Mittwoch, Juli 28, 2010

Bahn-brechende Bauvorhaben.

Am Wochenende konnte ich mal wieder das Leben in vollen Zügen genießen. Das betraf insbesondere die Strecke Stuttgart – Ulm – Ravensburg mit dem IRE Stuttgart-Lindau.

Dieses „Zügle“ im wahrsten Sinne des Wortes, weil’s nur 3 Doppelstockwaggons führt – war wie immer proppevoll. Fragt man sich als Fahrgast: Hat die Bahn so wenig Waggons, dass sie für diesen Zug nur 3 Stück übrig hat?
Keineswegs. Der Grund liegt woanders. Denn die Strecke ab Ulm hat keine Elektrifizierung und die schwachbrüstige Diesellok schafft es nicht, zusätzlich zur Bewegung die anspruchsvolle Elektrik (z.B. Klimaanlagen) von mehr Waggons durchzuziehen.
Und der Hintergrund? Obwohl seit Jahrzehnten gefordert, ist kein Geld da für den elektrischen Ausbau der Bodenseestrecke –
die erforderlichen Oberleitungen können von der Bahn nicht bezahlt werden.
Macht nix – Passagiere sind ja pressbar.

Vor diesem Hintergrund ist der Ausbau der ICE-Strecke Stuttgart-Ulm besonders delikat. Jetzt hat man einen „geringfügigen“ Planungsfehler in Höhe von lediglich fehlenden 865.000.000 € entdeckt – „weil man die vielen Tunnels nicht berücksichtigt hatte“. Ja da schau her, Tunnels braucht man da – na wer kommt auch schon angesichts der Schwäbischen Alb auf so einen Gedanken?
Aber macht nichts – die Allgemeinheit wird’s schon aufbringen – da muss die Strecke zum Bodensee halt noch ein wenig warten.
Man sollte auch mal überlegen: Wer muss eigentlich per ICE um eine ¼ Stunde schneller nach Augsburg oder München?
Ich glaube, die Bahn will nur dem Luftverkehr mal zeigen, wo der Hammer hängt.

Ganz zwanglos fällt mir da der Hauptbahnhof Stuttgart ein „Stuttgart 21“ wo sich jetzt herausstellt, dass der Durchgangsverkehr auch nicht besonders schneller sein wird – mangels Raum für Gleise zum Beispiel.
Aber darum geht’s wahrscheinlich gar nicht. Was ich vermute ist, dass man scharf auf die Grundstücke ist, welche dann mitten in der Stadt frei werden. Frei werden wofür? Nein, natürlich nicht für Wohnungen, sondern für weitere dann unvermietbare Bürobauten.

Was mich interessieren würde: Wie würde wohl eine Volksbefragung der Stuttgarter Bürger ausgehen? Ist denn niemand da, der so was mal anleiert?
Aber vielleicht macht das deshalb niemand, weil die Politiker sich sowieso einen Dreck darum scheren, was das Volk will.

Dienstag, Juni 29, 2010

Eigenes Auto? Für Großstadtbewohner reiner Luxus!

Sind Sie Vertreter? Außendienst-Mitarbeiter? Hausarzt?
Dann brauchen Sie hier nicht weiter zu lesen, denn Sie können auf Ihr Auto keineswegs verzichten. Wenn Sie aber einen ortsfesten Job haben oder gar Rentner sind, sollten Sie sich ernsthaft überlegen, ob Sie wirklich ein eigenes Auto brauchen. Denn als Großstädter kann man auch anders mobil sein.
Für gutes Wetter bietet sich zunächst der Motorroller an. Das ist das ideale Stadtfahrzeug schlechthin. Denn jeder Motorroller hat einen eingebauten Parkplatz. Den kann man buchstäblich überall vor der Haustüre parken. Wenn Sie einen Maxiroller haben (z.B. eine Vespa) sind Sie an der Ampel fast immer der Schnellste, man kann im Straßenanzug fahren – natürlich mit Helm und auch schon mal jemanden mitnehmen. (Zweithelm!)
Ansonsten: Busse und Bahnen kommen durch den üblichen Stau besser durch wie Sie, und wenn Sie einen Ferrari hätten.
Ob ein wenig laufen bis zur Haltestelle wirklich schadet?

Trotzdem, gelegentlich braucht man ein Auto. Bei Licht betrachtet braucht man eigentlich fast immer einen anderen Autotyp, als den, welchen man gerade hat. Es lebe der Kompromiss. Warum Kompromiss und warum überhaupt eigenes Auto? Aus Statusgründen? Seit Ihrem 21. Lebensjahr sind Sie doch aus dem Selbstdarstellungstrip raus – oder doch nicht? Also, wenn Sie nicht mit Ihrer Karre angeben wollen: werden Sie Mitglied bei der örtlichen Carsharing-Gesellschaft. Denn dann können Sie sich unter den verfügbaren Autos den im Moment richtigen Typ aussuchen.
Meine Frau und ich nutzen schon seit Jahren die Stadtmobil-Gesellschaft von Mannheim, obwohl wir in einer Nachbarstadt wohnen. Wir sind Rentner und haben eine Jahresnetzkarte der Region und besonders günstige Konditionen bei Stadtmobil. Was wir noch nicht gemacht haben, aber möglich wäre: Wir könnten uns auch in vielen andern Städten zu gleichen Bedingungen ein Auto ausleihen.

Damit man mal sieht, wie es kostenmäßig aussieht: wenn Sie einen Kühlschrank transportieren wollen, braucht man einen Caravan: Opel Astra Kombi zum Beispiel. Sagt der ADAC, dieses Gerät kostet Sie bei üblicher Privat-km-Leistung pro km 42,2 ct. Holen Sie sich dieses Auto bei Stadtmobil, kostet es die ersten 100 km 25 ct danach 21 ct und zwar inklusive Sprit jedoch zuzüglich 2,20 pro Stunde. Wenn Sie also Ihren Kühlschrank vom Laden nach Hause fahren, insgesamt sagen wir mal 10 km und Sie haben 2 Stunden gebraucht, dann kommt am Monatsende dafür eine Rechnung über 4,40 + 2,50 = 6,90 €
Sie können mit einem Stadtmobilauto auch in den Urlaub fahren – vielleicht mit einem schicken Cabrio, das kostet dann keinen Stundenpreis, sondern eine Pauschale.
Und wenn so ein Auto dann mal unterwegs den Geist aufgibt, (unwahrscheinlich, die Autos sind nicht so alt) dann lassen Sie die Kiste einfach am Straßenrand stehen, rufen die 24 Stunden erreichbare Zentrale, die schickt einen Abschlepper und Sie dürfen mit der Eisenbahn kostenfrei heimfahren. Ist auch nicht so toll, aber überlegen Sie mal, wie das mit einem eigenen Auto wäre.
Ach ja, noch was. Das Carsharing-Auto muss man wieder dahin zurückbringen, wo man es geholt hat und außerdem kostet es einen kleinen Mitgliedsbeitrag. (2-5 € mtl)

Mittwoch, Mai 26, 2010

Verkehrskultur? Ein hoffnungsloser Fall.

