwindigkeitstrichter
- 60 – 40km/h



darauf hin kommt eine Serie von Warntafeln .






Der vorsichtige Autofahrer vermutet hier den Bau eines Großkraftwerkes, zu sehen ist allerdings nichts. Doch, nach 200 m sieht man 10 m rechts neben der Fahrbahn ein ausgehobenes Loch samt einer weggelegten Schaufel. Der dazugehörige Bauarbeiter ist aber seit 15:00 Uhr im verdienten Wochenende und kommt erst am Montag wieder.

Sehen Sie, Herr Verkehrsminister Tiefensee, das ist es doch wohl, was Sie als Auslichtung des Schilderwaldes erzielen wollen. Das geht aber nicht, indem man die Verkehrszeichen abschafft, sondern diejenigen zur Ordnung ruft, welche für sinnvolle Aufstellung verantwortlich sind.
Selbst wenn man vor der oberen beschriebenen Kurve möglicherweise überhaupt kein Verkehrszeichen braucht, schließt das nicht aus, dass es Stellen gibt, wo ein solches Zeichen dringend erforderlich ist.

Das trifft sicherlich für die meisten der Zeichen zu, welche Sie abschaffen wollen.

Vielleicht nicht für das hier:


Da genügt das ,


weil es egal ist, ob man erst auf die Schranke und dann auf die Lokomotive oder gleich auf die Lok fährt.


Sagen Sie mal, Herr Verkehrsminister, haben Sie sonst nichts zu tun? Vielleicht lesen Sie mal mein letztes Posting über Änderungen der Straßenverkehrsordnung bezüglich des Verhaltens an Fußgängerampeln bzw. sonstiger Notwendigkeit von Verkehrsampeln.
Gruß vom Fahrofix

Möglichkeiten zur Treibstoffeinsparung

Seitdem die Börsenspekulanten über den Treibstoffmarkt hergefallen sind, wissen die Politiker nicht mehr, wie sie der unglaublichen Verteuerung der Treibstoffe begegnen sollen.
Vor einer Rücknahme der Steuerlast schrecken sie offensichtlich zurück mit dem Argument, dass die Treibstoffkonzerne diese Lücke sofort wieder auffüllen würden. Ob dem wirklich so ist, mag dahingestellt sein, es gibt aber noch einige andere Möglichkeiten, den gebeutelten Autofahrer zu entlasten. Zum Beispiel diese:

1. Verpflichtung der Kommunen zur sofortigen und andauernden Überprüfungen a) der Notwendigkeit und b) der verkehrsgerechten Schaltung von Ampelanlagen.
2. Änderung der Straßenverkehrsordnung bezüglich Ampelanlagen an Fußgängerüberwegen: Erlaubnis der Weiterfahrt nach drei Sekunden Stopp, wenn kein Fußgänger im Umfeld mehr vorhanden ist. Ein Sicherheitsrisiko ist in diesen Vorschlägen nicht zu sehen.

Mit diesen Maßnahmen würde nachhaltig nicht nur eine gravierende Verringerung des CO²-Ausstoßes erzielt, sondern insgesamt eine erhebliche Einsparung von Treibstoffen. Außerdem würde der gesamte Verkehr flüssiger laufen.

Donnerstag, Mai 29, 2008

Unglaubliche Mobilitätsverteuerung

Unsere unbedarften Politiker basteln im Moment mal wieder an der Steuerschraube für Kraftfahrzeuge herum. Als ob es nicht schon teuer genug wäre. Im Gespräch ist eine Besteuerung nach CO² Ausstoss.
Mal abgesehen davon, dass es in anderen Ländern keine Garagen-Besteuerung für ein stehendes Kraftfahrzeug gibt ist dieser Ansatz nicht besonders intelligent dafür aber besonders unsozial - wer sich kein modernes Auto leisten kann, muss kräftig löhnen und braucht sich auch nicht einbilden, durch Verkauf seines noch so schönen Autos mit einem blauen Auge davon zu kommen. (Mir hat man auf diese Weise zweimal ein schönes Auto enteignet , hatte nur Euronorm 1)

Mein Vorschlag wäre dieser (obwohl die Steuer auf dem Sprit auch längst ausreichend wäre, quatsch ausreichend, die ist richtig unverfroren und betrifft auch Leute, die gar kein Auto mehr haben und den Bus benutzen, der seinerseits keineswegs steuerbefreit ist) , also hier der Vorschlag, wenns denn nicht anders geht:
geringe Steuer für Autos bis 100 PS (das reicht, um ordentlich fahren zu können und die Industrie könnte sich leichtere Bauweisen einfallen lassen, dann liefs schneller und weniger Sprit brauchen die auch)
Hohe Steuern von 101 - 200 PS
und richtig heftige Steuern über 200 PS. Wer das braucht, kann auch löhnen.

Was die unsägliche Steuerbelastung des Sprits angeht: Wo bleibt eigentlich eine wirklich wirksame Protestmaßnahme des ADAC? Da sind wir doch alle Mitglied!

Nicht am Stammtisch meckern, das bringt nichts. Sondern seinem oder anderen Abgeordneten schreiben was Sie gerne anders hätten. Hier die Adresse: http://abgeordnetenwatch.de

Manfredo

Montag, April 28, 2008

Fahrtipp der Woche: Insekten


In den Sommermonaten schwirrt so manches Getier in der Luft herum. Und viele dieser Insekten beenden ihr Leben abrupt an einer flott dahineilenden Windschutzscheibe. Vielleicht haben Sie es selbst schon bemerkt: bis zu etwa 8Okm/h bleibt die Scheibe relativ sauber, während bei höherem Tempo die Insekten fast geschwaderweise aufprallen. Das kommt daher, dass anfangs die Tiere mit der Luft über das Auto hinweggerissen werden, was bei höherer Geschwindigkeit auf Grund der Massenträgheit nicht mehr der Fall ist.
Nun beeinträchtigen die Insektenleichen auf der Scheibe die Fahrsicherheit kaum - solange es nicht zu regnen beginnt. Dann aber wird es äußerst unangenehm, besonders bei Nacht. Schon mit ein paar zerquetschten Mücken erzeugt der Scheibenwischer eine derartige Schmiere, dass man schier nicht mehr hindurchsieht. Da hilft auch keine Scheibenwaschanlage, nicht einmal ein Platzregen bringt viel Sauberkeit. Was im Winter der Eiskratzer, ist im Sommer ein harter Fliegenschwamm! Damit sollte man die leicht angeregnete Scheibe säubern, und zwar bevor man den Wischer einschaltet. Das bringt nicht nur gute Sicht, sondern spart auch Geld. Weil die Wischerblätter länger leben.
Übrigens: Stechinsekten im Wagen sind ebenfalls ein Grund zum Halten. Immer.

Montag, März 17, 2008

Antwort des Verkehrsministeriums

Auf meinen Brief bezüglich der erforderlichen Kennzeichnung von Radfahrern bekam ich relativ schnell eine Antwort. Diese hier:


Sehr geehrter Herr

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Fahrräder ist in der
Vergangenheit wiederholt gefordert worden. Bei Abwägung aller
Gesichtspunkte erscheint es jedoch nach wie vor nicht vertretbar,
Radfahrern die Kennzeichnungspflicht ihrer Fahrräder aufzuerlegen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gibt es derzeit rund 67
Millionen Fahrräder (mit steigender Tendenz). Wollte man alle Fahrräder
der Kennzeichnungspflicht unterwerfen, müsste hierfür ein erheblicher
Verwaltungsaufwand in Kauf genommen werden. Hinzu käme die zeitliche und
finanzielle Belastung der Fahrradhalter. Der Verwaltungsaufwand und die
Belastung der Fahrradhalter stünden jedoch in keinem angemessenen
Verhältnis zum angestrebten Nutzen. Da an einem Fahrrad lediglich
relativ kleine Kennzeichentafeln angebracht werden könnten, dürfte eine
rasche Lesbarkeit und optimale Identifizierbarkeit der Kennzeichen bei
einem schneller fahrenden Fahrrad nicht immer gegeben sein.