Mit der Kultur unter Verkehrsteilnehmern ist es noch nicht so weit her.
Wenn man sich so mal umschaut, ist man eigentlich schon froh, dass man sich wenigstens halbwegs darauf geeinigt hat, dass in Deutschland Rechtsverkehr vorherrschend ist. Das betrifft naturlich nicht etwa Radfahrer auf Radwegen. Da fährt man wegsparend und wenn dann das Fahrziel irgendwo linker Hand liegt, bleibt man mal eben den Kilometer bis dahin links.
In meiner Nachbarschaft hat es vor einiger Zeit einen Unfall mit zwei Radfahrergruppen gegeben, die einander entgegengekommen sind. Und zwar ist die eine Gruppe von einer Autobahnbrücke, über welche der Radweg verlief, heruntergefahren (mit Tempo, natürlich) und die andere Gruppe wollte umgekehrt auf die Brücke rauf. Keiner aus den beiden Gruppen war bereit, auf dem schmalen Radweg Platz zu machen und es kam zum Frontal-Massenzusammenstoß. Resultat: Etliche Verletzte, teilweise schwer und ein Toter.
Das danach dort zu sehende Holzkreuz mit Blümchen hebt auch nachträglich nicht das soziale Niveau der Beteiligten.
Was ist nur los mit unserer Volksgemeinschaft? Ist sich denn kaum noch jemand bewusst, dass man mit rücksichtslosem Egoismus nicht zusammenleben kann?
Ganz allgemein
- habe ich den Eindruck, dass die Verkehrsregeln (und nicht nur die!) nur dann eingehalten werden, wenn eine Überwachungskamera oder ein Polizeifahrzeug in der Nähe ist.
- ist nur noch selten damit zu rechnen, dass jemand Zeichen gibt, wenn er abbiegen will
- wird so auf dem Gehweg geparkt, dass die Mutter ihren Kinderwagen über die Fahrbahn schieben muss.
- wird an einer Stopstelle nicht gehalten
- wird in der Fußgängerzone viel zu schnell gefahren und natürlich auch geparkt.
- wird auf Autobahnen (und nicht nur da) zu wenig Abstand zum Vordermann gehalten
Und dann gibt es noch eine Menge Typen mit einem zu hohen Testosteronspiegel.
Die erkennt man schon von Weitem daran, dass sich die Türen ihrer entsprechend dem Niveau tiefer gelegten Schüssel rythmisch nach außen biegen. Die müssen insbesondere bei Nacht jedermann verkünden, dass er, "Lonesome Wulf Harry" ein ganzes Monatsgehalt für eine 500 Watt-Dröhne ausgegeben hat, um die ach so melodischen Töne seines Lieblingsrappers allen Anwohnern nahe zu bringen.
Sollte man so einem Typen mal die Meinung sagen wollen, wäre eine beeindruckende Turnerfigur zu empfehlen, weil sich dessen verbale Kompetenz wohl in Grenzen halten dürfte.
Ahnlich gestrickt sind die Inhaber von gewissen Motorrädern, der Harley zum Beispiel. Ich frage mich, was die alles wieder in den Auspuff einbauen müssen, wenn sie zum TÜV fahren.
Aber auch andere Verkehrsteilnehmer können sich keineswegs mehr gegenüber dem Mitmenschen entschuldigen sondern werden regelmäßig aggressiv.

Es ist schon so, die Kulturstufe welche notwendig ist, um freundlich und rücksichtsvoll miteinander umzugehen, haben wir noch lange nicht erreicht. Und bis es soweit ist, brauchen wir ausreichend Kontrolle und wirkungsvolle Sanktionen bei Verfehlungen.
Es ist fraglos ein Armutszeugnis wenn man danach rufen muss. Aber ich glaube, es geht kaum anders. Wenn mehr Polizei natürlich auch mehr Geld kostet, sollte sich diese dieses Geld durch "No Tolerance" eben verdienen.

Samstag, April 24, 2010

Das EU-Bedenkenträger-Festival

Jetzt ist es rausgekommen, dass die Staubkonzentration in der oberen Atmosphäre über Zentraleuropa keineswegs diese Totalsperrung des Luftverkehrs erfordert hätte.
Auch bezeichnend für dieses verantwortungslose Bedenkenträgersystem ist, dass es noch Tage gedauert hat, bis die Messergebnisse des Testfluges an die Öffentlichkeit gekommen sind: nämlich dass nichts da war.
Das wollte man doch so lange wie möglich verschleiern - bis durch teilweises, anstelle sofortiges Aufheben des Flugverbotes nicht so offensichtlich auch dem Laien klar wird, was für ein Schwachsinn hier abgelaufen ist.
Nun kommt es aber: Wo sind denn die Verantwortungsträger (Ramsauer z.B.) wenn es jetzt mal zur Kasse geht, für die enormen Schäden, die hier angerichtet wurden?
Ich weiß schon, wie es ausgeht: Das zahlt mal wieder der Staat. Mit andern Worten wir, die Kleinen.

Wer sich da mal fachlich genauer informieren möchte, sollte einen Blick in das Fachmagazin "Pilot & Flugzeug" werfen. (http://www.pilotundflugzeug.de)

Übrigens: Wenn ich mir dieses Distaster so ansehe, bekomme ich wirklich Angst, was da wohl abläuft, wenn aus einem Kernkraftwerk mal irgendwann eine ganz klitzekleine Menge Radioaktivität austreten sollte. Ich wohne in der Nähe von Biblis. Ob dann ganz Hessen mal vorsorglich evakuiert würde? Zuzutrauen wäre es diesen Typen.

Montag, April 19, 2010

Die Reichsbedenkenträger haben wieder zugeschlagen, dass es staubt.

Hallo,
ich habe 40 Jahre Flugerfahrung als Pilot - allerdings nicht für Verkehrsmaschinen. Dennoch glaube ich, genug von der Materie zu verstehen, um hier posten zu können.
Ich war übrigens am Samstag in einem Kleinflugzeug im unteren Luftraum unterwegs. Keine Spur von Staub.

Selbst wenn im oberen Luftraum bei Flugfläche 300 oder höher eine gefährliche Aschenkonzentration vorhanden sein sollte, ist der untere Luftraum bis vielleicht 20.000 ft (FL200) sicherlich Staubfrei.
Warum läßt man die Airlines nicht dort fliegen? Sicher ist es dort nicht sehr öknomisch mit einem Jet zu operieren aber auch ein Jumbo kann tief fliegen und über FL 100 hat er nicht einmal mehr eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Es ist wahrscheinlich wieder mal wie immer: Die Reichsbedenkenträger in den zuständigen Ämtern haben Angst, dass womöglich, eventuell, man kann ja nicht wissen, vielleicht doch irgendwo Asche herumfliegen könnte und dann wäre man ja womöglich verantwortlich, wenn dadurch doch irgendwas passieren könnte oder so ....

Autoritäre Machtentfaltung bei völliger Ahnungslosigkeit zeigte unser Verkehrsminister Ramsauer. Das von ihm gegebene Interview, in dem er die bestimmt auf Sicherheit sehr bedachten
Fachleute der Lufthansa einfach abbügelte, lässt erkennen, mit welcher Sorte Zeitgenossen wir Bürger es bei der gegenwärtigen Regierung zu tun haben.

Man glaubt es kaum, welcher Schrott in diesem Verkehrsministerium laufend produziert wird.
Zum Beispiel die neue Vorsachrift, dass die Komunen ihre Verkehrsschilder auszutauschen haben, weil eine schönere grafische Ausführung jetzt vorhanden sei, ist bei der gegenwärtigen finanziellen Situation der Gemeinden schlicht eine Unverfrorenheit.
Wenn ich Bürgermeister wäre, würden in meiner Stadt die Schilder dann ausgetauscht, wenn sie abgenutzt wären und keinen Tag früher. Da ließe ich es auch auf einen Prozess vor dem Verwaltungsgericht ankommen.

Die deutschen Beamten sind wahrscheinlich Weltmeister in "vorauseilendem Gehorsam" und was wirklich dringend nötig wäre in diesem Land, ist eine Durchforstung aller Verwaltungs-Vorschriften um endlich die überbordende Menge von Sinnlosigkeiten abzuschaffen, die im Endeffekt immer der Kleine Mann bezahlen muss. Aber da können wir lange warten.

Donnerstag, Januar 21, 2010

Mein neues Buch: Autofahrers Copilot

Als Weiterentwicklung meines Buches "Wer darf Was im Stra0enverkehr" erscheint nun in einem größeren Format das "Nachschlagebuch für alles, was Autofahrer nicht sowieso wissen".
Mit diesem Untertitel möchte ich darstellen, dass darin eben nicht banale Allgemeinplätze abgehandelt werden.

Erst mal eine Frage vorab: Wie lange haben Sie schon den Führerschein? Aha, so lange schon. Und wann haben Sie zuletzt mal ein Fahrschulbuch von innen gesehen?
Noch ´ne Frage: Würden Sie sich zutrauen, die theoretische Fahrprüfung auf Anhieb zu bestehen?
Nein?
Sehen Sie, da geht es Ihnen wie den meisten alt-erfahrenen Autofahrern. Es gibt ein gewisses Basis-Know-How, das man täglich braucht und darüber hinaus kann man sich ja entsprechend schlau machen.

Eben. Und das war Grund dafür, dass ich dieses Buch geschrieben habe. Natürlich kann man sich heute jede erforderliche Information besorgen - allein das Internet bietet fast alles.
Aber genau dann, wenn man eine richtige Information benötigt - zum Beispiel, wenn die Politesse Sie wegen Parkens 7 m vor dem Bahnübergang aufschreiben oder gar abschleppen lassen will, ist das Internet weit und AUTOFAHRERS COPILOT nah - nämlich im Handschuhfach. Nach 30 Sekunden wissen Sie, dass Sie innerhalb der Ortschaft hier parken dürfen.
Oder:: Liegenbleiben ist selten, aber wenn, dann sollte man ein paar Tricks dabei schon wissen, macht die Sache echt leichter, eventuell auch billiger.
Und der Tipp mit dem Taxi ist mehr wert, als Sie für dieses Buch bezahlt haben.
Wie kommt man aus einem Schneeloch raus? AUTOFAHRERS COPILOT hat Vorschläge.
Was ist ein Common Rail Diesel?
AUTOFAHRERS COPILOT erklärt es auf einfache Weise.
Gibts eigentlich Dampfautos? Und wie schnell können die sein? AUTOFAHRERS COPILOT weiß es.
Wie funktioniert ein Wankelmotor? AUTOFAHRERS COPILOT hat eine Prinzipzeichnung.
Wie wird man seine Punkte in Flensburg wieder los? In AUTOFAHRERS COPILOT kann man’s nachlesen.
Manches wichtige Wissen ist hier gelegentlich eingebunden in kurze, lustige Geschichten, die man sich gut merken kann. Die Geschichten habe ich frei erfunden schon wegen des Spaßeffekts - aber die darin vorkommenden Daten sind aktuell.
Geschrieben habe ich das nicht etwa in Rechtsanwalt-Schriftsatz-Deutsch, sondern so, wie man spricht. Und häufiger als erwartet, werden Sie einen Spaßfaktor entdecken.

Manfred Pfirrmann

Ps: Aktuell steht das Buch erst als pdf-Download für nur 5 € zur Verfügung.www.autofahrers-copilot.de.tc Das Buch selbst wird erst in ca. 3 Wochen als Druckausgabe – also für’s Handschuhfach, lieferbar sein .

Montag, Dezember 07, 2009

Winter-Survival-Kit = Autofahrer’s Notpaket.


Man meint, wegen der Klimaveränderung würde es bei uns immer wärmer werden. Wenn das stimmt, wird sich das aber nur in der Durchschnittstemperatur auswirken: Bestimmt wird es jeden Winter eine Hochdrucklage mit Ostwind, frisch aus Sibirien, geben und ebenso sicher ist ein kaltes Nordwesttief mit Schneefall. Mit andern Worten: Der nächste Winter kommt bestimmt.
Und für diesen Fall kann es nicht schaden, das Survival-Kit zu haben.
Nehmen Sie also die Badesachen aus dem Kofferraum und ersetzen diese durch folgende Dinge:

· Eine große Plastikschüssel mit feinem Sand. (Streusand vom städt. Bauhof, gibt’s bestimmt gratis oder aus einer Streusandkiste am Straßenrand) Diese Schüssel bringt auch etwas Gewicht auf die Hinterachse. Gegen Verrutschen sichern.
  • · Eine kleine Sandschaufel, Kehrblech geht auch, zum Streuen
  • · Handschuhe
  • · Handbesen zum Abkehren von Schnee
  • · Gelbe Schutzweste (sollte sowieso drin sein)
  • · Reservekannister mit Treibstoff
  • Wolldecke + 1 Wintermütze
  • · Abschleppseil (besser Abschleppgurt)
  • · Pannenlampe
  • · Überbrückungskabel

Es ist bei uns in Mitteleuropa zwar weniger mit so extremen Wetterlagen wie zum Beispiel in Nordamerika zu rechnen, wo in Blizzards schon etliche Leute in ihrem Auto erfroren sind. Aber hier kann es durchaus auf Autobahnen einen stundenlangen Stau bei klirrender Kälte geben. Mit Reservesprit kann man mit dem Motor so lange heizen, bis der Sprit alle ist und hat dann noch den Reservekannister zum Nachfüllen, damit man auch noch weiterfahren kann.

Es gibt allerdings Frohnaturen, die auch im Winter trotz Kälte in dünnen Jäckchen mit dem Auto wegfahren – weil es ja schön warm geheizt ist. Die sollten sich mal in einer Werkstatt erzählen lassen, was alles an Autos ganz plötzlich kaputt gehen kann – von einem unverschuldeten Unfall mal ganz abgesehen.

Montag, November 02, 2009

Die Bahn - der freundliche Serviceleister. Ha,ha!

Aus gegebenem Anlass stelle ich heute mal eine E-Mail-Kopie hier in den Blog.

An die
Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW)
Wilhelmsplatz 11
70182 Stuttgart

Sehr geehrte Damen und Herren,

Nachdem ich einige Zeit vergeblich damit verbracht habe, bei der Deutschen Bahn einen lebenden Menschen als Ansprechpartner für eine berechtigte Beschwerde zu finden, bin ich jetzt (mit etwas Verspätung) von der Initiative "Pro Bahn" auf Ihre Anschrift hingewiesen worden.

Folgender unglaublicher Vorgang sollte bei den zuständigen Personen beanstandet werden:

Am Freitag, den 21.10.09 lief der RE 4839 ab Mannheim 14:34 mit 3 Minuten Verspätung um 15:55 in Heilbronn Hbf. ein. Der Anschlusszug nach Stuttgart stand nicht am gleichen Bahnsteig, (wie es eigentlich vernünftig wäre!) sondern auf Gleis 5 und fuhr tatsächlich pünktlich um 15:56 ab, ohne sich um die heranhastenden Fahrgäste zu kümmern. Außer mir waren schließlich noch mehr als 25 weitere empörte Bahnkunden auf dem Bahnsteig 5 versammelt. Einige davon haben ihre Adresse auf meinen pda gesprochen, das Soundfile ist dieser Email angefügt.

Zu diesem Verhalten der Bahn fällt einem nichts mehr ein. Wegen 1 oder 2 Minuten dutzende von Fahrgästen stehen zu lassen, ist eigentlich schon der Gipfel der Unverfrorenheit, insbesondere weil dieser Lokalzug nun wirklich nicht zeitsensibel ist und außerdem solche geringfügigen Verspätungen vermutlich wieder eingeholt werden können.
Warum der RE aus Mannheim Verspätung hatte, war mir nicht ersichtlich, vielleicht haben die Bahnbediensteten bei der vorhergangenen Trennung der Züge in Neckarelz gebummelt.

In Heilbronn - habe ich gehört - sei der verantwortliche Beamte nicht bereit, Züge aufeinander warten zu lassen. Das ist mir ein halbes Jahr vorher mitten in der Nacht auf dem gleichen Bahnhof schon einmal passiert - es ist also wahrscheinlich ein personenbezogenes Problem. Vielleicht sollte man dieser Person mal einen Kursus über Kundenservice verpassen.

Unabhängig von diesen Vorgängen möchte ich auch einmal auf einen Vorgang im Bahnhof Mannheim hinweisen: Dort fuhr ein verspäteter RB in Richtung Heidelberg etwa 30 Sekunden (!) vor einem pünktlichen RE in der gleichen Richtung aus dem Bahnhof. Das führte dann dazu, dass der RE mehrfach vor geschlossenen Signalen warten oder ganz langsam fahren musste, weil der RB auf dieser kurzen Strecke immerhin 4 mal anhalten muss - der RE jedoch überhaupt nicht.
Da fragt man sich, ob die zuständigen Leute der Verkehrsleitung noch bei Sinnen sind.

Mittwoch, Oktober 07, 2009

Bahn wird noch teurer

Wie ich heute habe hören müssen, will die Bahn ab dem Fahrplanwechsel mal wieder die Preise erhöhen.

Dafür fehlt mir jedes Verständnis. Denn in letzter Zeit sind die Züge - und insbesondere die Nahverkehrszüge, wirklich gut ausgelastet und zwar zu (fast) allen Tageszeiten. Mehr Kunden bedeuten höhere Einnahmen.
Außerdem lässt sich die Bahn den Regionalverkehr auch noch von den anliegenden Gemeinden bezahlen, die ja ein Interesse daran haben, dass möglichst viele Bürger mit der Bahn, statt mit dem Auto fahren.