Im Übrigen würde mit einer Identifizierung des betreffenden
Fahrradhalters über das Kennzeichen noch nicht ohne weiteres der
Fahrradbenutzer ermittelt werden können. Eine Identifizierung von
Fahrradfahrern, die sich verkehrswidrig verhalten oder Unfallflucht
begehen, ist dadurch jedenfalls nicht zu gewährleisten. Diese muss aber
verlangt werden, weil nur derjenige zur Verantwortung gezogen werden
darf, der die Rechtsverletzung auch tatsächlich begangen hat.

Abhilfe können deshalb nur solche Verkehrskontrollen leisten, bei denen
die Fahrradfahrer angehalten und Verstöße mit Bußgeldern geahndet
werden. Nach hiesiger Kenntnis werden derartige Kontrollen von den
Polizeien der Länder im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten auch
durchgeführt.

Die Einführung einer Pflichtversicherung für Radfahrer wäre nur dann zu
rechtfertigen, wenn nachgewiesen wäre, dass durch Radfahrer im Verkehr
außergewöhnliche Gefahren für Dritte entstehen, und zwar außergewöhnlich
zu anderen nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmern, die ebenfalls nicht
haftpflichtversichert sein müssen, wie z. B. Fußgänger. Auch die
gegenwärtig bekannten Unfallstatistiken belegen keine
außergewöhnlichen, von Radfahrern verursachte Risiken für anderen
Verkehrteilnehmer.

Auch eine Einführung einer Pflichtversicherung für Fahrräder stellt
sich nur dann, wenn die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von
Radfahrern als Haftpflichtige besonders häufig zur Schadensregulierung
nicht ausreichen würde. Dies ist bisher nicht belegt.

Was die Überwachung der Ausrüstung von Fahrrädern gem. StVZO anbelangt,
so ist auf die nach dem Grundgesetz bestehende alleinige Zuständigkeit
der Bundesländer hinzuweisen.
Dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist in
diesem Zusammenhang bekannt, dass die Polizeien der Länder der
Bekämpfung des rechtswidrigen Verhaltens von Radfahrern sehr wohl -
insbesondere in einigen Großstädten, wo dem Vernehmen nach spezielle
Fahrradstaffeln der Polizei eingerichtet worden sind - einige Bedeutung
beimessen. Allerdings sind die Personalkapazitäten begrenzt und werden
deshalb vielfach auf die Hauptunfallursachen zu konzentrieren sein.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Bärbel Grabitzki

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Referat Bürgerservice und Besucherdienst, IFG
Invalidenstr. 44
10115 Berlin

www.bmvbs.de
buergerinfo@bmvbs.bund.de
Tel.: 030 18 - 300 - 3060


Liebe Blogleser, haben Sie es gemerkt?

Das Ministerium hat zwar meinen Brief bekommen, aber nur die ersten 4 Zeilen gelesen und darauf mit altbekanntem Blabla geantwortet, überwiegend wohl mit vorbereiteten Textbausteinen,
Das ist mal wieder typisch für unsere Regierenden! Sie sagen, dass sie dem Volk aufs Maul schauen, bekommen aber nicht mit, was gesagt wird!
Denn ich habe explizit geschrieben, dass man nicht die Fahrräder, sondern die Radfahrer kennzeichnen soll - mit irgendeinem klugen Codezeichen, was ja wohl überhaupt kein Problem ist.
Und außerdem werden nicht die 67 Mio Fahrräder mit Schildchen versehen - gell, schade, Ihr Schilderfabrikanten! - sondern der Radfahrer hängt sich seine Nummer meinetwegen auf einem Pappschild um den Hals, oder druckt sie aufs T-Shirt oder wie auch immer, Hauptsache sie ist lesbar und erkennbar. Das kostet den Staat und den Radfahrer gar nichts!
Einzig eine Datei muss geführt werden und jedem Radfahrer (ab Alter von 10 Jahren , denn ab da muss er auf der Fahrbahn fahren und ist Verkehrsteilnehmer.)seine einmalige, lebenslange Radfahrnummer zugeteilt werden. Ist zwar zunächst etliche Tipparbeit, aber dann nur bei Personenstandsänderungen (Todesfall, Auswanderung) oder Missetaten aufzurufen und zu bearbeiten. Dazu braucht man sicher ein paar Leute mehr im Bundesamt für Verkehr, das wäre es aber immer wert.

Als Beamter darf man ja nichts annehmen, Herr Verkehrsreferent, aber bei Vernunft sollte man mal eine Ausnahme machen. Und die Post komplett lesen, gell, Frau Grabitzki!

Manfredo

Sonntag, Dezember 09, 2007

Radfahrer endlich kennzeichnen!

Was meinen Sie denn dazu:

Nichtsahnend treten Sie aus Ihrer Haustüre, machen einen Schritt nach vorne und werden im gleichen Moment von einem (erwachsenen!) Radfahrer über den Haufen gerannt. Der fliegt zwar im hohen Bogen von seinem Mountainbike, kommt aber mit ein paar blauen Flecken davon, rappelt sich und seinen Drahtesel zusammen, schwingt sich drauf und ist weg. Sie sind aber noch da, und wundern sich, was im Bein so weh tut und warum Sie nicht wieder auf die Füße kommen. Natürlich geht das nicht – mit einem frischen Oberschenkelhalsbruch.

So, nun stehen Ihnen ein längerer Hospitalaufenthalt und monatelanges Krückenlaufen bevor und von Schadensersatz und gar Schmerzengeld ist keine Rede. Von wem soll das auch kommen. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass sich dieser Radler noch mal meldet.

Insbesondere Radfahrer halten von den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung wenig bis nichts. Disziplin ist ein Fremdwort und das Schöne an der STVO ist, dass sie nur für die Andern gilt.

Nun kann man aber mit einem Fahrrad nicht nur sich selbst umbringen, sondern auch Andere. Und angesichts des aktuellen Standes von Bürgersinn, Anstand und Moral in der Welt und auch in diesem Land kann man mit sozialem Verhalten nur in den wenigsten Fällen rechnen.

Deshalb muss man diejenigen, welche sich nach Übeltaten still klamm-heimlich verdrücken wollen, greifen können.

Und wie soll das gehen bei einem gut trainierten Radfahrer?

Da gibt’s nur einen Weg: die Radfahrer kennzeichnen. Alter Hut, meinen Sie, machen die Schweizer und Chinesen schon lange, dort haben Fahrräder Kennzeichen. (Das Unfall-Fahrrad war sowieso geklaut, der Fahrer ist weg. )

Genau das halte ich auch hier für erforderlich, um Outlaw-Biker wieder zu veranlassen, sich normgerecht zu verhalten. Und insbesondere Geschädigten die Möglichkeit zu geben, den Täter zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen.

Ja, eine Radfahrer-Kennzeichnung ist mit Kosten verbunden. So ist das nun mal – die Gesellschaft muss als Ganzes für die Missetaten Weniger leiden – das ist der Preis für schlechte Erziehung und miese Moral.

Also Kennzeichnung, auch wenn damit mal wieder Bürokratie verbunden ist. Nicht besonders klug ist es, am Fahrrad ein festes Kennzeichen wie beim Moped oder Auto anzubringen. Das Kennzeichen soll nicht auf das Gerät, sondern den Fahrer bezogen sein – egal mit welchem Rad er gerade fährt.