Ich bin der Meinung, dass eine Bahn kostendeckend fahren muss, aber nicht als Privatunternehmen betrieben werden darf, das eine möglichst hohe Rendite abwirft. Ich weiß, dass die FDP, welche die Deutschen ja glauben als Regierungspartei zu benötigen, da ganz anderer Ansicht ist.
Vermutlich wird jetzt wieder versucht, das Unternehmen an die Börse zu bringen, koste es den Bürger was es wolle.
Außerdem meine ich, dass andere Gewinnspielchen, welche die Bahn im Ausland betreibt, unzulässig sind, zumindest dürfen dort eingefahrene Verluste nicht von deutschen Bahnkunden bezahlt werden müssen.

Was kann man aber machen?
Manchmal ergibt es sich, dass es billiger ist, für eine Reise das Flugzeug zu wählen. Außerdem gibt es Mitfahrzentralen, wo man sich leicht mal eine preiswerte Passage besorgen kann.

Im Übrigen: Wenn die Bahn wenigstens ihre Qualität verbessern würde, könnte man ja die Preiserhöhung ertragen. Aber von der ehemals gerühmten Pünktlichkeit ist die Bahn zur Zeit weit entfernt, die Bahnhöfe sind teilweise vergammelt, Zugtoiletten können auch nicht in Funktion gehalten werden, als Behinderter im Rollstuhl kann man zu vielen Bahnhöfen überhaupt nicht fahren.

Die Bahn hat auch eine soziale Funktion. In Norwegen hat man das erkannt: alle öffentlichen Verkehrsmittel kosten für Leute über 67 nur noch die Hälfte.

Mal sehen, wer jetzt Verkehrsminister wird. Den kann man dann ja öfter mal anschreiben.

Donnerstag, August 06, 2009

Gefahren der Gewohnheit.

Gefahren der Gewohnheit.
Im Verkehrsraum vieler Städte wird so intensiv gebuddelt, dass man annehmen möchte, sie lägen im Wettstreit um den "Goldenen Maulwurf" . Wenn die Autofahrer über die dadurch notwendigen Umleitungen auch nicht gerade erfreut sind, nehmen sie diese doch in Kauf, weil sie wissen, dass die Arbeiten der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse dienen. Bedingt durch die Umleitungen wartet nun die Verkehrsführung fast täglich mit neuen Überraschungen auf. Insbesondere die Vorfahrt wird laufend geändert. Fast jeder einheimische Autofahrer hat aber seine altbekannten "Stamm-Strecken" über die er täglich zu fahren pflegt. Die Verkehrsbeschilderung ist ihm hier so geläufig, dass er gar nicht auf die Idee kommt, es könne plötzlich etwas anders sein. Und schon ist er mit "vollen Segeln" über eine Stoppstelle gefahren. Dem Verfasser haben sich in letzter Zeit mehr als einmal die Haare gesträubt, wenn er hat zusehen müssen, wie es dabei oftmals rasiermesserscharf an einem schweren Unfall vorbeiging.

Sicherlich ist nicht Übermut oder Verkehrsrowdytum Ursache solchen Fehlverhaltens, sondern ganz einfach die Macht der Gewohnheit. Es ist deshalb besonders notwendig, auch die geläufige Stammstrecke genauestens auf neue Schilder hin zu beobachten.

Wird an irgendeiner Kreuzung die "Vorfahrt herumgedreht", sodass man durchfahren kann, wo man bisher warten musste, sollte man von diesem Recht nur mit äußerster Vorsicht und Aufmerksamkeit Gebrauch machen. Es wäre gut möglich, dass Ihnen ein anderer Kraftfahrer plötzlich die Vorfahrt nimmt und auch das Vorfahrtrecht nutzt wenig, wenn man mit kaputten Knochen im Krankenhaus liegt. Aber Weiterhin ist zu bedenken, dass auswärtige Kraftfahrer nur selten um solche örtlichen Gefahrenstellen wissen, deshalb unbekümmert der Vorfahrtbeschilderung folgen und drauflos fahren. Ein Grund mehr, darauf zu achten, dass man kein Dreieck und schon gar keine Stoppstelle übersieht

Montag, Mai 25, 2009

Nur Weltmeister!

Fragen Sie doch mal – am besten am Stammtisch – wie viele Fahrstunden der Einzelne gehabt hat. Das ist also schon selten, wenn mal einer zugibt, 15 Stunden gebraucht zu haben, über zwanzig hat da noch niemand gehabt. Diese Naturtalente kann ich aber locker übertrumpfen: ich hatte für den Kl. 3 Führerschein nur ganze drei Fahrstunden. Und das auch noch auf einem VW-Käfer (Modell Brezelfenster) und mit noch kleinerem Heckfenster, weil Kabrio. (Ein Schwachsinn, so eine unsichtige Karre als Fahrschulauto zu verwenden, gell, Herr Fahrlehrer Blum!) Außerdem war die Schaltung natürlich damals noch nicht synchronisiert. Das bedeutet, dass beim Zurückschalten jedes Mal Zwischengas gegeben werden muss.
Wissen Sie wirklich genau, wie das geht? So:
1. Abbremsen auf passendes Tempo für den kleineren Gang,
2. Auskuppeln und Gang auf Leerlauf
3. Kupplung loslassen und – passendes – Zwischengas geben.
4. Auskuppeln und kleineren Gang einlegen
5. Einkuppeln
Und dieses Manöver ist angesagt, wenn man sich zum Beispiel einer Kreuzung nähert, wo man (langsamer) abbiegen muss. Empfehlung: Rechtzeitig damit beginnen!
Das soll ich als Anfänger in nur 3 Fahrstunden gelernt haben? Unmöglich.
Ist es auch. Ich habe nämlich vorher mal mindestens 100 Stunden Schwarzfahrt geübt mit dem Familienauto. Das hatte sich mein Vater zugelegt, ein Mercedes 6 Zylinder Kabriolett Baujahr 1935 und war, durch den 2. Weltkrieg leicht gebraucht, 1951 zu uns gekommen.
Führerschein hatte mein Vater damals auch noch keinen, ich aber, Klasse 4 für Kraftfahrzeuge bis 250 ccm Hubraum. (Prüffrage: Was ist der Hubraum? Der Raum soweit die Hupe reicht! ). Mein alter Herr hat sich nie getraut, schwarz zu fahren, ich hatte aber immerhin ja schon eine Fahrerlaubnis, besser als nichts. Also rechnen wir mal zusammen: 103 Stunden Übung bis zur Prüfung. Muss doch klappen, oder? Und Vorkenntnisse mit Traktor und Motorrad.
So wie ich sind sicherlich sehr viele Kraftfahrer zu ihrer Lizenz gekommen. Denn es ist nach meiner vielleicht doch maßgebenden Erfahrung nach mehreren Tausend ausgebildeten Fahrschülern, kaum möglich, einen so komplexen Vorgang, wie Auto fahren, in 10 oder 12 Übungsfahrten a 45 Minuten zu erlernen. Selbst heute, da die Fahrzeuge ja wesentlich einfacher zu handhaben sind, sind 30 Übungsfahrten durchaus die Regel.
Natürlich wird oft ein (begabter) Schüler auch mit weniger Fahrzeit zur Prüfung vorgestellt, aber ob er das dann wirklich ausreichend kann, ist eine andere Frage. Für die Prüfung kann es schon reichen.

Ja so ist es: Kaum einer will zugeben, sich beim Fahren lernen dusselig angestellt zu haben. Es ist eben eine Prestigefrage für den Deutschen, das gute Fahren und Fahrtalent sozusagen mit der Muttermilch eingesaugt zu haben.
Das wirkt sich natürlich auf die Neuschüler aus, wenn sie mehrfach so was hören. Das Fahren, meinen diese, lernt man dann irgendwann später, so vom Freund oder vom Vater oder durch Intuition oder durch Praxis – aber auf keinen Fall vom Fahrlehrer. Den braucht man halt notgedrungen, um zur Prüfung zu kommen.
Das ist vielleicht ein Mumpitz!
Die „gute“ Fahrschule erkennt man also daran, dass ihre Schüler mit möglichst wenig Fahrstunden zur Prüfung vorgestellt werden – und sogar auch durchkommen.
Das ist eine wichtige Grundforderung, liebe Mitautofahrer: Gebt endlich zu, wie viele Fahrstunden ihr wirklich gebraucht habt, um zum Führerschein zu gelangen und wie viele Schwarzfahrten und Vorübungen dabei waren und was dann eben doch noch nicht richtig beherrscht wurde, und wie viele Augen der Prüfer doch noch zugedrückt hat. Erst wenn das Fahrtalent nicht mehr den Grundwert eines Menschen bestimmt, ist mit Akzeptanz einer gediegenen Ausbildung zu rechnen.
Welche Tragödien haben sich deshalb schon abgespielt, wenn jemand durch die Prüfung gefallen war – womöglich gar durch die Wiederholungsprüfung. Ich erinnere mich an Ehefrauen, die mir gesagt haben: „Mein Alter schlägt mich tot, wenn ich wieder durchgefallen bin! Dann gehe nicht mehr nach Hause!“
Das ist die Folge von sozialer Überbewertung der Fahrkünste. Das muss aufhören! Ich kenne sehr anständige, wertvolle Menschen in guten sozialen Positionen, die zeitlebens überhaupt keinen Führerschein besaßen und solche, die unumwunden zugeben, dass sie miserabel Auto fahren.
Also: Es ist prima, wenn jemand technisch gut Autofahren kann, Ein Maßstab für menschliche Größe ist das jedoch nicht. Etwas Anderes ist das soziale Verhalten als Kraftfahrer gegenüber seinen Mitmenschen, speziell den Schwächeren. Da ist Niveau durchaus ein Thema.

Dies ist ein Auzug aus meinem Buch "Führerschein? Keiner ist zu blöd!" ISBN 978-3-8370-0645-2 im Buchhandel für 9,90 €

Freitag, Mai 08, 2009

Per Anhalter

Doch, ich nehme hin und wieder auch einmal jemanden mit, der lieber seinen Daumen als Hilfsmittel zur Fortbewegung nutzt als die Bundesbahn. Obwohl diese ja nicht vom Wetter spricht. Aber das tun Anhalter auch nicht. Mir dagegen ist das Wetter, ich meine das, in dem der Anhalter steht, allerdings nicht so schnuppe. Denn ich habe ungern Stockflecken in meinen Autopolstern, und bei allem Mitleid mit dem Mann am Straßenrand: nasser als nass kann er ja nicht mehr werden. Hätte er halt einen Schirm mitgenommen.


Eigentlich bin ich auf diesem Gebiet vorbelastet. Denn früher, als die Abstände zwischen den Autos auf unseren Straßen noch deutlich größer waren - (manchmal kam eine halbe Stunde lang gar keines!) bin ich selbst auf diese Art kreuz und quer durch Deutschland gereist. Wie gesagt, hin und wieder nehme ich jemanden mit. Und zwar nicht etwa "Damen", die mit dem Strumpfhalter winken. Schließlich bin ich glücklich mit meiner Frau. Überhaupt sei vor Abenteuern dieser Art gewarnt, denn oft haben solche Mädchen noch ein paar liebe Freunde hinter dem nächsten Busch stehen, die dringend gerade ein Auto brauchen, Ihres! Auch Ihre Reisekasse wird dankbar begrüßt. Und wenn Sie dann Ihre Weiterreise zu Fuß anstatt im Krankenwagen antreten können, haben Sie noch Glück gehabt.

Auch das Establishment verachtende Protestjünger mit gut wärmendem Haarschmuck, Guitarre, Rucksack und malerisch ausgefransten Hosen müssen Ihren Weg zur nächsten Demo ohne mich machen. Weil ich nicht weiß, wo der nächste Kammerjäger wohnt.

Der Anhalter, den ich mitnehme, ist im Grund ein cleverer Bursche. Der ist zweckmäßig, aber sichtlich ordentlich gekleidet, steht alleine und nur mit einer kleinen Reisetasche, die bequem auf den Rücksitz passt an einer Stelle, wo ich nicht auf die Idee kommen kann: hier lauern noch ein paar Gestalten. Zudem hat er sich einen Ort herausgesucht, an dem ich nicht gerade bei 95 auf den 4.Gang schalte. Nein, er steht da, wo ich ihn schon von weitem sehe, Zeit zum Überlegen habe und wo auch recht schön Platz ist zum Halten , ohne dass mir gleich der nächste Wagen ins Kreuz rast. Vielleicht hat er auch ein Schild gemalt: "Soldat nach Ulm. Bitte." Wenn er das Wort bitte nicht vergessen hat, halte ich bestimmt. Ich habe in so einem Fall auch nicht Angst, dass ich nun einem entsprungenen Zuchthäusler weiterhelfe, denn das ist doch relativ selten. Die meisten Leute winken doch deshalb einem Auto, weil sie vielleicht gerade knapp bei Kasse sind (Bundeswehr) oder der eigene Wagen ist kaputt (kommt auch bei mir vor) oder der nächste Bus geht erst in 3 Stunden.

Und wenn ein Unfall passiert? Bei dem der Anhalter womöglich verletzt wird? Zugegeben, das ist natürlich unschön, aber so schlimm wie die meisten meinen, ist es auch wieder nicht. Das sieht rechtlich so aus: War ein anderer Verkehrsteilnehmer an dem Unfall schuld, zahlt der Andere, (bzw. zahlt dessen Versicherung) . Waren Sie selbst schuld, zahlt Ihre Haftpflichtversicherung. Sollten Sie dabei grobfahrlässig gehandelt haben zB. betrunken gewesen sein, wird's allerdings teuer. Ist der Anhalter in gemeiner Kerl, dann zeigt er Sie an wegen Körperverletzung. Das gibt dann einen hübschen Strafzettel. Ist der Unfall jedoch auf höhere Gewalt zurückzuführen, zB. wenn ein Alleebaum auf Ihr Auto fällt, dann zahlt überhaupt niemand. Auch Sie nicht. Noch ein Wort zu den sogenannten Haftungsausschluß-Erklärungen: Mündlich haben sie keinen Wert und schriftlich auch nicht viel mehr. Bei Jugendlichen sind solche Schriftstücke sowieso ungültig. Sollte man nun einen Anhalter überhaupt nicht mitnehmen? Ich meine: warum nicht? Es kommt dabei doch immer auf die jeweiligen Umstände an. Und auch die Pfadfinder müssen jeden Tag eine gute Tat tun. Steht aber so ein Kerl an einer Stelle, wo Sie einen Unfall riskieren, wenn Sie anhalten, dann lassen Sie ihn stehen. Auch wenn der Kerl ein Mädchen ist.

Mittwoch, Februar 18, 2009

Vernebelt.

Über Mangel an Nebel können wir uns hier im Herbst oder Frühjahr ja nicht beklagen. Besonders unangenehm ist Nebel bekanntlich dann, wenn man noch eine lange Fahrt vor sich hat und muß diese dann im Nebel und womöglich auch noch bei Nacht durchführen.
Ich fahre gerne nachts, besonders wenn ich eine lange Überlandtour vor mir habe. Dann ist der Verkehr nicht so dicht, man bleibt nicht so sehr in den Ortschaften hängen, überhaupt gibt' s weniger Ärger und man kommt schneller voran. Den Start lege ich dann so auf 5 Uhr morgens. Aber dann bei Nebel fahren? Nein, danke.

Kann man nun abends schon feststellen, ob es in der Nacht auf der vorgesehenen Strecke Nebel geben wird? Jawohl, man kann. Dazu muß man nicht einmal unbedingt die Wetterkarte gesehen haben. Schauen Sie abends zum Himmel. Ist dieser klar und führt Ihre Strecke hauptsächlich durch Täler (auch Hochtäler), so bleiben Sie besser zuhause. Das gilt auch dann, wenn der Wetterbericht den Durchzug einer Warmfront ansagt, denn da gibt es diesiges Wetter mit Nieselregen. im Winter Schneetreiben. Bemerken Sie jedoch eine hochliegende, geschlossene Wolkendecke, so wird es auch nachts keinen Nebel geben. Meistens fahre ich natürlich nicht so weit fort, daß ich einen Generalstabsplan ausarbeite.

Dann erwischt mich der Nebel einfach irgendwo. Ganz plötzlich. Selbstverständlich fahre ich weiter, stelle aber augenblicklich meine Fahrtechnik um. Das Allerwichtigste: ich tue alles, damit mich die anderen sehen. Also Licht einschalten, und zwar das richtige, das Abblendlicht, auch am Tage. Man sollte es nicht glauben, aber es gibt noch immer Autofahrer, die nur das Standlicht oder gar kein Licht einschalten, wenn es neblig ist. Wollen die eigentlich Strom sparen oder ist das nur Gedankenlosigkeit? Wer bei Nebel nur sein Standlicht einschaltet, sollte doch besser eine Stalllaterne vorne anbringen. Die braucht überhaupt keinen Strom und in der Wirkung ist sie auch nicht schlechter. Weil die STVO zwingend vorschreibt,daß bei Nebel, starkem Regen oder Schneefall das Abblendlicht einzuschalten ist, erhebt sich die Frage, was ist eigentlich Nebel, bei welcher Sichtweite fängt der Dunst an, Nebel zu werden?