Dazu gäbe es mehrere Möglichkeiten. Der radfahrende Bürger – auch und gerade die Jugendlichen – bekommt ein lebenslang gültiges Radkennzeichen, welches in Flensburg registriert wird. Dieses Kennzeichen muss er beim Bewegen eines Rades sichtbar tragen oder am Fahrrad befestigen – wahlweise. Dafür gäbe es sehr schnell ganz praktische Lösungen, da bin ich mir sicher.

Was würde das Volk für diese neue Bürokratie und Überwachung bekommen?

viel weniger Unfallfluchten

viel weniger fahrradbezogene Unfälle

weniger Kleinkriminalität

bessere Verkehrsmoral

weniger unbeleuchtete Radfahrer bei Nacht

weniger gestohlene Fahrräder

keine geisterfahrenden Radfahrer in Einbahnstraßen

weniger Rotlichtsünder auf dem Fahrrad

sicherere Fußgängerzonen

Immer wenn Verkehrspolitikern nichts mehr einfällt, wollen sie das Tempo reduzieren und das Fahren verteuern. Dass es auf dem Verkehrssektor noch ganz andere ungelöste Probleme gibt, zeigt dieses Beispiel.

Deshalb werde ich diesen Artikel auch dem Bundesverkehrsminister zur Verfügung stellen.

Manfred

Montag, Juli 30, 2007

Die Frau am Ersatzrad

Noch ist die Zeit der Reifenpannen nicht ganz vorüber. Und kein Naturgesetz beschränkt derartige "Plattfüße" nur auf die von Männern gesteuerten Autos.Gemeinerweise treten diese Tücken des Objektes auch regelmäßig am ungelegensten Ort, (vorzugsweise fern jeder Ansiedlung) und zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt (nachts um Eins bei strömendem Regen) auf.



Nun kann die kraftfahrende Dame mit technischer Unbekümmertheit den "Plattfuß" einfach ignorieren und versuchen, die nächste rettende Tankstelle dennoch zu erreichen.DiesesVorhaben wird sie aber spätestens dann aufgeben, wenn sich der leere Pneu soweit von der Felge heruntergewalkt hat, daß der Wagen auf Ebendieser laut scheppernd einherhinkt.


Kostet es auch Überwindung, der erste Schritt in Richtung Reserverad muß getan werden, will man nicht im Auto übernachten.
Erwartet die Chauffeuse nun einen Andrang hilfsbereiter männlicher Automobilisten, so steht ihr insbesondere bei Regen oder Kälte eine herbe Enttäuschung bevor. Selbst durch die Feststellung, daß der letzte Kavalier wohl schon im ersten Weltkrieg gefallen sei, ist besagte Panne noch nicht behoben. Es empfiehlt sich also, die möglichst reparatur-behandschuhte Hand selbst anzulegen.Die Zeit, welche man zum Herauskramen des Ersatzrades benötigt, verfliegt schneller, wenn man sich dabei Gedanken über den Automobilkonstrukteur macht, der für die Unterbringung dieses Rades verantwortlich war. Zierlichere Persönchen können sich bei dieser Gelegenheit erstmals wundern, welches Gewicht ein simples Autorad hat. Vor das Aufbocken mittels Wagenheber haben aber die Autogötter das Lösen der Radmuttern gesetzt. Die Radmuttern ihrerseits verstecken sich oft unter der verchromten Radkappe, welche so ordentlich fest auf die Felge aufgeklemmt ist, daß sie einer unkundig werkelnden Damenhand mühelos widersteht.


Im Werkzeug findet sich zu diesem Zweck entweder ein eiserner Hebel mit abgekröpftem oder abgeflachtem Ende oder eine Art starker Draht mit zwei umgebogenen - Enden oder gar kein besonderes Werkzeug. (Da hat dann die Werksleitung gemeint, man könne den beiliegenden Billigschraubenzieher dafür benutzen.)


Ist dieser komische Draht beim Werkzeug, dann hat die Radkappe irgndwo zwei kleine Löcher, in welche man die Enden des Drahtes einsteckt und dann kräftig zieht. Die Betonung liegt auf "kräftig"und man achte auf ein richtig plaziertes Standbein. Hat man nur bewußten Schraubenzieher, so steckt man diesen zwischen Zierkappe und Rad und dann: d r e h e n. Machen die Handgelenke die Anstrengung nicht mit, dann den Schraubenzieher so in die Ritze zwischen Rad und Felge stecken, daß man ihn mit einem Fußtritt gut erreichen kann.Diese Behandlung überzeugt meist alle Radkappen, daß sie ihren Platz verlassen müssen.


Jetzt blicken Ihnen die Radmuttern erwartungsvoll entgegen und wir hoffen, dass Sie einen ordentlichen Radmutternschlüssel (ohne eingerissenes Maul!) oder ein stabiles Radkreuz besitzen. Radmuttern gehen linksrum auf! Manche Eva wird jetzt aber die betrübliche Feststellung machen, daß die Radmuttern trotz gutem Werkzeug aber doch nicht aufgehen. Die machen sozusagen überhaupt keinen Muckser! Das liegt an Herrn Korbinian Fuchslechner, Autoschlosser seines Zeichens, welcher Radmuttern verantwortungsbewusst nur mittels Schlagschrauber elektrisch festzieht.


Zum Öffnen hilft nur rohe Kraft, und ein hilfsbereiter, trainierter Athlet steht ja leider nicht zur Verfügung. Findige Damen erinnern sich in solchen Fällen an das beliebte Schulfach Physik und den Begriff "Kraft mal Hebelarm". Jede Menge Kraft hat man mit dem Wagenheber und weil dieser ja noch nicht am Auto angesetzt ist, wirkt er hier als Problemlöser. Man steckt nun nämlich den Radschlüssel einfach so auf die Muttern, dass er waagrecht steht. Dann dreht man den Wagenheber soweit herauf, bis er gerade unter dem Handgriff festklemmt. Wenn man nun etwas weiterdreht am Wagenheber, bricht entweder der Schlüssel ab oder die Mutter ist offen. Ein etwas umständliches Verfahren, Radmuttern zu lösen, zugegeben, aber die einzig wirksame Methode, wenn es am Bizeps fehlt. (Man muss dabei übrigens sehr vorsichtig sein: unbedingt den Kopf weit vom Geschehen weghalten, falls der Schlüssel unter dem großen Druck wirklich bricht, springt er nach oben davon.


Wie und wo Wagenheber angesetzt werden müssen steht in der Betriebsanleitung. Zur Beachtung: fast immer werden sie schräg angesetzt. Setzt man ihn senkrecht an, drückt er sich beim Hochkurbeln gerne seitlich in die Karosserie ein - und das kommt teuer! Eine sehr interessante Erfahrung macht die Kraft-Fahrerin dann noch, wenn bei abgenommenem Rad das Auto mit den übrigen drei Füßen einen kleinen Schritt macht, weil die Handbremse nicht richtig angezogen oder kein Keil vor den Rädern war - und vom Wagenheber herunterplumpst. Schon klingelt beim nächsten Abschleppdienst die Registrierkasse.

Lustig ist auch, wenn auf weichem Boden der Wagenheber allmählich in der Erde verschwindet, während das Auto ruhig stehen bleibt. Ein unterlegtes Brettchen verhindert solches zuverlässig. Der Wagen sollte übrigens nicht zu hoch geliftet werden, sondern nur soweit, bis das Reserverad gerade auf die Schrauben aufgeschoben werden kann. Dadurch vermeidet man das sehr anstrengende Heben des Ersatzrades, was umso unangenehmer ist, weil man dabei in die Hocke gehen und das Rad mit ausgestrecktem Arm stemmen muss. Wenn am Schluss die Radmuttern auch nur mit "Fraueskraft" wieder angezogen werden, kann sich das Rad dennoch nicht lösen. Es sollte wirklich "gezogen" und nicht am Hebel gedrückt werden, sonst läuft man Gefahr, sich das Handgelenk zu brechen, wenn der Schlüssel einmal abrutscht. Die Radkappe lässt eine Frau zweckmäßigerweise vorerst im Kofferraum, weil sie mit sehr kräftigem Schlag aufgepresst werden muss. Das kann man, ebenso wie das Nachziehen der Radmuttern, später einem Reifenwart überlassen. Abschließend ein Tipp: es ist viel leichter, diesen Vorgang bei schönem Wetter erst einmal auf dem Hof zu üben, als ihn bei Nacht und Regen gleich können zu müssen.

Sonntag, Juli 15, 2007

Fahrtipp: Verständigung


Erstaunlich, wie gut sich Autofahrer durch Zeichen verständigen können, wenn sie nur wollen. Hier ist ein kleines Zeichenbrevier:


Zuerst das Große "E", als wichtigstes internationales Zeichen für Entschuldigung, = Excuse me, dargestellt durch 3 ausgestreckte Finger.


"Danke sehr" zeigt man durch deutliches, freundliches Kopfnicken. Das ist besser, als durch einen Wink mit der ganzen Hand, damit nicht der Irrtum des Wiederwinkes entsteht. Das ist besonders gefährlich nach Verzicht auf die Vorfahrt. Wer aber durch einen Wink auf seine Vorfahrt verzichtet, muss definitiv stehenbleiben, auch wenn der andere wiederwinkt. Der Wartepflichtige kann übrigens in dieser Situation nicht winken, schließlich kann man nur verschenken, was man hat, aber: Schnelle Kopfbewegung von unten nach oben heisst "Losfahren".

Dem Entgegenkommenden gezeigte Hand mit allen gespreizten Fingern, heisst "Radarfalle"50 fahren und ist im Gegensatz zum Lichthupen-Blink nicht verboten. Dem Hintermann gezeigte ganze Hand ohne gespreizte Finger, heisst :"ich habe Ihre Überholabsicht erkannt, es geht aber noch nicht".

Kurzes Antippen der Bremse mit dem linken Fuß - also ohne das Gas wegzunehmen heisst: "Mehr Abstand bitte!"


Rhytmisches Öffnen und Schliessen der Faust bedeutet: "Blinker überprüfen"
Mehrmaliges Zudecken des Innenspiegels bei Nacht mit der Hand bittet um Abblenden.


Steht man als Linksabbieger auf der Kreuzung und der Gegenverkehr blinkt kurz mit der Lichthupe auf, bedeutet das: "Losfahren, ich warte"


Schaltet der Gegenverkehr nachts das Licht kurz aus und wieder an, so will er damit sagen: "Freund, Du hast vergessen Licht einzuschalten!"



Und der gestreckte Mittelfinger (Effenberg!) ist eine Beleidigung und kostet richtig Strafe. Ein Zeuge, der es bestätigen kann, genügt zur Verurteilung.

Samstag, Mai 26, 2007

Ich bin wieder da!

Hallo Blogger,
nun ist doch ein halbes Jahr ins Land gegangen, wo ich nicht dazu gekommen bin, hier auch nur ein einziges Wort zu schreiben.
Nicht dass es an Themen gefehlt hätte. Aber ich bin ein bisschen nach links umgezogen - nach Hessen. Mir wars im Lande des O. - ihr wisst schon, der schwäbischen Maultasche - plötzlich nicht mehr recht, ich meine zu rechts, äh... egal. Im Ernst, die Mieten dort und dann noch die ENBW -


Na dann, mal wieder zum Verkehr. In der Stadt W. wo ich seither gelebt habe, sind wie fast überall, einfach zu viele Ampeln. Vor Jahren hatte ich mir die Mühe gemacht und alle Ampeln der Stadt daraufhin abgecheckt, ob sie notwendig waren, nur zu bestimmten Zeiten notwendig waren oder überflüssig waren.

Es ist zu lange her, ich weiss es nicht mehr, wieviele Ampelanlagen es insgesamt waren, ich glaube ca. 50 Wirklich notwendig waren rund um die Uhr definitiv nur 5 Ampelanlagen.

Gestern habe ich dort eine Ampel an einer T-Kreuzung zugehängt vorgefunden. Und siehe da, plötzlich gabs da eben keine Staus mehr, obwohl zu der Tageszeit viel Verkehr war. Meiner Meinung nach, braucht man an T-Kreuzungen (T-Kreuzung ist eine Einmündung in eine bevorrechtigte Straße) nur in wenigen Ausnahmefällen überhaupt eine Ampel.

Ich habe meine Aufzeichnubgen damals der Stadtverwaltung geschickt. Resonanz? Null.

Das ists was mich auf die Palme zwingt: die Arroganz und Ignoranz der leitenden Beamtenschaft!


Eurer Manni.

Samstag, November 11, 2006

Reportage Irland-Kurzreise

Klein-Rentner-Reise 100-Euro-weit

Eine Reportage

„Reisen“, sagt meine Frau, „fällt heuer aus. Mangels Masse!“ „Ich habe aber für eine Gefälligkeit einen Hunderter bekommen!“ „Da wirst du nicht weit kommen!“ Das wollen wir doch mal sehen.

Durch die Luft geht’s am weitesten. Wer fliegt billig?

Ab ins internet: Ryanair.com: Für den Hinflug nach Dublin nächsten Samstag 59,99 Euro, zurück 29,99. Das geht wohl nicht. Aber mal in vier Wochen probieren: Na bitte: am 30. hin : € 9,99 – am 2. zurück 15,99 Will ich abends der Frau zeigen. „Da schau mal, 26 € nach Dublin“. Von wegen, schon weg, der Flug. Kostet jetzt 29.99 hin 59,99 zurück. Mein Lerneffekt: Wer Ryanair bucht, muss hurtig sein und lang im Voraus entscheiden.

Jetzt habe ich aber einen Flug, extrem billig, jedoch 6 Wochen voraus: 10,99 hin und 0,01 € (in Worten 1 Cent!) zurück. Wo geht’s los? In Frankfurt-Hahn. Hahn hat mit Frankfurt soviel zu tun wie Stansted mit London – nämlich nichts. Wie kommt ein Rentner von Weinheim ohne Auto zum Abflug 11:40h nach Hahn? Und vor allem: nachts 21:30h von dort wieder heim? Da gibt’s passend einen Zubringer-Bus ab Heidelberg (5:30h!), Mannheim oder Worms. www.bbk-barbis.de Der Busunternehmer verspricht sofortigen Einsatz eines Zweitbusses, wenn zuviel Leute an der Haltestelle stehen. Ich will später aufstehen. Ein Rentner hat doch das VRN-Ticket ab 60. Mit der Eisenbahn geht’s nämlich auch, über Frankfurt Hbf. (an 7:48) - ab Weinheim 6h49 Damit kann ich bis Zwingenberg fahren und muss (vorher, am Bahnhofsauto-maten!) noch 7,60 zuzahlen. Der Frankfurter Hahn-Bus (Fa. Bohr) steht vor der Hausfront an der rechten Seite des großen Parkplatzes, ist aber nur erreichbar, wenn man flott marschiert: Hbf-Südausgang, rechts rum 200m geradeaus, dann links entlang der Häuserfront.