Im Gesetz findet der wissbegierige Kraftfahrer hier lediglich die Zahl "50m" Sichtweite und zwar im Zusammenhang mit der Benutzungserlaubnis für die Nebelschlußleuchte. Aber beginnt da wirklich erst der Nebel? In der Innenstadt kann man mit 50m Sicht noch gut fahren. Aber was sind selbst hundert Meter auf einer Schnellstraße oder einer Autobahn? Gar nichts.
Auf solchen Straßen benutze ich schon das Abblendlicht, wenn die Konturen eines Entgegenkommenden über eine Strecke von 500 Metern nicht mehr mehr klar zu erkennen sind. Denken Sie nur einmal daran, wieviel Weg man braucht, um bei hoher Geschwindigkeit einen Überholvorgang durchzuführen. Das kann übel werden, wenn ein Überholer nicht rechtzeitig gesehen hat, dass Sie entgegenkommen! Besonders wenn Ihr Auto eine Tarnfarbe hat: hellgrün,beige, grau, hellbraun oder braun.
Bei Tagnebel gibt es nur: machen Sie soviel Licht wie möglich. aber blenden Sie den Gegenverkehr nicht. Bei Nacht wird es gemein. Man wird nicht gesehen und sieht selbst nicht, wo die Straße weiterführt. Vater Staat sagt, man darf nur so schnell fahren, dass auf der übersehbaren Strecke noch gehalten werden kann. Um ehrlich zu sein: auch ich bin in solchen Fällen einmal zu schnell und rechne nicht mit einem Anhänger, der quer im Weg steht. Aber recht wohl ist mir dabei nicht. Wie findet man nun in einer derartigen Waschküche seinen Weg? Ist eine Mittellinie vorhanden. kann man ca. einen halben Meter rechts davon entlang fahren. So sieht man relativ gut und hat dabei den Vorteil, etwas Abstand von eventuellen Hindernissen am Strassenrand zu haben (Radfahrer!). Sollten Sie die Mittellinie zwlscben die Räder nehmen wollen: es gibt bessere Arten des Selbstmordes! Ohne Mittelstreifen und bei besonders dichtem Nebel bleibt natürlich nur der rechte Rand als Orientierungshilfe. so zum Beispiel bei Nacht mit Schneefall und Nebel, dem wohl ekligsten aller denkbaren Wetter. Zwar ist das Abbblendlicht unter diesen Bedingungen die richtige Beleuchtung, besser wären aber Standlicht plus tiefliegende und richtig eingestellte Nebelscheinwerfer. Doch empfiehlt es sich, hin und wieder auf Fernlicht (Lichthupe!) umzuschalten, da man dann die Dichte des Nebels besser beurteilen kann. Zudem bringt gelegentliches Aufblenden einen weiteren wichtigen Vorteil: rückstrahlnde Gegenstände reflektieren das Fernlicht früher, sodaß man mittels der bekannten schwarz-weißen Begrenzungspfosten den Straßenverlauf besser erkennen kann. Übrigens ist mancher Nebel gar nicht so dick. wie Sie glauben: Lassen Sie doch mal die Scheibenwischer laufen!

Haben Sie in so einem Wetter eine Panne, sind Sie wahrlich nicht zu beneiden. Erstes Gebot: Nutzen Sie jede Möglichkeit, das Auto aus der Fahrbahn zu entfernen! Fahren Sie ruhig auf dem platten Reifen noch die hundert Meter bis zur nächsten Ausweichmöglichkeit. Gibt es keine, dann: Abblendlicht eingeschaltet lassen, Warnblinkanlage ein, Mitfahrer aus dem Auto heraus und seitlich in Sicherheit bringen, auch bei Kälte! Alle leuchtenden und reflektierenden Gegenstände in ausreichendem Abstand hinter dem Auto aufbauen und sich dabei nicht überfahren lassen! Wohl dem, der eine kräftige Warnlampe hat. Ich habe eine und obendrein noch eine spezielle Magnesiumfackel, welche einen roten Glutball erzeugt, so hell wie ein Waldbrand. Das übersieht niemand. (Die Fackeln gibt's beim Sportbootzubehör als Notsignal)

Noch ein Wort zu oft geübter Nebelfahr-Praxis: Das an-die-Rücklichter-Hängen. Das ist verführerisch, wenn vor mir ein Auto fährt, dessen Fahrer sich offensichtlich in der Gegend auskennt - oder vielleicht auch nur leichtsinnig ist. Wer sich da vom Vordermann "die Kastanien aus dem Feuer holen" lassen will, muß wirklich Experte im Abschätzen des notwendigen Haltewegs sein. Sonst holt man sich (mindestens) eine blutige Nase, wenn der Vordermann plötzlich auf einen unbeleuchtet auf der Straße stehenden Heuwagen aufprallen sollte. Nebenbei: Manchmal hält der Vordermann auch an, weil er in seiner Garage ist.

Montag, Februar 02, 2009

Verschrottung mit Prämie läuft doch?

Wie ich jetzt den Medien entnehme, läuft das Verschrottungs-Prämien-Kassier-Modell doch besser als ich dachte.

War ich da mit meinen Überlegungen so ganz daneben? Ich glaube es eigentlich nicht.
Was ich jedoch glaube ist, dass man als Staat da sehr genau hinsehen sollte, was mit den angeblich verschrotteten Fahrzeugen passiert. Wie ich ja in meinem letzten Posting schon angedeutet habe - jetzt hat das Fernsehen sogar auch noch genau gezeigt, wie das mit dem Besch.... geht.

Das Schöne ist: Man braucht den Fahrzeugbrief gar nicht abzugeben, beziehungsweise wird darin kein Vermerk der Verschrottung angebracht.

Na dann auf zum fröhlichen Schrotten!

Wer's immer noch nicht kapiert hat (Politiker vielleicht) : In München bei 'nem guten Spezi, der eine Schrottpresse hat, "verschrotten" . Dann ne' Überführungsnummer beim Amt holen und zu einem anderen guten Spezi in Hamburg fahren und die Karre dort einfach wieder zulassen. Oder natürlich gerne: Problemlos verkaufen im Osten.

Honorar: € 2.500,-- für die Verschrottungsbescheinigung.

Montag, Januar 19, 2009

Verschrottungsbonus - ach so realitätsnah!

Wie immer sind unsere Politiker ganz nah am Volk und noch näher an der Realität.
Jetzt haben sie - um der gebeutelten Autoindustrie wieder auf die Beine zu helfen - für jeden Altwagen, der verschrottet wird, 2,500.- € ausgelobt.

Leute, welche ein 9 Jahre oder älteres Auto fahren, machen das vermutlich nur deshalb, um über die langen Jahre das Geld anzusparen, das für einen Neuwagen hinzublättern ist. Da sind bei ca. 20.000 € (das ist ja wohl immer noch kein Luxusauto) ja dann nur noch schlappe 17.500 zu finanzieren. Na, wenn das dem Kleinverdiener nicht wirklich hilft, endlich mal einen Neuwagen anschaffen zu können und nicht immer nur Gebrauchtautos fahren zu müssen - nicht wahr?

Das ist doch endlich mal eine soziale Wohltat, die nur für die unteren Einkommensschichten gedacht ist. Denn Geschäftsleute, die ihre Autos 9 Jahre und länger fahren, sind wohl eher die Ausnahme. Wäre geschäftlich auch Schwachsinn, weil Neuautos schließlich Garantie haben und keine Reparaturen kosten. Allerdings: einen Porsche fährt man als Kultauto vielleicht sogar länger. Dann sind die 2.500 auch nicht wirklich hilfreich, weil sich der Altporsche in Moskau allemal für das Doppelte verkaufen lässt. Wobei ich sogar fürchte, dass dieses Fahrzeug offiziell (auf dem Papier) in der Schrottpresse gelandet ist - wer kontrolliert schon die Schrottpakete, was da wirklich drin ist.