Ein Koffer-Mitflug kostet 7.- das kann man aber sparen, wenn man alles ins Handgepäck schafft (55x40x20 cm max 10kg) und muss dann nicht Schlange stehen – online boarding - und kriegt im Flieger dann die besten Plätze zu Aussuchen. Aufpassen: Nichts einpacken, was zu einem Massaker im Flugzeug geeignet wäre: Nagelschere zum Beispiel. (Tipp: Platzreihe am Notausgang überm Flügel. Kriegen nur Rüstige. Erklären, man sei Hobbypilot und will am Notausgang sitzen. Klappt immer und ist dann richtig fußfrei.

Nach dem Katzensprung nach Irland besorge ich mir sofort am Schalter des Tourist-Office das 3-day-Rambler-Ticket. (€ 10,50) Damit kann man die Dublin-Busse - es gibt vermutlich Tausende davon, beliebig benutzen. Ein Besorge-Muss: The Main Guide to Dublin Bus Services. Das System ist nämlich kryptisch und es gibt keine Haltestellenansagen. Busse stoppen an der Haltestelle nur, wenn man winkt oder innen den Knopf drückt.

Versuchen Sie nicht, gälische Namen auszusprechen. Hier ein Versuch: Dun Laoghaire

ist ein solches Ziel. Aussprache, na wie? „Don Liery“

11 Euro Reisepreis stimmt natürlich nicht ganz: Gebühren sind 13,94 + 20,64 + Bankgebühr, insgesamt werden abgebucht (geht nur online! ) 50,58

Dazu kommen die Busfahrten ab Frankfurt hin 12,00 und zurück nach Heidelberg Hbf = € 18.--

Das sind dann summa-summarum 102,08 (ab Weinheim: € 109,68)

Also für den Preis kommt man selbst mit dem Fahrrad nicht bis an die Kanalküste (und zurück). Dann wäre da ja auch noch eine ausgiebige Wasserstrecke.

„Nun“, sagt meine Frau, „und wo legst du dein müdes Haupt hin?“

Also das ist ein Problem in Dublin, besonders für alleinreisende Kleinrentner wie mich. Ich versuch’s mal online. Bed & Breakfast-Dublin oder ähnliche Seiten. Nach einigen längeren Internet-Sitzungen merke ich, daß Privatangebote praktisch nicht im Web stehen – das ist alles irgendwie kommerziell. Es gibt Unterkunft eigentlich nur als Doppelzimmer mit Aufschlag als „single room“ : so ab ca. 50 € /Nacht. Hotels wage ich gar nicht zu fragen, als rüstiger Rentner scheue ich mich aber nicht, mal in einem „hostel =Jugendherberge“ anzufragen. Ja, da gäb’s schon was, zentral gelegen, ein „8-person-dorm“ ab € 19.- /Nacht. Nein, lieber doch alleine schlafen.

Ich finde online praktisch nichts unter 50 € und entschließe mich, angesichts meiner Sprach- kenntnisse einfach mal hinzufliegen und sehen, was es vor Ort gibt. Tatsächlich bekomme ich übers Tourist-Office am Flughafen Dublin sogar ein Hotelzimmer, verkehrsgünstig gelegen, reduziert, für 45 €uronen pro Nacht, brauchbar, inklusive Frühstück aber schon mit stark gebremstem Komfort.

Einen (vermutlichen) Touristen habe ich gesehen, wie er im St.-Stephens Park – also mitten in der Stadt – sein Zelt und Schlafsack im nassen Gras heimlich hinter einer Hecke (die haben das wohl nicht so gerne dort) zusammenpackte. Wäre ja auch ne Möglichkeit. Was sonst so die Kosten anbelangt, kann man sich eine leichte Vorstellung machen an diesem Beispiel: Ein Hamburger in einem bekannten „Schnellfress“ (M) kostet hier zur Zeit 1 Euro, das identische Gegenstück dort: 1,60 So ist es mit allem. Für Diabetiker-II, eine gängige „Option“ als Rentner, ist die Gegend ein wirkliches No-Go-Land. Überall nur Weißbrot, weiß-Zucker und sonstiges Süßzeug – und ganz erstaunlich: nirgends gibt’s Fisch. Dafür aber ’ne Pizza Magherita für gerade mal schlappe 12 Euro. Nein, nicht im Plaza-Hotel, sondern einer Bruchbude am Straßenrand. Man zähle auch seine Barschaft, bevor man seinen Frust im Alkohl ertränken will: ein Pint „LAGER“ kostet 3,50, das bekannte Guinnes mehr und ganz happig wird’s bei Flaschenbier: In einem Kaufhausrestaurant in der Henry-Street kostet das 0,33 l-Fläschchen freche 4 € 20! Das sei normal, meint die Verkäuferin. Aha.

Ich versuche, den Namen einer klotzigen Kathedrale zu erfahren: Zehn Passanten wussten ihn nicht, davon waren sogar drei Iren. Man trifft sehr gerne Spanier, Polen, Litauer, Jugoslaven, Chinesen, Afrikaner und gelegentlich sogar Iren, besonders in meinem Alter. Ein solcher wusste den Namen. Er sagte ihn mir auf Gälisch. Im Stadtführer steht: Pro-Cathedral. Ach so, fast hätte ich es vergessen: Wer sagt, er sei Deutscher, löst bei Iren sofortige Begeisterung aus!

Samstag, August 12, 2006

Das Autobahn-LKW-Problem

Mannis einfache Lösungen aller Probleme

Problem 3 : Das Autobahn-LKW-Problem

Wir brauchen unsere LKWs.
Aber keine, deren Fahrer schon seit 20 Stunden ununterbrochen hinter dem Lenkrad sitzen.

Wir brauchen auch keine Speditionen, deren Disponenten derart knappe Laufzeiten bestimmen, dass der Fahrer nur unter Missachtung sämtlicher Sicherheitsregeln seine Zeitvorgaben erfüllen kann.

Wir brauchen auch keine Lagerhaltung „ production just in time“ auf der Straße, den Zeit/Lohn-Wettbewerb gewinnen allemal die Osteuropäer oder wer sonst noch für 2 Euro/Stunde Fahrer beschäftigt. Deutschland erzeugt sorgsam gebaute Qualität zu hohen Lohnpreisen und nicht Billigramsch für die Wegwerfgesellschaft – wenn es global überleben will.

Und schon gar nicht brauchen wir rollende 40-Tonnen-Zeitbomben mit abgelatschten Reifen, maroden Bremsen und mit kasachischem Maschendraht zusammengehaltenen Fahrgestellen, die sich schon von Belutschistan bis an die deutschen Grenzen geschleppt haben.

Wir brauchen auch keine verzweifelten LKW-Fahrer, die schon seit 100 Kilometern gerne ihre notwendige und gesetzlich vorgeschriebene Pause machen würden, aber keinen freien Parkplatz finden.

Das ist ja alles nicht neu und es gibt ausreichend Strafgesetze. Trotzdem – Sie wissen es ja selbst – sind alle genannten Probleme tagtäglich vorhanden.

Da braucht man Mannis einfache Lösungen.

Sonst bin ich eher für Erziehung mit Belohnungen - hier helfen jedoch nur Kontrollen und Disziplinierung über schmerzliche Sanktionen. Kontrollen gibt’s zu wenig und Sanktionen sind zwar vorhanden aber grundfalsch. Belohnung könnte es trotzdem geben: Großer grüner Punkt in der Windschutzscheibe für positiv durchgeführte Kontrolle aus einem Material, das nach 2 Monaten verblasst, würde dazu führen, dass dieser Lkw bei der nächsten Kontrollstelle weitergewinkt wird.

Im Moment ist es so, dass nur wenige Gesetzesverstöße auffallen und noch weniger geahndet werden.

Zunächst zu den Kontrollen.

An allen Grenzstellen sollte jeder (!) LKW nur über eine Grube fahrend (mit 5-Minuten-Stop während gleichzeitiger Papierkontrolle) einreisen dürfen. In der Grube arbeiten im Kurz-Schichtbetrieb Fachleute und machen eine erste Kurz-Kontrolle. Bei Verdacht auf technische Mängel fährt das Fahrzeug auf eine zweite Grube außerhalb des Verkehrsstroms und wird gründlicher untersucht. Bei Mängeln wird das Fahrzeug zurückgeschickt.

Kontrollen auf den Strecken macht bisher die Polizei. Warum nur? Braucht man doch gar nicht. Man installiert einfach in unterschiedlichen Abständen unter den Autobahnüberführungen Kameras und Lichtschranken zur Abstandsmessung und ermittelt so zum Beispiel die üblen Drängler.

Bei einem generellen LKW-Überholverbot auf 2-spurigen Strecken kann man mit heutigen Optiken Überholsünder auf lange Distanzen ermitteln.

Jetzt kommt die Sanktion.

Nein, die geht nicht gegen den Fahrer, sondern gegen das Fahrzeug – für Straftaten benutzte Waffen werden ja auch eingezogen.

Nein, nein, das Fahrzeug wird nicht eingezogen sondern nur – entsprechend der Schwere des Verstoßes – eine Weile ruhig gestellt. Das heißt also, der Wagen wird irgendwo heraus gewunken und auf einem Parkplatz für einige Zeit abgestellt. Mit dem neuen Mautsystem kann er auch nicht mehr entwischen.

Diese Sanktion trifft nämlich den Spediteur und erst in 2.Linie den Fahrer. Da hört das auf, die allfälligen Strafen aus der Reisekasse klaglos (weil nämlich die Tonnen-Kilometer x Fracht x Zeit viel mehr einbringen) zu begleichen und wenn der Fahrer zu viele Punkte in Flensburg angesammelt hat, diesen nach Hartz IV zu entsorgen.

Man kann für jedes auffällige Fahrzeug so auch eine Wartezeit-Soll-Liste führen, die wieder auf Null gestellt werden muss und zwar solange es noch im Lande ist, also spätestens bei der Ausreise. Aufgefallene müssen natürlich auch zur Kasse und zahlen dort nicht etwa Strafe, (geht so nicht im Rechtsstaat) sondern Bearbeitungsgebühr.

Rechtsstaat? Bleiben wir trotzdem. Wer nachweist, dass der Strafvorwurf fälschlich erfolgte, bekommt die Ausfallzeit des Fahrzeuges ersetzt. Später.

Mit dieser probaten Lösung würden sich die Sitten auf unseren Straßen schlagartig verbessern. Wetten?

Jetzt noch zur Lenkzeit-Pause.

Da wird man sowieso nicht drum herum kommen, Parkmöglichkeiten zu schaffen. Gebührenpflichtig. Garantiert gibt es neben den Autobahnen große Ackerflächen, die gerne an Autohofbetreiber verkauft werden. Dafür braucht man Infrastruktur und muss die Planfeststellungsbremser (dazu ist eine andere einfache Lösung in Arbeit!) überlisten. Aber später kommt damit richtig Kohle rein und das freut die Grundstücksgemeinde und sonst noch ein paar Leute. Nicht zuletzt den Brummi-Fahrer.

Übrigens: Das eilt mit den Autohöfen!

Denn es droht der Autobahn-Infarkt

Er steht kurz bevor. Ein Blick auf die Landkarte genügt: Im Westen haben wir die Produktionsnationen und im Osten Markt bis zum Pazifik.

Und dazwischen liegt German-Transit.

Da wäre übrigens auch noch Süd-Nord-Transit aber Scandinavien ist ja besiedlungsmäßig eher übersichtlich und die Italiener fahren lieber Fiat als Volvo.

Und unsere weitsichtigen Verkehrspolitiker meinen, dass sie dieses Problem ignorieren können, denn bis zur nächsten Wahl wird’s schon noch so gehen.

Da braucht man Mannis einfache Lösungen. Hier ist sie.

Die LKWs , speziell alle Transit-Fuhren, müssen auf die Bahn. Das ist ja auch nicht neu.

Aber leider ist unsere Bahn zwar gut im Personalabbau aber schlecht in der Transportleistung.

Die Republik muss Cargo-Eisenbahnstrecken bauen! Roll-on / Roll-off in 200 km-Abständen oder bei den Großstädten. Auf diesen Schienen darf kein Personenzug fahren – also braucht man auch keine Bahnhöfe.

Zum Beispiel 3 Trassen West-Ost:

1 Strecke Holland – Berlin – Polen,

1 Strecke Aachen – Nürnberg - Prag

1 Strecke Straßburg – Stuttgart – München – Wien,

1 Abzweig-Strecke München – Prag.

Und noch 2 Trassen Nord-Süd

1 Strecke Hamburg – Basel

1 Strecke Hamburg – München

An den Kreuzungspunkten ergibt sich eine einfache Möglichkeit für Streckenvariationen.

Nun gibt es in diesem Lande verschiedene fundamentale Religionen. Zum Beispiel die GRÜNEN oder der BUND.

Deshalb meinen Kenner der Materie nicht ganz zu Unrecht, dass sich Eisenbahnen heutzutage nicht mehr verwirklichen lassen. Deshalb braucht das Volk Gesetze, die es vor dem Brachvogel und dem Laubfrosch schützt, wenn das Gemeinwohl wichtiger ist. Dazu gehören auch Gesetze, die es dem überall wohnenden Prozesshansel unmöglich macht, solche Vorhaben über die Gerichte zu torpedieren. Nein, man soll diese Leute nicht enteignen, sondern gut entschädigen. Und bei Abwägung von Schutzwerten darf nicht vergessen werden, dass der Mensch ebenfalls zur Natur gehört.

Denn erst wenn diese Transitstrecken bestehen, wird man auf unseren Autobahnen wieder vorankommen.

Den Einwand „kein Geld“ kann man vergessen. Die Strecken werden von einer Privatbahn betrieben, die Investitionen kommen garantiert aus aller Welt herein.

Freitag, Juni 23, 2006

Regionalverkehr im RNV

Hallo Miteinander,

gestern haben wir mal wieder unsere RNV-Netzkarte ausgenutzt und sind damit erst nach Wissembourg/Elsaß, dann nach Landau in den Zoo und schließlich wieder nach Hause gefahren.

Das ist schon eine schöne Sache, jederzeit ab 9:00 Uhr zwischen Weissenburg und Würzburg oder Bad Schönborn und Zwingenberg oder Zweibrücken und Bad Friedrichsfeld spazieren fahren zu können.

Wer allerdings dafür nur am Sonntag Zeit hat, wird schon einige Komfortmängel hinnehmen müssen. Denn die DB fährt auf den meisten Strecken mit dem Triebzug 425 als S-Bahn. Da kommt es schon vor, dass mehr Leute am Bahnsteig stehen als der Zug fassen kann. Das passiert besonders gerne am Sonntag so ab 16 Uhr, wenn speziell die Rad-Touristen mit ihren Fahrrädern per Bahn wieder nach Hause wollen.

Zwar hat die Bahn dauernd das Wort "Kundenservice" im Mund aber ihre 425-Triebwagen sonntags lieber leer auf den Abstellgleisen in HD oder MA herumstehen, anstatt sie hinten an die fahrenden Triebwagen anzukoppeln.