Das Dumme ist auch: Die Banken haben gerade gar keine Lust, Kredite zu vergeben. Und wenn sie es doch tun, haben sie inzwischen wie zum Beispiel die Postbank, ihren Kontokorrentzins von 12 auf 13 % angehoben, wahrscheinlich deshalb, weil die EZB den Leitzins gerade deutlich gesenkt hat. Geld einkaufen für 2 % und verleihen für 13%. Die Gier der Banken ist ungebrochen.
Merke: Geld verdirbt den Charakter.

Mittwoch, Januar 14, 2009

Kleine "Schleuder-Schule"

Die Zeit ist gekommen, in der man dem bekannten Warnschild "Schleudergefahr" erhöhte Aufmerksamkeit widmen sollte. Wenn auch das, was in den nächsten Zeilen gesagt wird, einem "alten Hasen" nichts Neues mehr ist, weil er im Laufe der Jahre genügend eigene Erfahrungen - manchmal auch sehr böser Art - hat sammeln können. Doch gibt es in jedem Winter Leute, die sich erst mit den Tücken rutschiger Straßen vertraut machen müssen.


Wenn ein Auto ausrutscht, dann weiß man meist nie, wie eine solche Rutschpartie endet. Deshalb sollte ein Kraftfahrer die Voraussetzungen schaffen, welche die Wahrscheinlichkeit, ins Rutschen zu kommen, so gering wie möglich halten. Diese Voraussetzungen sind


1.Technischer Art: Tadellose, griffige Bereifung, möglichst auf allen Rädern Reifen gleicher Art (Nein, ungleiche Reifen sind nicht verboten, solange es sich dabei um das Profil handelt, nur ungleicher Grundaufbau: also Gürtelreifen und Diagonalreifen dürfen nicht gemischt werden.) Optimal wären 4 Wintergürtelreifen mit mindestens noch 4 mm tiefem Profil. Gleichmäßig ziehende Betriebsbremse, dito Handbremse (welche sehr oft ungleichmäßig greifen!) Alle haben heute natürlich ein ABS, das Anti-Blockier-System. Wirksame, nicht ausgeleierte Stoßdämpfer. Zusätzliche Belastung des Kofferraumes, wenn dadurch auch der Benzinverbrauch geringfügig steigt. Geeignet dafür sind Sandsäcke, aber auch Kartons mit Altpapier (womit man aber im Notfall nicht streuen kann), welche möglichst genau auf der Achse liegen sollten.


2. Die genaue Fahrbahnbeobachtung: es darf gar nicht passieren, dass man sich "unverhofft" auf Glätte befindet. Das lässt sich vermeiden, indem man jede Veränderung im Aussehen der Fahrbahndecke beachtet (dunklere oder glitzernde Stellen etc.) Bei Nässe kann man das linke Fenster ein wenig öffnen: wenn die Reifen nicht mehr zischen, sind Sie auf Eis.(Merke:Eis läuft leis!)

3. Mitdenken: Wo ist Schatten, wo hat es tagsüber getaut und ist bei Nacht wieder festgefroren, wo bläst der Wind besonders gut hin, wo sind Brücken?

4. Die angepasste Fahrtechnik: auf Glätte entweder bremsen oder lenken – ohne ABS sowieso - wenn’s richtig glatt ist, auch mit ABS, viel größere Abstände zum Vordermann, nicht mit zu großer Geschwindigkeit in unübersichtliche Stellen hineinfahren (Klassische Situation: Vor der Kurve trockene Fahrbahn, in der Kurve Glatteis und dann Gegenverkehr!!) Äußerste Vorsicht im Gefälle! Vorher zurückschalten! Manche Gefälle werden bei Glätte unbefahrbar, was man aber vorher wissen muss! Wenn das dennoch einmal geschehen sollte: Ist der Auslauf des Gefälles frei, kann es noch gut gehen ist er nicht frei oder nicht einsehbar dann hilft nur noch die Karosseriebremse: mit der (möglichst) rechten Seite flach ran an den Berg, dass die Funken stieben. Klar wird das teuer, aber Sie wollen doch weiterleben? Und wenn's rechts keinen Berg gibt? Beten.


Trotz aller Vorsicht und bestens für den Winterbetrieb hergerichtetem Auto kann man ins Schleudern geraten. Wie kommt es nun dazu? Obwohl viele Fahrer anderer Meinung sind: durch Bremsen auf glatter Fahrbahn gerät man fast nie ins Schleudern, immer jedoch ins Rutschen. Das ist ein Unterschied. Ein rutschendes Auto bewegt sich nämlich gradlinig in der bisherigen Richtung weiter, wenn man Pech hat, bis zum leider nicht zur Seite springenden Alleebaum. Das ist begründet in der "Trägheit der Masse", wie der Physiker sagt. Ein schleuderndes Auto jedoch fährt erst Zick-Zack und dann Karussell. Und das wird hervorgerufen durch mehr Gas als die Antriebsräder vertragen (beim Hinterradantrieb) oder durch plötzliche Lenkeinschläge. Solche Lenkeinschläge sind auch erforderlich, wenn die Straße gewölbt ist oder - besonders berüchtigt - vereiste Längsrillen aufweist.


Wer das nicht glaubt, kann sich leicht von der Richtigkeit überzeugen: Er suche sich einen großen leeren (!) Parkplatz, der schön schneeglatt ist. Sanft Anfahren und allmählich auf ca. 30 km/h beschleunigen. Dann auf den 3. Gang schalten, schnell einkuppeln und Vollgas geben, dazu noch die Lenkung leicht einschlagen. Es gibt kein Auto mit Hinterradantrieb, das dann nicht hinten wegwischt. Übertragen auf normale Straßenverhältnisse bedeutet das: Mit dem Gas auf glatter Straße noch viel vorsichtiger umgehen, wie mit der Bremse! Gas zurücknehmen, sobald die Antriebsräder durchdrehen, denn das ist die erste Phase des Schleuderns. Nur mit Fingerspitzengefühl lenken. Es ist jedem zu empfehlen, so das Winterverhalten seines Wagens kennen zu lernen. Auf leerem Parkplatz gefahrlos, aber es sollten sich unter dem Schnee keine Randsteine oder andere Erhebungen verstecken. Denn wenn man da seitlich dran rutscht besteht Überschlaggefahr oder das Fahrwerk wird beschädigt. Die Übung hat den Zweck, einmal zu sehen, wie das ist, wenn das Auto Karussell fährt.


Weil es auf der Straße gar nicht soweit kommen darf, übe man, wie das Schleudern zu verhindern ist. Das geht so: man fahre einen Kreis von ca. 40 m Durchmesser und versuche, allmählich auf immer höhere Geschwindigkeiten zu kommen, bis das Auto "weggeht". Dann kommt es darauf an, bei dieser Grenzgeschwindigkeit den Wagen mit vorsichtigen Gegenlenkbewegungen doch in diesem Kreisbogen weiterzufahren, ohne dass er vollends ausbricht. Denn genau das ist es, was man auf der glatten öffentlichen Straße können muss, wenn man versehentlich zu schnell in eine Kurve hineingeraten ist.


Nun haben viele Autos heute Vorderradantrieb. Zunächst ist das ein Vorteil, denn die Schleudereinleitung durch durchdrehende Antriebsräder wie beim Heckantrieb entfällt. Das Auto zieht also immer hübsch hinter den angetriebenen Lenkrädern her. Sollte man meinen. Ist auch so, bis diese Räder den Halt verlieren. Wenn man dann das Gas stehen lässt, wird das Fahrzeug unlenkbar und verlässt voraussichtlich auf geradem Wege die Kurve! Wenn man daran geglaubt hat, dass der Wagen durch eben diese Kurve dank Vorderradantrieb hindurch gezogen wird, ist die Überraschung komplett. Auch hier gibt's noch Abhilfe durch bewusstes Einleiten einer Schleuderbewegung per Handbremse und Lenkeinschlag. Aber das ist wirklich etwas für Profis der Rallye Monte Carlo.


In der Praxis wird jedoch der Kraftfahrer von seinem schleudernden Auto so überrascht, dass er die notwendigen Korrekturen am Lenkrad zu spät und vor allem viel zu heftig ausführt. Das Resultat ist ein wild von einer Seite auf die andere schleuderndes Auto und das bittere Ende ist oft in Form eines Entgegenkommenden fast unausweichlich. Hier kann manchmal die Rettung sein, wenn man den Wagen bewusst weiterdrehen lässt. Denn dabei bleibt er doch etwa in der Fahrtrichtung (Trägheit!) und verliert auch sehr schnell an Geschwindigkeit. Das erreicht man so: Räder voll in Schleuderrichtung einschlagen und Vollbremsung.