Wie man ja weiß, nutzt es wenig am Stammtisch oder hier in einem Blogg zu schimpfen. Wenn mich etwas ärgert, dann versuche ich immer mal herauszufinden, wo denn ein Häuptling ist, der dafür (gut!) bezahlt wird, dass er Verantwortung trägt.

Wer glaubt, er könne per Kunden-Telefon bei der Bahn einen lebenden Menschen antreffen, der irrt. "Herzlich willkommen beim Kundenservice der Bahn. Wenn Sie eine Frage haben, drücken Sie die Eins ...."
Um es kurz zu machen: Der Verantwortliche für den Fahrzeugeinsatz der S-Bahn sitzt in Stuttgart. Ich habe ihn tatsächlich ausfindig gemacht. Natürlich hatte der keine Ahnung, dass am Sonntag auf der Strecke von Osterburken nach HD die Leute am Bahnsteig zurückbleiben müssen, "weils Zügle voll isch". Er versprach Besserung und tatsächlich habe ich inzwischen sonntags Doppel-Züge vorgefunden - manchmal. Das lässt doch hoffen.

Der Triebzug "425" ist ein technisches Armutszeugnis der Bahn und der Herstellerfirma Bombardier. Zwar beschleunigt das Ding wie "Schmitts Katze" aber das wars dann auch schon.
Da hat man bei der Konstruktion schlicht vergessen, dass da drin Menschen transportiert werden sollen. Die haben nämlich ein Rückgrat das leider nicht mit den Sitzen kompatibel ist - also länger wie ca. 30 Minuten kann man da nicht drauf sitzen. Dadurch würde sich ein Einsatzbereich von maximal 50 Km ergeben - aber nicht Kaiserslautern-Osterburken oder HD-Stuttgart, wie es aktuell ist. Nicht nur die Sitze taugen nichts (zu kurz, zu steile Lehne) sondern auch der Lärmpegel der Motoren ist viel zu hoch und dazu noch unangenehm in der Frequenz. Die Motoren sind dazu noch in den Innenraum (wo ja die "Nutzlast" sein soll! ) hineingebaut, was dann dazu führt, dass dort keine Gepäckablage mehr Platz hat. Sollte die Sonne im Sommer ungenehm blenden - nehmen Sie eine Sonnenbrille mit, denn Vorhänge oder Jalousien gibts nicht - (wegen der Vandalen!) und gegen Hitze würde ja eine silbrige Notfalldecke gut schützen.
Das ganze Gerät hat einen Basisfehler: Es ist modular aufgebaut wobei die einzelnen Module - ein Fenster/eine Türe/ein Fenster jeweils 2 m lang sind. Da werden dann die Sitzgruppen reingequetscht und das ist der Grund, dass man darauf nicht vernünftig sitzen kann. Bei 2,50m pro Modul würde der Zug zwar länger und wahrscheinlich auch teurer aber eben für den Kunden (Reisenden) viel komfortabler. Der Reisekunde ist scheint's nicht wirklich der für die Bahn wichtige Faktor.

Übrigens: Die Ingenieure der Bahn sitzen in Minden/Westfalen und der dortige Häuptling weiß darum, will aber lieber seinen Job behalten als gegen die Vorgaben aus Frankfurt aufzumucken und hat ausdrücklich begrüsst, dass ich da mal auf den Busch klopfe. In Frankfurt ist zuständig primär der Herr Hünerkoch (OHNE H!) und darunter der Herr Karsten Henze ("Leiter Markenführung").
Herr Henze meint, es sei den Kunden lieber, schlecht zu sitzen als gut zu stehen. und weist den Vorwurf "Technisches Armutszeugnis" weit von sich - versprach aber, im Rahmen der Möglichkeiten bei den Zügen für etwas mehr Komfort zu sorgen. Das ist inzwischen auch geschehen: es gibt jetzt auch in der 2. Klasse bei einigen 425er Zügen Armlehnen - damit war bisher nur die 1. Klasse ausgerüstet.

Die Bahn hat von diesem Prachtzug unglaubliche Mengen beschafft und irgendwer hat da sicher eine klotzige Provision bekommen ("Birne" wird es nicht gewesen sein - oder vielleicht doch??) Das heraus zu bekommen ist mir leider noch nicht gelungen.

Übrigens: Sollten Sie unterwegs mal ein menschliches Bedürfnis verspüren: Verkneifen! Denn glauben Sie ja nicht, dass die (einzige) Toilette funktioniert.

Das zum Thema Technisches Armutszeugnis.


Euer Manfredo- genannt Fahrofix.

Sonntag, Juni 11, 2006

Blindenstock für Kraftfahrer

Hallo miteinander,


dass ich diesen Blog noch schreiben kann, verdanke ich meiner Ausweichtechnik auf der Vespa.
Ohne diese läge ich jetzt wahrscheinlich in einer Klinik (Wo die Ärzte hoffentlich gerade nicht streiken) und hätte keinen Zugang zum Web.
Der Vorgang:
Genau wie mein Gegenverkehr wollte ich die Bundesstrasse 3 überqueren. Als dann die Verkehrslücke kam, fuhr ich los. Mein entgegenkommender Linksabbieger hatte mich aber leider trotz meinem eingeschaltem Scheinwerfer nicht in seiner Berechnung und versuchte, mich auf der Kreuzung zu rammen.
Das war ein fundamentaler Beobachtungsfehler, der selbst einem Fahrschüler ab der 10. Fahrstunde wohl nicht mehr verziehen wird. Dieser Typ hatte aber bestimmt einen Führerschein. Wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten und dann immer noch sowas. Was ich täglich erlebe und überhaupt nicht verstehe ist, wie blauäugig viele Fahrer mit relativ hoher Geschwindigkeit über rechts-vor-links-Einmündungen und Kreuzungen hinwegbrettern. Wenn ein Fahrprüfling während der Prüfung auch nur eine einzige Kreuzung dieser Art "übersehen" würde, gäb's keinen Schein.

Ich würde es begrüssen, dass jeder Kraftfahrer etwa alle 10 Jahre einmal seine Fahrprüfung wiederholen sollte. Dazu bedürfte es auch nicht mal einer Fahrschule, wenn der TÜV oder andere Prüforganisationen einige typische Prüffahrzeuge bereitstellen würde, die auch mit einem Doppelpedal ausgerüstet wären. (Damit der nebendran sitzende Prüfer auch lebensrettend eingreifen könnte und nicht aus Angst eine kinderleichte Prüfstrecke wählen müsste, wie z.B. in Amerika der Fall)
Hinten drin im Auto sitzt noch ein neutraler Beobachter - von mir aus einer vom ADAC - der nur deshalb da ist, damit kein Klüngel zwischen Prüfling und Prüfer entsteht.

Dann könnte sein, dass so mancher Auto-Weltmeister vom Stammtisch nach mehrmaligem Durchfallen wieder mal bei einer Fahrschule auftaucht, um seine offensichtlichen Defizitte auszumerzen.

Bin ziemlich sicher, dass Vespafahren dann gesünder werden würde.

Merke: Wo man nicht hinsieht, ist nicht frei!

Manfredo




Sonntag, Mai 28, 2006

Staatsabzocke bei Treibstoffsteuer.

Hallo,
nun bin zwar ein wenig enttäuscht, dass nicht ein einziger Kommentar zu meinem ersten Posting zu lesen war, aber es sind ja auch erst zwei Tage, dass dieser blog online ist.
Vielleicht habe ich das Spiel aber auch noch nicht richtig verstanden - eigentlich weiß ich gar nicht genau, wo diese postings denn nun erscheinen. Versuch ich jetzt mal zu ermitteln.

Nun mal zum Thema Verkehr.
Seit Jahrzehnten bin ich nun schon Mitglied im ADAC, bin aber nicht wirklich zufrieden mit dem Club. Da sind wir ja deutlich über 10 Millionen Mitglieder und lassen uns eine derartige Abzocke durch den Staat gefallen.
Zum Beispiel: Mit den Steuern auf Fahrzeuge und Treibstoff sollte ursprünglich die verkehrstechnische Infrastruktur bezahlt werden. Inzwischen wird damit der halbe Staat finanziert. Nun, vielleicht kann man das nicht durch andere Steuern ersetzen und Geld braucht der Staat ja. Da sind zwar etliche erhebliche Kostenstellen, die ich für absolut unnötig erachte, wozu zum Beispiel braucht man eine große Menge von Eurofightern, wo nicht mal ein Feind in Sicht ist gegen den er fighten sollte?
Aber zurück zum Thema: Warum lassen wir Kraftfahrer es zu, dass sich der Staat an allen Preisabzockereien der Erdöl-Branche beteiligt? Schon mal darüber nachgedacht? Die Kraftstoffversteuerung ist nämlich nicht fix, also ein bestimmter Betrag pro Liter Kraftstoff sondern prozentual! Das bedeutet, dass der Staat an jeder Preisspirale mitverdient!
Und dann wird noch die ebenfalls prozentuale Mehrwertsteuer - also Steuer auf der Steuer !! -
draufgesetzt!
Ich habe das auch schon sowohl meinem Abgeordneten als auch der Regierung selbst geschrieben - aber ein einzelner Brief hat da natürlich keine Wirkung. Wenn aber zum Beispiel die Hälfte der ADAC-Mitglieder jede Woche mal eine E-Mail oder ein Fax an die entsprechenden Adressen loslassen würde, bin ich sicher, dass es Wirkung hätte. Vielleicht braucht der Vorstand des ADAC auch mal so einen Posteingang. Wenn man diesen windelweichen Leitartikel im letzten ADAC-Blatt liest, liegt dieser Vorschlag sehr nah.


Manfredo

Donnerstag, Mai 25, 2006

Hallo, ich bin der neue Alte!

So, Leute, nun habe ich endlich dieses Blog zusammengepuzzelt.

Was mich natürlich zunächst schon sehr interessiert ist, wie dieses Blog denn nun und von wem gelesen wird.
Deshalb wäre es schon sehr nett, wenn ich daüber auch einen kleinen Hinweis bekäme.

Wie in meinem Profil zu sehen, habe ich zum Thema Verkehr schon einiges beizutragen. Aber wollen wir das mal alles nicht so ernst sehen und deshalb habe ich gleiche eine kleine Satire übers Radfahren hier eingefügt.
Viel Spass! wünscht
Manfredo

Radfahren ist gesund.

Auszug aus der Glossensammlung

„Die Bundhose im Kammerkonzert“

von Manfred G. Pfirrmann

Also ich, ich fahre gerne Rad. Bewegung an der frischen Luft, das hält jung. Da kann man alt werden. Und das Schöne am Radfahren ist, man hat nicht nur eine prima Gymnastik, man kommt auch weiter. Wenn man überlegt, wie ungesund da die Autofahrer leben, mit ihrer gefährlichen Raserei.

Natürlich darf man die Gymnastik auch nicht übertreiben. Wenn ich so nachts in einer Ortschaft fahre, mache ich das Licht nie an. Da bin ich energiebewusst, die Strassenbeleuchtung kostet schon genug Strom. Und eine Landstrassenfahrt, die zehrt auch ohne den Antrieb des Dynamos schon genug an den Kräften.

Ausserdem muss man schließlich auch einmal die Augen trainieren. Das hätten die Autofahrer auch schon lange wieder einmal nötig, dann würden sie einen armen Radfahrer auch früher erkennen und nicht so halsbrecherisch nahe an einem vorbeifahren.

Also bei Regen, da würde ich ja vielleicht das Licht schon einschalten, aber komischerweise geht es da nicht so richtig. Möglichweise hat meine Anlage da einen Kriechstrom oder wie das heisst. Und beim Rücklicht, da ist ja nur das Birnchen kaputt. Aber erst seit drei Wochen. Na ja, man kann ja nicht ein ganzes Warenlager an Ersatzteilen mitführen. Ausserdem habe ich ja noch die Rückstrahler in den Pedalen und wenn mich ein Autofahrer nicht sieht, soll er sich halt mal einen neuen Scheibenwischer kaufen. Was sich diese Leute in den Blechkisten eigentlich einbilden! Bei denen geht doch auch schon mal ein Rücklicht kaputt, oder?

Kürzlich hat sich wieder so ein Benzinkutscher künst- lich aufgeregt, weil ich nicht auf dem Radweg gefahren bin, sondern nebendran, auf der Fahrbahn. Ich bin doch ein freier Bürger, da habe ich genauso ein Recht auf die Strasse wie der. Eigentlich hatte ich aber nur keine Lust, auf dem Radweg zu fahren, weil mir da grade ein paar Kumpels entgegenkamen, die auch keinen Bock hatten, drüben auf dem andern Radweg zu fahren. Kann ich verstehn, sie hätten ja über die ganze Strasse rüber müssen und vorher womöglich noch am Rotlicht warten, weil da grade ein Streifenwagen der Bullen stand.

Aber ganz schlimm ist es, wenn man einen Berg hinauffahren muss. Da fahre ich immer im Zickzack, weil das leichter geht. Glauben Sie, die dummen Autofahrer würden dann an mir vorbeifahren, wenn ich gerade nach rechts „zacke“? Keine Spur!

Vor ein Paar Wochen, auf der Urlaubstour, an dem langen Berg bei Neustadt, da hat ein ganz grosser Lastzug wegen mir voll bremsen müssen, weil ich gerade beim „Zick“ war. Nachher ist dann kaum wieder in Gang gekommen, Mann habe ich gelacht! Später habe ich mich dann an den Anhänger gehängt – schliesslich heisst der ja auch so – und so lang ziehen lassen, bis es zu schnell wurde. Beim Loslassen hat es mich allerdings so hingehauen, dass ich quer über die Strasse gerutscht bin. Aber elastisch und fit, wie wir Radfahrer sind, habe ich mich abgerollt und war schon wieder auf den Beinen, bis der Gegenverkehr kam.

Neulich habe ich sogar die Polizei ausgetrickst. Die sind mir mit dem Streifenwagen wohl deshalb nachgefahren, weil ich ein bisschen schnell über die Stopstelle gehuscht bin. Normalerweise fahre ich über Stopstellen nur langsam drüber, ehrlich! Also wie ich merke, die Polente geht mir nach, bin erst mal voll in die Pedale gestiegen, wie der schnelle Didi. Aber wenn da nicht die Einbahnstrasse gekommen wäre, hätten die mich doch erwischt. So aber bin ich einfach links weg und gegen die Richtung durch die Einbahnstrasse. Das haben die sich dann doch nicht getraut, trotz Blaulicht, da war wohl zu viel Verkehr. Keinen Mut, die Jungens. Man sieht, als Rad-fahrer ist man gut dran.

Mein kleiner Bruder, der ist erst fünf, fährt auch schon prima Rad. Der holt abends immer den Vater vom Bahnhof ab. Ich bin ihm aber ein paar Mal vorher vorausgefahren, damit er sieht, wie man sich im Verkehr verhält. Dem sein Rad ist zwar kleiner, aber viel besser wie meines. Bei dem geht sogar die Vorderradbremse.

Aber am liebsten fahre ich in der Fußgängerzone. Da sind wir Radfahrer unter uns und können prima Slalom um die Leute und die Blumenkübel üben. Denn man muss ja schliesslich im Training bleiben, wenn man alt werden will, oder?