Niemandem ist zu wünschen, je in eine solch haarsträubende Situation hineinzugeraten und das ist auch recht unwahrscheinlich, wenn man sich an die anfangs erwähnten Voraussetzungen für die winterliche Fahrweise hält.

Samstag, Januar 10, 2009

Gute Autofahrer lässt der Winter kalt.

Wer morgens erst mal Eis kratzen muss ist selber schuld. Wahrscheinlich war er nur zu faul, einen Pappkarton oder eine Folie oder wenigstens ein Stück Zeitung unter die Scheibenwischer zu klemmen.
Weil Dumm- und Faulheit grundsätzlich bestraft wird, reißt er jetzt mit dem Eiskratzer auch noch die festgefrorenen Scheibenwischer vom Glas, anstatt sie mit dem Türschlossenteiser aufzutauen und braucht sich auch nicht zu wundern, wie teuer doch ein Satz Scheibenwischer ist.


Aber vermutlich muss er doch mit der Straßenbahn zum Autoteilehändler fahren. Denn selbst wenn er mangels Türschlossenteiser das zugefrorene Türschlosses doch auf bekommen hat (wahrscheinlich ist er auch Raucher und hat ein Feuerzeug dabei, zum Schlüssel heizen) und es dann mit kräftigem Ruck auch geschafft hat, die Gummidichtungen aus der Türe zu reißen, hatte er doch nicht damit gerechnet, dass die eiskalte Batterie den Anlasser nicht schafft.

Er hätte zwar abends die Batterie mal eben ausbauen (erst Minus-Pol lösen!) und daheim neben die warme Heizung stellen können - aber wie gesagt: die Bequemlichkeit.


Dussel kommt aber trotz laufendem Motor nicht weg, weil ein Antriebsrad in einem Eisloch steht und lustig durchdreht, während das andere Rad still steht. (Wer hat auch schon eine Differenzialsperre?)
Die darunter gelegte Fußmatte fliegt mindestens 5 m weit. Ein Karton mit Streusand kommt schließlich auch nicht von alleine in den Kofferraum. Mit einer Schneekette wollte sich Dussel noch nie anfreunden, denn da hätte man erst einmal lernen müssen, wie man sie anwendet.
Dafür steht er jetzt am ersten glatten Berg und ruft kläglich nach Leuten, die schieben helfen sollen - weil nämlich erstaunlicherweise der Vorderradantrieb am Berg nicht so besonders gut ist. Auf die Idee, das Auto rückwärts herauf zu fahren, kommt der sowieso nicht.


Aber wie gesagt, vermutlich fährt Dussel mit der Straßenbahn, besonders wenn sein Auto einen Dieselmotor hat. Denn wenn es richtig kalt wird, so 20 Grad Minus oder so, wird selbst der Tankstellen-Winterdiesel dick und dass man bei einer Tankfüllung auch 5 l Benzin dazu gießen kann, hat er natürlich gar nicht gewusst.


So ist es halt - nur gute Autofahrer lässt der Winter kalt.

Mittwoch, Dezember 17, 2008

Führerprüfung nur in Deutsch. Antwort vom Minister

Vielen Dank für Ihr Schreiben vom 11. Dezember 2008.

Gemäß Abschnitt 4.7 der Prüfungsrichtlinie für die Prüfung der Bewerber um eine Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen ist die theoretische Prüfung für die Fahrerlaubnisbewerber grundsätzlich in deutscher Sprache abzulegen. Die zuständigen obersten Landesbehörden können zulassen, dass die Fragen in anderen Sprachen geprüft werden. Nähere Informationen erteilt das zuständige Landesverkehrsministerium.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Beate Thielecke

Was lernen wir daraus?
Ausländer, welche hier eine Fahrerlaubnis erwerben wollen, haben keinen Rechtsanspruch auf eine Theorieprüfung in ihrer Heimatsprache.
Die Landesbehörden sind zuständig und könnten die Verwendung von Fragebogen in anderen Sprachen sehr restriktiv anwenden, also nur auf begründeten Antrag zulassen.
Das sollten sie auch tun. Dann würde sich das Erlernen unserer Sprache für Einwanderer größeren Zuspruchs erfreuen.

Donnerstag, Dezember 11, 2008

Fahrerlaubnisprüfung nur in deutscher Sprache

Gute Lösung zur Integration von Ausländern

Gestern wurde bei der TV-Sendung „Hart aber Fair“ von einem Zuhörer namens Stoll oder so ähnlich, eine fabelhafte Idee zur besseren sprachlichen Integration von Ausländern eingebracht, nämlich diese:

Es darf für Leute mit Migrationshintergrund, welche eine Fahrerlaubnis erwerben wollen, keine Theorie-Prüfung in ihrer Landessprache geben. Das betrifft alle Personen, die länger als 2 Jahre in Deutschland ansässig sind.

Das würde auf einfachste Weise erzwingen, sich mit unserer Sprache zu beschäftigen, denn Auto fahren will wohl jeder Einwanderer, unsere Sprache lernen aber eher weniger.

Wer als Betroffener dagegen protestieren will, sollte erst einmal versuchen, ob er in der Türkei oder in einem anderen beliebigen Land die Führerscheinprüfung in deutscher Sprache machen kann.

Ich halte das für eine ausgezeichnete Idee und werde es auch den zuständigen Politikern zur Kenntnis bringen.

fahrofix

Freitag, November 28, 2008

Ohne Kontrollen geht's einfach nicht.

Gestern ergab es sich, dass ich, mit dem Fahrrad unterwegs, gegen den Verkehrssinn durch eine Einbahnstraße musste. Selbstverständlich habe ich mein Fahrrad auf dem Gehweg geschoben. Nicht nur heute als Rentner, sondern auch früher als Jugendlicher, wäre ich nie auf die Idee gekommen, gegen den Verkehrsstrom zu fahren.
Natürlich haben mich gestern 3 Radfahrer in gleicher Richtung überholt. Nein, natürlich nicht beim Schieben. Die sind ganz locker, teilweise auch noch ohne Licht, obwohl es Nacht war, auf der Fahrbahn geradelt. >


Ich frage mich, was geht in den Jungens heute so vor? Die wollen anscheinend alles nicht mehr so eng sehen, schon gar nicht gesetzliche Vorgaben, wenn sie denn persönlich gerade unbequem sind.
Ich sagte es schon früher: Das Schöne an der Straßenverkehrsordnung ist, dass sie nur für die Andern gilt.

Eigentlich bin ich nicht darauf aus, überall Polizei zu haben. Andererseits möchte ich nicht in einen Unfall verwickelt werden, weil irgendeine Dumpfbacke falschrum durch die Einbahnstraße gondelt.
Ist mit Einsicht etwas zu machen? Ich glaube nicht. Was hilft ist Kontrolle.
Kontrollen sehe ich öfters: Politessen, die Parkzeit-Überzieher auf Parkplätzen aufschreiben. Diesselben Damen des Kontrolldienstes sehen aber keinen Handlungsbedarf, wenn ihnen ein erwachsener Radfahrer auf dem Gehweg begegnet und ob der falsch rum durch die Einbahnstraße fährt, ist ihnen erst recht egal.

Polizei haben wir sowieso zu wenig. Denn je mehr der Staat an Lehrern spart, umso mehr muß er für die Polizei ausgeben.
Aber die wenige Polizei gehört effektiver auch gegen die Kleinsünder eingesetzt. Denn da fängt es an. Der an allgemein nötige und gültige Regeln unangepasste Bürger gehört wirkungsvoll zur Ordnung gerufen und das ist notwendig im Sinne des Gemeinwohles.
Wäre ich irgendwo, insbesondere in Heidelberg (einer Hochburg autonomer Radfahrer), Polizeipräsident, hätte ich eine dauernd im Stadtgebiet präsente Polizeiüberwachung. Nicht im warmen Streifenwagen, nein, auf dem geländegängigen Enduro-Motorrad. Denn dem entkommt auch der gewiefteste Fahrradautonome nicht.
Verkehrswidrig gefahren? Löhnen, aber richtig.